POMO

Der Schrecken funktioniert bei Guadagnino nicht besonders gut und das Mysterium ist steril und theatralisch. Er ist ein Meister der Psychologie, in Suspiria geht es aber um etwas anderes. Warum ist der Film also sehenswert, abgesehen von den schauspielerischen Leistungen bekannter Gesichter? Er weckt die Neugier, was aus dieser merkwürdigen, kühlen filmischen Form mit historischem Hintergrund der 70er Jahre in Deutschland und einem unkonventionellen Profil des Hexenclans wird. Das Ergebnis ist aber nicht nur wegen der poetischen, verlangsamten Aufnahmen schlecht. Die Mutter der Hexen, die wie Jabba the Hut mit einer coolen Sonnenbrille aussieht, ist lächerlich.

Eine sonnige und sehr unterhaltsame Testosteron-Dummheit mit der überraschenden Besetzung von Jake Gyllenhaal, die wieder einmal großartig funktioniert. Doug Liman hilft Joel Silver dabei, seinen 80er-Jahre-Klassiker in ein dynamisches Videoclip-Gewand mit physisch intensiven Kämpfen zu aktualisieren, aber immer mit der Leichtigkeit einer anspruchslosen Heim-VoD-Unterhaltung. Der neue Road House enthält eine einzige psychologisch funktionierende Szene (der Dialog in der Bar mit dem Trauma der Hauptfigur) und hat eher den Charakter einer energischen Punk-Komödie als eines Dramas. Seine komischste Figur ist Gyllenhaals Hauptgegner, die ultimative Kampfmaschine Conor McGregor, der auf eine humorvolle Weise eine übertriebene hirnlose Macho-Souverenität mit kopfloser Raserei verkörpert. Eine Einladung in Fast & Furious ist nach diesem markanten Filmdebüt sicher.

Die Figur des charismatischen harten Kerls und Kämpfers für das Gute passt zu Patrick Swayze, der Film ist dank seiner Figur sofort fesselnd. Und die Einfachheit der Handlung ist nur von Vorteil – hochwertige Filme zum Entspannen aus den 80er Jahren erfreuen immer mit ihrer aufrichtigen Geradlinigkeit. Ebenso bringt der Kämpfer Sam Elliott Charisma in den Film, der gegen die Schufte kämpft. Ben Gazzara als Hauptmafioso erinnert daran, dass der schlimmste Filmschurke immer am besten mit dem Gesicht eines gutmütigen Onkels funktioniert hat. Ein reichhaltiger Film voller Schurkenbekämpfung und männlicher Schlägereien, deutlich würdiger als dumme B-Movies mit Chuck Norris. Schade, dass der Höhepunkt naiv ist und dass er mit den Karate-Motiven wie ein Film von Van Damme und Co. aussieht. Er hätte es nicht gebraucht.

Zweieinhalb Stunden eines offensichtlichen Leidens der weiblichen Hauptfigur durch die männliche Hauptfigur. In einer epischen Westernumgebung, in vorhersehbar anachronistisch angeordneten vier Akten und ohne einen Film-Touch des Autors. Gruselige Momente wechseln sich mit billig wirkenden und nachlässigen Szenen ab und der Erzählung fehlen Nebenlinien der Handlung, die ihr eine gedankliche Tiefe verleihen würden. Der Film konzentriert sich ausschließlich auf eine möglichst intensive Vertiefung des Bösen in der Figur von Guy Pierce, ohne seine Beweggründe zu erklären. An manchen Stellen emotional stark und beklemmend, aber leider eine eindimensionale Geschichte wie aus einem simplen Roman für Hausfrauen. Und mit einem lächerlichen Höhepunkt.

Co-produced by „Big Indie Pictures“ – ein passender Name für eine Produktionsgesellschaft. The Tender Bar ist nämlich ein Film mit einer großartigen Besetzung und einem unabhängigen Thema, das in einer bescheidenen Feel-Good-Inszenierung präsentiert wird. Die Schule des Lebens: Freude über das erträumte Studium, Enttäuschung in der Liebe und vom eigenen Vater. Gutes und Schlechtes formen unsere Persönlichkeit, den Weg zum Erwachsenwerden. Eine der besten Schauspielleistungen von Ben Affleck, der zuverlässige Tye Sheridan, Clooneys Voiceover und angenehme Oldies-Songs.

Keine Psychologie der Figuren und keine Regieinvention. Nur eine unengagierte Beobachtung eines kuriosen Lebenslaufs. Als würde ich einen oberflächlichen Boulevardartikel lesen oder ein durchschnittliches Fernsehprodukt sehen. Aber die Darstellung der vaginalen Penetration auf der großen Kinoleinwand, auch wenn nur für zwei Sekunden, hat mich erfreut und mit dem Mut der Autoren überrascht.

Wenn Sie Angst vor dem Fliegen haben, wird Ihnen der Film etwas vertraut sein, Sie werden sich in den Figuren wiederfinden. Ihre Phobie wird ausgiebig behandelt. Aber ich habe es eher mit Erstaunen durchgezogen. Ich habe schon lange keinen Film mehr gesehen, geschweige denn eine Komödie, bei der ich nicht verstanden habe, warum sich die Charaktere in den meisten Szenen so verhalten, wie sie es tun. Und der als Komödie so grausam witzlos wäre. Selbst die instrumentale Musik funktioniert nicht und die Begleitsongs wurden sinnlos ausgewählt.

Die beste Oscar-Verleihung seit langem und das in einem außergewöhnlich starken Filmjahr. Witzige Überraschungen wie der nackte John Cena, Guillermo mit einer riesigen Tequila-Flasche oder die Zwillinge Arnie mit Danny DeVito. Wieder eine perfekte und entspannte Moderation von Jimmy Kimmel, die Statuetten wurden gerecht verteilt. Ich habe mich über alle Ergebnisse gefreut, insbesondere über den besten ausländischen Film und den besten Ton für The Zone of Interest. Eine starke Rede des Regisseurs von 20 Tage in Mariupol! Und der singende Ryan Gosling stahl die Show.

Ein ehrgeizigeres und raffinierteres Hostel, aber nicht viel klüger. Was bei den Dänen überraschend ist, vor allem, wenn sie ein Thrillerdrama mit einer Studie der Beziehung des zentralen Paares anstreben, in der sie masochistische Bedürfnisse hat und keine Ahnung, wohin seine geheimen Geschäfte sie führen werden. Das Motiv der Konfrontation sexueller Begierden mit der harten Realität ist hier leider nicht ausreichend dargestellt. Liebhabern der Qualen hilfloser Frauenfiguren wird der Film jedoch gefallen, er bewegt sich an der Grenze der Mainstream-Konventionen. Dass die biologischen Forschungen der weiblichen negativen Hauptfigur nicht einmal sinnvoll erklärt werden, werde ich nicht thematisieren.

Ein Psycho-Film im Stil von Eraserhead, stärker in der Realität verankert. Ein düsteres Milieu und traumhafte Szenen, manchmal chronologisch durcheinander. Das Trauma des Haupthelden und das Monster, mit dem er psychisch verbunden ist und das eine metaphorische Verkörperung seiner Albträume darstellt. Eine Film-Bizarrerie für Eingeladene, mit der coolen schauspielerischen Mimik von Sean Harris und der Stimme von Alun Armstrong. Ich würde aber nicht sagen, dass es letztendlich sinnvoll zusammenpasst oder Emotionen hervorruft.