Meist gefolgt Genres / Typen / Herkünfte

  • Drama
  • Komödie
  • Action
  • Dokumentation
  • Krimi

Kritiken (1 979)

Plakat

Ein gutes Herz (2009) 

Deutsch Die ganze angenehme und unverwechselbar radikale Erzählung über die unwahrscheinliche Freundschaft zweier gestörter Männer wird durch das vorhersehbare Motiv einer symbolischen Schuld ruiniert, welches den Ausgang des Films von Anfang an vordefiniert. Doch leider ist Kári kein Trier und behält die Zügel der Emotionen nicht in der Hand. Am Ende rutschten ihm die Zügel des Films aus der Hand und er wird zu einem unwahrscheinlichen Märchen, welches er die ganze Zeit über nicht gewesen ist. Schade nur, dass es dem Isländer zum Beispiel bei Dark Horse gelungen ist, das zu schaffen, aber hier fehlt es ihm an Überblick. Doch für den angenehmen Großteil des Filmes vergebe ich eine gute Note.

Plakat

The Green Hornet (2011) 

Deutsch Humorvoll, actionreich, recht solide aufgemotzt und umwoben von einer einfallsreichen Struktur eines Superheldenschemas. Die Helden von The Green Hornet verlassen sich nicht auf die Stärke der Maske und bemühen sich, die symbolische Kraft durch ihrerseits kontrollierte Zeitungen zu bändigen - das Ergebnis wirkt äußerst erfrischend. Obwohl The Green Hornet an einigen Stellen insgesamt ziemlich transparent ist, verwandelt sich der Film dank einiger Wendungen sowie der unvermeidlichen Vorahnung von einer ansonsten jugendlich aufgepeppter Fahrt in ein sehr aufregendes und genießerisches Spektakel. Wenn wir da noch Gondrys poetische Einschübe, den exzellenten Waltz (dieser Typ walzt ja wieder!), ein unabgedroschenes Heldenpaar sowie ein angenehmes Kompliment an Den Rosaroten Panther hinzufügen, bekommen wir hier bald einen Kandidaten für den besten Blockbuster dieses Jahres. Nachteile: nutzloses 3D, das wie ein Kinderleporello anmutet und auch, dass The Green Hornet kein vollends ausgewogenes Tempo hat. In Anbetracht dessen verliert dieser Film im Vergleich zum letztjährigen Kick-Ass einen halben Stern.

Plakat

Drachenzähmen leicht gemacht (2010) 

Deutsch Ein wenig von dieser Environmentalideologie wird ja schon nicht schaden, besonders in diesem (Nicht-)Märchen über das Suchen nach Harmonie zwischen den Elementen. Es mutet sehr schön, optisch schwindelerregend und klanglich wunderbar an. Das Aussehen der Charaktere hat mir schon von Anfang an nicht so richtig gepasst, jedoch eine angenehme Überraschung war, dass sowohl das Drehbuch, als auch alles andere so gut getroffen wurden und in erträglichem Maße naiv sind, sondern dass keine Zeit mehr für Animositäten geblieben ist. In der Produktion des Jahres 2010 zielt das Drachengeschwader ganz weit nach oben.

Plakat

Agatha Christies Poirot - Das Böse unter der Sonne (2001) (Folge) 

Deutsch Eine solide und konservativ aufgeführte Regiearbeit, ein traditionelles Konzert Suchets sowie eine etwas mühsam in Bewegung kommende, jedoch umso besser gesteigerte Handlung seitens des Drehbuchs. Außerdem ist dies eine Folge, die eindeutig beweist, dass die Macht eines Detektivs (und ebenso die Macht eines Psychoanalytikers) erst dann beginnt, wenn die Ordnung irreversibel gestört ist (bis dahin ahnt er lediglich passiv "das Böse voraus" ohne die Möglichkeit zu haben, einzugreifen).

Plakat

Agatha Christies Poirot - Nikotin (2010) (Folge) 

Deutsch Die Regie von Ashley Pearce mit ihrem theatralischen Charakter fällt manchmal aus dem Rhythmus, was die konzentrierte Stimmung der Ermittlung killt. Eine größere Portion von Ausgewogenheit und nicht so auffällige Theaterkrämpfe hätten dem Film gutgetan.

Plakat

Vertigo - Aus dem Reich der Toten (1958) 

Deutsch Zwei provokative psychoanalytische Thesen - die da lauten "die Frau existiert nicht" und "die Frau ist lediglich ein Symptom eines Mannes" - finden in Vertigo einen schwindelerregend exakten und doch simplen Ausdruck. Der Hauptheld, welcher besessen von der phantastischen Konstruktion einer Femme Fatale (eine Frau, die schlichtweg zu zerbrechlich ist, um tatsächlich existieren zu können) ist, durchläuft zwei Schlüsselphasen - eine turbulente melodramatische Liebesgeschichte sowie ein desillusionierendes psychologisches Drama. Im ersten Teil, welcher den Konventionen Tribut zollt, sehen wir der archetypale Geschichte einer romantischen Liebe zu einer Frau, die zum Sterben verurteilt ist, im zweiten wiederum eine raffinierte analytische Studie der männlichen Besessenheit mit Fantasien, der Unmöglichkeit, sie mit "realem Inhalt" zu befüllen, bis hin zu einem sadistischen Wunsch, einen realen weiblichen Körper in eine unrealistische fantastische Form zu verwandeln (Extase, Erfüllung). Zum Schluss wird sodann raffiniert die Frage aufgeworfen, woher das Schwindelgefühl des Helden tatsächlich kommt - aus der Erfahrung von der "Tiefe" der realen Welt oder der bedrohlichen Tiefe des Einblicks einer Frau, welcher bizarre und schwer erfassbare Formen potenzieller Gedanken oder Konzepte verbirgt? Das scheinbar einfache und in einigen Phasen vielleicht sogar überkombinierte Sujet stellt im Grunde genommen eine exakte Analyse der Beziehung zwischen Mann und Frau dar, welche in Anbetracht der nahezu konsequenten "Desexualisierung" des altgewordenen James Stewart noch mehr an Aussagekraft gewinnt. Ein phantastischer Film, bei dem wir Schwindelgefühle bekommen können, weil er die schreckliche Leere des Verlangens benennt.

Plakat

Adams Äpfel (2005) 

Deutsch Jensen hat hier auf alttestamentlicher Basis eine vielschichtige Geschichte kreiert, in welcher die Motive des "großen Anderen" (Gott / Realität / symbolische Ordnung ... was auch immer ...) die Hauptrolle spielen, die jedoch fürs skandinavische Kino untypischerweise aufgewühlt werden, doch Hand in Hand mit ihnen schreiten die gänzlich typischen "indirekten Dialoge". Die Charaktere sprechen zwar, jedoch die Bedeutung ihrer Sprache entfaltet sich auf einer symbolischen Ebene, nicht im Gesagten, sondern im subtilen Zusammenspiel an Hinweisen, Stillschweigen und verdeckter Bedeutungen. Mads Mikkelsens Figur ist, ungeachtet dessen, wie sehr sie von biblischen Stigmata gekennzeichnet ist, im Grunde genommen menschlich, und ihre Botschaft, dass es notwendig ist, der Realität auf Kosten barmherziger Täuschungen zu entkommen, mildert manchmal die "ein wenig zu" monumentalen Symbole. Es geht hier nämlich nicht um sie, um einige nur schwer erfassbaren Wesenheiten und großen Ideen, sondern um das wärmend-fröstelnde Leben im Diesseits, während dessen alle Charaktere aus allererster Hand erfahren, dass jeder von uns mal einen sprichwörtlichen Apfelkuchen und zusammengekniffene Augen braucht, um aus der scheinbar grausamen Absurdität der Existenz herauszukommen ein erträgliches Spiel zu machen. Ungeachtet dessen, ob Ivan Hiob ist (oder nur ein verblendeter Mann) und Satan sich bemüht, Adam in Versuchung zu locken (oder ob er nur ein Narr ist, der eine Täuschung erlebt), Adams Äpfel schmecken sauer und dennoch können wir uns nicht von Ihnen losreißen werden. Sie haben einen üblen Nachgeschmack an Hoffnung, Flucht und süßer Heimkehr. Es ist kein schwindelerregend tiefgründiger, jedoch ein wunderbar "wahrer" Film darüber, dass es keine immerwährenden Wahrheiten oder unerschütterlichen Gewissheiten gibt. Schwarze biblische Tragikomödie.

Plakat

Home for Christmas (2010) 

Deutsch Zu viel Gerede, zu viele dysfunktionale Aufnahmen, wenige wirklich beeindruckende Absurditäten und zum Schluss ein Internationalismus als Stern von Bethlehem... nein, das ist nicht der Hamer, den ich mag. Es ist nicht ausgesprochen schlecht, jedenfalls nicht in der Kategorie Weihnachtsfilm.

Plakat

O' Horten (2007) 

Deutsch Eine poetische Geschichte darüber, dass selbst wenn Sie Ihren letzten Zug verpassen, dies nicht bedeutet, dass Sie noch nicht ins aufregende Unbekannte springen können. Hamer hat einen unwiederholbaren Stil, voller statischer visueller Anekdoten, ad Absurdum entwurzelter Szenen sowie purer nordischer Stille, die mehr aussagt als viele Romane. O'Horten hat die Seele eines verspielten Dichters, es handelt sich um einen Film über Traurigkeit, Einsamkeit und Hoffnung, der aus Banalitäten geboren wird. Den Charakter eines "zurückhaltenden" Lockführers zu beobachten, der sich in wenigen Tagen in ein tückisch fröhliches Gefäß des Optimismus sowie der Hoffnung verwandelt, ist ein Vergnüge über alles. Vielleicht liegt das an meiner Vorliebe zum Nordischen und sowie dem skandinavischen Humor des "Nichtssagens und Wenigsagens", jedoch mein Atem stockte genauso und ich hatte genau den gleich großen Knödel im Hals, wie im Falle der Kitchen Stories. Ein bescheiden weiser Film.

Plakat

Tron (1982) 

Deutsch Wegweisend, frisch, verwirrend, witzig und poetisch. Lisberger hat einen Film gedreht, der seiner Zeit voraus ist und einen Blick darauf wirft, wohin sich das zeitgenössische Kino in voller CGI-Ausrüstung entwickelt. Da kann sie sich als Macho geben. Aber bei Fantasie geht es nicht nur um groß, größer, am größten.