Inhalte(1)

Prag 1983: Die Sprinterin Anna schafft die Aufnahme in ein Sportförderprogramm. Ihre Freude darüber erlischt, als sie herausfindet, dass sie gedopt wird. Sie widersetzt sich dem Doping, aber ihre Mutter verabreicht ihr das Mittel heimlich weiter, damit Anna an den Olympischen Spielen in Los Angeles teilnehmen kann, als Fluchtmöglichkeit. (MDR Fernsehen)

(mehr)

Videos (2)

Trailer 2

Kritiken (13)

Filmmaniak 

alle Kritiken

Deutsch Jährlich entstehen bei uns in der Gegend zwei bis drei Filme, die wirklich gut sind (vor allem im Vergleich zu dem Rest der heimischen Produktion). Fair Play ist einer davon. Eine starke Geschichte über Ohnmacht in den Zeiten des Sozialismus, über Einschüchterung, Erpressung und Manipulation durch ein unnachgiebiges Regime, wurde zwar schon oft behandelt, aber noch nie im Zusammenhang mit Sportthemen. Die Regie ist sehr präzise und sauber, es fehlt nicht an Sinn für Details und ausgearbeitete Dialoge. Lob verdient auch Judit Bárdos in der Hauptrolle der talentierten Sportlerin, Aňa Geislerová als ihre Mutter und Roman Luknár als strenger Trainer. Zufriedenheit. ()

claudel 

alle Kritiken

Deutsch Es ist März, und ich als Märzkind bin dem März wohlgesonnen, und so habe ich heute zum zweiten Mal schon die höchste Bewertung vergeben. Trotzdem ist Fair Play ein Film, der sicher eine hohe Bewertung verdient. Nach einiger Zeit haben wir hier wieder einen Film aus dem Umfeld des Sports, der aber keinesfalls eine Komödie ist. In der Hauptrolle sind vor allem Frauengestalten zu sehen, die in nicht leichten Zeiten gegen ungünstige Umstände ankämpfen. Der Film ist gut geschrieben und hat eine hübsche Musik. Žbirkas zentrales Lied enthält viel Traurigkeit, und so passt es sehr gut zum gesamten Film. Judit Bárdos steht die Traurigkeit ins Gesicht geschrieben, und wahrscheinlich ist sie für Rollen vom Schicksal geprüfter Frauen geboren worden. Aňa Geislerová zeigt eine solide Leistung, wie man es bei ihr gewohnt ist, und Eva Josefíková ist leicht komplementär. Mein Liebling Luknár erfreut mich in jeder Rolle. ()

Werbung

D.Moore 

alle Kritiken

Deutsch Ein sehr guter Film. Er hat jedoch zwei für mich ziemlich wichtige "aber“, die ich erst in einem leichten Spoiler-PS beschreiben werde. Fair Play wurde mit Leichtigkeit aufgenommen. Den Autoren ist es gelungen, die Stimmung der damaligen Zeit darzustellen. Judit Bárdos ist eine großartige Hauptdarstellerin. Erstaunlicherweise hat mir diesmal auch Aňa Geislerová gefallen, deren Schauspielleistung sehr natürlich wirkt. Es ist eine wirkungsvolle, traurige Geschichte, welche die Zuschauer*innen zum Nachdenken anregen möchte. Ich hoffe, dass es ihr bei möglichst vielen gelingt.___Ein leichtes Spoiler-PS: Es hat mir nicht gefallen, dass die Mutter und der Trainer nicht den Arzt in ihren Plan, der Tochter das Stanozol heimlich zu verabreichen, eingeweiht haben. Dann würde nicht die Gefahr bestehen, dass er ihr dieses Geheimnis ausplappert (was auch passiert ist). Und ich habe auch die Nase voll von Geschichten, welche die Staatssicherheit betreffen. Sie sehen nämlich immer gleich aus. ()

Marigold 

alle Kritiken

Deutsch SPOILER: Schade, dass es Andrea Sedláčková ihren Filmfiguren paradoxerweise leichter macht. Gar nicht einmal so sehr auf der Ebene der Körperlichkeit, die eine der Schokoladenseiten des Films darstellt, denn die Fähigkeit des Fair play, in die körperliche Intimität vorzudringen und zu einem unangenehme Erlebnis zu werden, geht über die hiesigen Gepflogenheiten hinaus. "Leicht" ist dieser Film auf der moralischen Ebene, in dem das Versagen von Personen dargestellt wird, die entweder nicht wissen, dass sie versagen (Anna), sie scheitern, weil sie durch gute Absichten und Widerstand gegen das System (Mutter) dazu gezwungen werden. Fair Play kann aus einem bestimmten Blickwinkel als Verkettung zum Beschaffen eines Alibis dafür dienen, was in einem anderen Kontext provokativ als "krankhafter elterlicher Ehrgeiz" bezeichnet werden könnte. Beim Film geht es gar nicht einmal so stark um Doping im sozialistischen Sport, als vielmehr um ein (meiner Ansicht nach) weniger wahrscheinliches Szenario, bei welchem Anabolika als verzweifelter Versuch dienen, der stumpfen Normalisierungsmaschinerie zu entkommen. Es ist zwar schön, dass Annas Kollegin Martina sagt, "dann nimm es eben nicht, wenn es verboten ist", doch Anna ist an Ende gar nicht gezwungen dieses Dilemma zu lösen. Eigentlich gibt es da am Ende niemanden, an dem wir zweifeln könnten, denn selbst die Mutter macht es ja rein bona fide und schließlich muss sie dafür auch symbolisch "zahlen“. Fair Play ist comit angenehm verdauliches, Soft-Drama, welches zweifelsohne packend und überschaubar erzählt, geschickt gedreht ist, aber auch äußerst deskriptiv und semantisch eindeutig ist (muss sich denn die Mutter nach einem suggestiven Verhör in im berüchtigten Hauptquartier der tschechoslowakischen sozialistischen Polizei in der Bartolomějská-Straße in Prag tatsächlich Mülltonnen übergeben? Ist denn die Regisseurin von der Wirkung dieser Szene so wenig überzeugt? Wir haben es hier mit einem weiteren Film zu tun, in welchem der kleine Mann moralisch gegen die Maschinerie der Macht gewinnt, wobei das Versagen als sprichwörtlicher zweiter Plan stattfindet und eigentlich nur dazu dient, die Fairplay-Haltung der Protagonistin hervorzuheben. Ich denke, dass hierdurch die Wirkung und Reichweite der Aussage erheblich untergraben wird. [60%] P.S. Ich gebe zu, dass ich in Gedanken meinen eigenen Film gedreht habe, in welchem das bekannte Schicksal des sozialistischen Blocks bei den Olympischen Spielen in LA für die Hauptheldin wie ein grausamer Witz des Schriftstellers Kundera ausklingen würde. Vielleicht liegt das daran, dass mich die fatalistische Vision unweit hinter uns liegenden Vergangenheit anzieht, in welcher die Charaktere von ihren kleinen Lügen und Kompromissen heimgesucht und eingeholt werden. ()

POMO 

alle Kritiken

Deutsch Der erste von den drei Filmen, auf die wir in Tschechien jedes Jahr stolz sein können. Seine Geschichte ist einfacher und die visuelle Seite sowie seine Fläche sind nicht so großformatig wie Burning Bush, aber innerlich ist er gleich stark und in den Details noch sensibler. Sie werden gerührt und traurig sein, aber froh, dass Sie ihn gesehen haben. ()

Galerie (26)