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Kritiken (1 980)

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The Knick (2014) (Serie) 

Deutsch Knochen, Gewebe und Blut der Moderne, geboren aus Wahnsinn und Chaos. Eine Tadellose Regie, brillant unterlegt mit Martinez' kühlem und modernem Ambiente-Backing. Ein kompromissloser Schnitt, wenn das so weitergeht, wird der Knick der eindeutige Gewinner der Saison sein. [Pilot 95%]

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Sanctum (2011) 

Deutsch Ich liebe diese Survivalstories, die auf realen Ereignissen basieren, bei welchen die Person erklärt, dass jeder Licht sparen muss, damit letztenendes drei Höhlenforscher sich auf einem Quadratmeter gegenseitig mit ihrem Halogenscheinwerfer ins Gesicht leuchten können. Dem Ganzen würde lediglich das Erscheinen riesiger menschenfressender Grottenolme helfen, die bei Zeiten den gesamten Filmstab eliminieren würden.

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Guardians of the Galaxy (2014) 

Deutsch Guardians of the Galaxy machen sich dessen schuldig, wofür die Menschen galaktische Seifenopern lieben, zumal ihnen diese Eigenschaften durch ihre Zugehörigkeit zum Marvel-Universum in die Wiege gelegt wurden. Mit anderen Worten, eines trifft auf diesen Film sicherlich nicht zu: er ist in der Tat nicht subversiv. Es gibt da war stets ein leichtes Grinsen, doch das ändert nichts an der Tatsache, dass er das Potenzial kosmischer Heldensagen sowie der Marvel-Knotenpunkte vollumfänglich ausnutzt. Der hiesige Humor ist in ähnlicher weise klar vorbestimmt, wie die Wahl der siebziger Jahre Schlager, jedoch als losgelöste galaktische Sitcom mit hervorragenden Charakteren funktioniert das ganze und fängt sogar in wichtigsten Momenten mit vollem Ernst an, auch als "Superhelden"-Show etwas zu bieten (ungefähr zweimal war ich von der reinen Essenz des heroischen Pathos gerührt, um danach gemeinsam mit den Helden über mich selbst zu lachen). Es ist auf eine rührende Art und weise kindisch - und wirkt doch sehr erwachsen, selbstbewusst. Und bis ins Detail hochgerechnet. Bei Marvel weiß man das einfach. Und zwar jahrelang im Voraus. [75%]

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The Raid 2 (2014) 

Deutsch Der Einser war das Werk eines exzellenten Choreografen, der Zweier jenes eines hervorragenden Regisseurs. Der Einser ist eine Art Testlauf für dieses tonnenschwere Material. Sicherlich, die Struktur ist einfacher, so dass der Tordrang scheinbar größer wird, jedoch wo Evans nach ein paar Minuten das Gaspedal durch den Boden tritt (und nach ein paar Minuten ein wenig monoton brummte), legt er im Zweier eines sattes Drehzahrasen daher, an dessen Ende die Maschine solche Drehzahllevels erreicht, bei denen ich da bereits sage: Ich habe in einem Actionfilm nichts Besseres, Ausgefeilteres, Kontaktierenderes und Brutaleres gesehen. Kinetischer Bockmist, der lediglich mit dem Bourne-Dreier zu vergleichen ist. Außerdem erweist sich Evans als guter Erzähler, wenn denn schon nicht als Drehbuchautor - er arbeitet geschickt den Schauspielern (Rückkehr eines menschlichen Makaken !!!), kreiert mit Bravour die Atmosphäre leichenähnlicher Neon-Sets selbst in ruhigen Passagen und vermag es, mehr aus der Hauptfigur herauszuholen als Mähdreschen es könnte. Einfach gesagt, trotz des eher mörderischen Filmmaterials sowie des sehr transparenten Handlungstrangs, hält das ganze wie ein Terrier fest und lässt nicht los. Der Film hat verfügt unter der unglaublich ausgefeilten ästhetischen Oberfläche über sehr simple, jedoch brutal wirksame Emotionen. Mich hat das ganze so sehr gepackt, dass ich die Küchenszene mit Rama (gemeinsam und köstlich) physisch erlebt habe - für mich ist es eine Art 2001: Odysse im Weltraum der Kampfszenen. The Raid 2 stellt nicht nur einen Level-Streich dar, sondern auch eine monströse und bezaubernde Welt, in ähnlicher Weise wie Refn darum in Only God Forgives bemüht war. Dies ist meines Erachtens ein großes Genre-Event für mich, vor dem die Konkurrenten nur vor digitaler und kabelgebundener Schande zittert. [95%]

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Lucy (2014) 

Deutsch Hätten wir die 90er Jahre/Spräche Morgan Freeman sämtliche Monologe nachdem er Helium eingeatmet hätte, wo würde dies zu 100% klappen, aber so schätze ich es hauptsächlich als ein sehr amüsantes Beispiel vom Verlust der Selbstreflexion. Nicht jeder vermag das mit so viel Engagement und Dynamik wie Besson (die Verfolgungsjagd durch Paris!). Ich habe das Gefühl, dass irgendwie so die Filmversion des Allerwertesten aussehen würde, der dahinpinkelt. Leider / Glücklicherweise wirken die Bemühungen des Franzosen während einer Zeit, in welcher Blockbuster darum bemüht sind, herausfinden, 10% des Gehirns am besten zu beschäftigen sind als unkontrolliertes Anschwellen dieses Franzosen, doch anderswo mutet es als ziemlich bizarr. Übrigens ist Choi krank und Scarlett bemüht sich recht schön, selbst die blödesten Szenen so zu spielen, als ob man zugedröhnt die eigene Mutter anrufen würde. Ich bin überhaupt nicht sauer wegen der (po)Lucy(ion), ab und zu musst man einfach die Synapsen mit fremdem Wahnsinn ausspülen ... [50-70%]

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The Strain (2014) (Serie) 

Deutsch Ein angenehmer Genrefilm, welcher nach drei Teilen problemlos den Ton eines etwas überkombinierten Autopiloten beizubehalten vermag. Die sich auf interessante Art und Weise weiter entfaltenden Badass-Beispiele unter derzeitigen Serien - der Rattenkiller Vasily und Maestro Satrakian - sorgen für ausreichenden Zuschuss von Blutplättchen. Viggo Nekromortensen Thomas Eichhorst von der anderen Uferseite vervollständigt gerade noch unser schönes Panoptikum. Die Angst, dass dem gesamten Mechanismus die Kette abrutscht und sich alles im Kreise drehen wird, verschwindet im Fünfer. Sobald der Kampf um Leben und Tod beginnt, nimmt The Strain genausoviel Fahrt und Mumm auf, wie es die Situation verlangt. Die ausgesprochenen Top-Momente sind das Nosferatu-Kommando sowie die Bildung von vampirologisch-deratisierend-virologischer Resistenzen.

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It Follows (2014) 

Deutsch Ein sympathischer Horror-Hipster-Film, der recht gut als "Coming of Age" -Story über Unsicherheit funktioniert, weniger gut jedoch als Genrefilm. All diese Versuche, gemakeupte Gespenster zu drehen, wirken regelrecht debil und verreißen das ganze. Obwohl Mitchell einen Sinn für Visuelles hat, funktioniert das Design (und wieder einmal sind wir bei Detroit angelangt) am besten, sofern es darum geht, mit Spannung und Raum zu arbeiten, obgleich dies ist nicht besonders einfallsreich ist (beispielsweise wirkt die Szene im Rollstuhl ausdrücklich amateurhaft). Ich bewerte die Bemühung um eine Aktualisierung sowie Themenübergreifung als positiv, jedoch das Ergebnis liegt nur leicht über dem Durchschnitt.

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The Honourable Woman (2014) (Serie) 

Deutsch Nachdem ich den Pilotfilm gesehen habe, kann ich den Eindruck nicht loswerden, dass die Macher die Romane Le Carrés mögen und die jüngste TTSS-Verfilmung ebenfalls. Kalt, methodisch, mit häufigem Blick auf photogene und in besonderem Maße unzugänglichen Kompositionen und geheimnisvollen nicht erreichbaren Kompositionen sowie mysteriösen, unerreichbaren und unsympathischen Charakteren zugewandt. Auch im Hinblick auf das Thema einer smarten Herangehensweise. Das hat mich in der Tat sehr beeindruckt. Edit nach sieben Teilen: Diese Filmserie wird durch die unglaublich didaktisch wirkende und ungeschickte Regierführung auf ein mittelmäßiges Bewertungslevel heruntergerissen. Ich verstehe, dass Blick als Autor dazu neigt, jedes Detail hervorzuheben, jedoch dies führt zu einer unverdaulichen Theatralik, die Folge um Folge immer unerträglicher wird und mit dem ungewollt komischen Versuch, ein Drama zu schaffen, am Ende von Siebener gipfelt. Obgleich ich bisher versucht habe, partielle Szenen oder Details zu ignorieren, so kann das hier eben nicht mehr ignoriert werden. Kritikerseits die am meisten überbewertete Serie der Saison.

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Ida (2013) 

Deutsch Aber keine Sorgen. Es handelt sich um eine gedämpfte Darstellung der Traumata aus dem Verlauf der Geschichte, um eine intime Detektivstory über die Identität und um einen Film, dessen Titel irreführend ist, denn der Schwerpunkt seiner Kraft befindet sich nicht in den schönen, jedoch passiven Augen einer Nonne, sondern im elektrisierenden Charakter der von Tante Wanda (ja, genau dies ist die Figur, die bei uns weder jemand spielen noch schreiben möchte, weil sie Kommunistin ist und nicht als uneheliches Kind der Hölle dargestellt wird). Pawlikowski betrachtet seine Charaktere durch das Prisma obsessiv arrangierter Rahmen, bei denen sich die New-Wave-Nostalgie, sakrales Halbdunkel und an einigen Stellen auch der Kaurismäki-Tanzsaalretro begegnen. Hierin gibt ein wenig Manierismus, wobei der Film zeitgleich Film eine spürbare Distanz aufbaut, die einerseits schade ist (die Entfernung mag zu groß sein), andererseits vorteilhaft erscheint (der Film verfällt keinem Sentiment oder einer Rechtfertigung historischer Ungerechtigkeiten und keiner übermäßigen Psychologisierung). Ida verfügt über eine außerordentlich rein und selten verständliche Form, die über einen Großteil des Dramas hinweg sich hinter den Grenzen des Gezeigten befindet. Der Streifen bleibt bis zum letzten Augenblick sehr strikt und angenehm zurückhaltend. Im guten Sinne des Wortes geht es somit um einen "edlen" Film, der stets gebraucht wird. [80%]

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Planet der Affen: Revolution (2014) 

Deutsch Dichte, emotional sehr reichhaltige, vielschichtige, unterhaltsame und charmante Arbeit mit Effekten und "unmenschlichen" Protagonisten, welche den Großteil des Raums sogar ihren Pendants aus Fleisch und Knochen wegnehmen, für die schlichtweg nichts übrigbleibt (z.B. der ein wenig "gescatchte" Oldman). Reeves verfügt im Vergleich mit Wyatt über einen ausdrucksstärkeren Stil, und es ist wichtig zu sagen, dass die Verwendung langer Steadicam-Fahrten oder von statischen Kameras in einigen größeren Action-Sets sehr erfrischend wirkt und der Planet der Affen: Revolution eine gewisse Überlegung verleiht, die über frenetische Blockbuster Hits, hinausgeht. Die Tricks dienen selbsbezwecktes Werkzeug, um Erstaunen hervorzurufen, sondern als geschicktes Mittel zur Charakterisierung von Figuren, deren Fähigkeit, sich verbal auszudrücken, eingeschränkt bleibt. Ebenso bilden hier die Aktivitäten den Bestandteil eines kompakten und miteinander verflochtenen Ganzen, welches anhand einer überraschend sensiblen Arbeit mit Details an einem Affengesicht charakterisiert wird (nicht nur der symbolisch gespiegelte Anfang und am Ende), wobei diese ein wenig durch in folge der partiellen Ungeschicklichkeit bei der Erzählung verrissen werden. Der Planet der Affen: Revolution zielt nicht nur auf Unterhaltung ab, sondern ist in der Tat bemüht, ein funktionierendes Universum zu schaffen, dessen Möglichkeiten sich mit jedem Werk vertiefen. Spannend ist auch die Art und Weise, wie die Sympathien gegenüber "Nicht-Menschen" "distribuiert" werden und diese somit zu Trägern unserer eigenen historischen Dilemmata und Misserfolge macht (Caesar und Koba - sic! - als zwei Gesichter der Revolution mitsamt der Bemühungen um eine funktionierende Gemeinschaft). Daher ist der Planet der Affen: Revolution derweilen die interresanteste "laufende" Blockbuster-Serie, wobei dieser Teil der Serie einen Film darstellt, der im diesjährigen harten Wettbewerb so stark hervorsticht, dass er als die bisher beste High-Budget-Sache bezeichnet wird. Meiner Ansicht nach ist er sogar ein wenig überzeugender als der Einser. [90%]