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Kritiken (2 767)

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Das Parfum - Die Geschichte eines Mörders (2006) 

Deutsch Ein Kunstwerk, ein Gleichnis und eine Allegorie, die meisterhaft in eine schöne und fesselnde Mainstream-Monumentalfilm-Verpackung eingepackt wurden. Ein großartiger sensualistischer Film, in dem es darum geht, was ein talentierter Mensch machen und vor allem schaffen kann, wenn ihn die Liebe vorantreibt. Ich bedauere kein Opfer von Grenouille, er tut mir leid. Und ich bewundere ihn. Tom Tykwer hat eine perfekt ausgewogene Collage aus einem Drama, einem Thriller und Komik gedreht. Der Film hat eine großartige Ausstattung, die Schauspieler*innen, einschließlich Dustin Hoffman und Alan Rickman, sind mit ihren Figuren verschmolzen (ganz zu schweigen von Ben Whishaw…). Und manche Szenen (der Irrgarten, das Finale) sind ein Referenzbeispiel für die Funktion des Filmschnitts. Der Film hat in mir eine Erinnerung an die melancholische Studentenzeit mit Branaghs Mary Shelley's Frankenstein wachgerufen.

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Goyas Geister (2006) 

Englisch An ambitious subject rendered in the form of a disjointed and confused television farce. The only positive aspect here is the high-quality actors.

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Blood Diamond (2006) 

Deutsch Eine gelungene Kombination aus einem sozialen Drama und einem Actionabenteuer. Ein Wechsel von beklemmenden Szenen mit Gewalt und fesselnden Actionszenen, zwischendurch beruhigende Dialoge – und dieses Muster wiederholt sich ständig. Deshalb wirkt leider Blood Diamond manchmal langwierig und repetitiv. Im Endeffekt ist es aber trotzdem ein würdiger Repräsentant der erstklassigen Hollywood-Filmarbeit, wie fast alles von Edward Zwick. Das hat der Film der schönen visuellen Seite, dem attraktiven Milieu, den ausgezeichneten Schauspielerinnen und Schauspielern sowie den wirklich starken Szenen zu verdanken. Vor allem der letzten Szene.

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Ein gutes Jahr (2006) 

Deutsch Ein kleiner und bescheidener Film. Im Rahmen der Erfüllung von seinen Zielen ist es aber eines der besten Werke in der Filmografie von Ridley Scott. An Ein gutes Jahr kann man nichts kritisieren. Der Film beschönigt nichts, er ist angenehm und positiv, das Schauspielpotenzial und das Charisma von Russell Crowe nutzt er zu 100 %. Die Poetik des Milieus (die Kamerafilter, die Musik) wird einzigartig durch die Geschichte ergänzt, die in einem kleinen Rahmen erzählt wird. Plus der gefühlvolle und intelligente Humor.

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Liebe braucht keine Ferien (2006) 

Deutsch Eine künstliche romantische Komödie mit einigen ehrlichen Momenten. Außerdem spürt man, dass sie auf eine gewisse Art und Weise den Leuten aus der Filmbranche schmeicheln möchte, sagen wir mal, dass es sich direkt um die Akademiker handelt (die Linie mit dem alten Oscar-Drehbuchautor). Sorry, aber zwischen Liebe braucht keine Ferien und dem britischen Film Tatsächlich ... Liebe liegt ein tiefer Abgrund.

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Smokin' Aces (2006) 

Deutsch Im Grunde genommen ist es nur eine weitere Variante der Krimi-Videoclip-Filme im Stil von Guy Ritchie, die das Publikum nicht überrascht. Die Adrenalin-Dynamik und die Exposition der Schufte sind aber wieder fantastisch. Wenn der Anfang ein bisschen langsamer gewesen wäre und wenn man die Figuren detaillierter vorgestellt hätte, hätte das Massaker-Finale die RIESIGEN EMOTIONEN nicht nur vorgetäuscht, sondern wirklich hervorgerufen. In diesem Fall würde der Film in den goldenen Fonds der Gangster-Kultfilme gehören. So schwächt Joe Carnahan mit der Dramaturgie den Ausklang des Films ab und serviert dem Publikum "nur" einzelne Delikatessen im Bereich des Bildes und des Schnitts (so etwas könnte man vielleicht auch über Kill Bill – Volume 1 sagen, dem hat aber Tarantinos originelleres Konzept geholfen).

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Venom - Biss der Teufelsschlangen (2005) 

Deutsch Mehr als die Vorhersehbarkeit und die abgedroschenen Klischees schaden diesem Häppchen-Mordfilm die doofen Manöver des Drehbuchs. Agnes Bruckner in der Hauptrolle ist aber süß, der Sumpf ist nicht schlecht und die visuelle Seite des Films ist hoch über der B-Movie-Latte. Je weniger Filme dieser Art Sie gesehen haben, desto besser wird Ihnen dieser Film gefallen. Ansonsten kann ich Ihnen den einfallsreicheren Wrong Turn empfehlen.

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Holy Smoke (1999) 

Deutsch Jane Campion ist eine Feministin, sie ist aber auch eine einfühlsame Künstlerin. Ihr Film Holy Smoke ist eine treffende Ode, in der es um einen starken Mann geht, welcher in den Abgrund der Anziehungskraft einer animalischen Femme fatale fällt. Eine wichtige Rolle spielen die warmen Farben des Bildes, welche die schwüle Atmosphäre der australischen Wüste verstärken, in der sich auf einem kleinen, isolierten Raum die (manchmal schwüle) Geschichte abspielt. Harvey Keitel ist wie immer minimalistisch, beide Seiten seiner Figur passen gut zu ihm – der coole Cowboy in schwarzen Jeans sowie der gebrochene Mann in einem roten Kleid. Der Schauspielantrieb des Films ist Kate Winslet. Die Bedeutung ihrer Figur wächst jede Minute, die Souveränität von Keitels Figur wird immer geringer. Der Film ist geschlossen und es fehlt ihm nichts. Es ist nicht leicht, sich auf dieses Werk einzustellen. In dem Film findet man Momente mit einer fast kontroversen Offenheit und sein Erzählstil ist originell. Wenn er die "art-wanna-be" Optik weggelassen hätte und wenn der Zuschauer kein Voyeur, sondern ein Beteiligter gewesen wäre, hätte der Film ein unvergessliches Werk sein können.

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Lucky Number Slevin (2006) 

Deutsch Ein schwarzhumoriger Gangsterfilm, der ein Tarantino- und ein Ritchie-Film sein möchte. Dies ist ihm aber nicht gelungen, weil sein Drehbuchautor unreif ist. Der Regisseur Paul McGuigan hat aber gedacht, dass er es schaffen wird. Das hat mich überrascht. Sein genialer Film Sehnsüchtig hat mir viel besser gefallen.

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Children of Men (2006) 

Deutsch Die technische Brillanz und die orgastische Kreativität dieses Films öffnen mit ihrer visuellen Seite den Mund der Film-Feinschmecker. Die Handlung mit dem starken Thema und den noch stärkeren Szenen erwärmt das Herz eines Kindes, eines Erwachsenen sowie einer Oma. Und obwohl sich Alfonso Cuarón und der Kameramann Emmanuel Lubezki manchmal vorführen und sagen "Schaut her, was wir schaffen!", lässt ihr Werk absolut niemanden kalt. In dem rammelvollen Kino war es ein ausgezeichnetes kollektives Erlebnis. Die Leute haben gelacht und geseufzt, als ob ihnen jemand das Maul mit einer Autobatterie kaputtgemacht hätte. In den 70er Jahren haben das sterbende Hollywood Steven Spielberg, George LucasFrancis Coppola und Co. gerettet. Jetzt, in der Zeit von kalkulierten digitalen Joghurts, wird es von Cuarón, Alejandro Iñárritu, Paul Greengrass und Co. auf ein anderes Level gebracht. *** DER FILM DES JAHRES ***