POMO

Das US-amerikanische DVD-Cover sieht wie ein actionreicher B-Movie mit Snipes oder Seagal aus. Diejenigen, die sich solche Filme anschauen und denen der Name Werner Herzog nichts sagt, werden enttäuscht sein. Es ist nämlich kein Actionfilm. Rescue Dawn ist eine psychologische Geschichte mit einer minimalistischen Produktion über Beziehungen in einer Gruppe von Personen, die im Dschungel isoliert ist. Über den Optimismus und die Hoffnung auf Rettung. Obwohl Herzog manchmal mit der Malick-Poetik der Harmonie zwischen Mensch und Natur flirtet, nutzt er überraschenderweise keine düsteren Töne. Er schuf auch Raum für sanften Humor und Verspieltheit. Das Ergebnis ist ein psychologisch einfühlsames und forschendes, unkonventionelles "good-feeling" Abenteuer. Und außerdem ausgezeichnet gespielt.

Im Unterschied zu American Pie – Wie ein heisser Apfelkuchen und ähnlichen Komödien befasst sich dieser Film, den man eher als Exkursion bezeichnen könnte, nur mit dem Akt – vom "los geh’s" am Anfang bis zu der Post-Coitum-Zigarette. Dadurch fallen die überflüssigen Dinge weg und es bleibt nur das Wesentliche. In dem Film gibt es fünf verschiedene Geschichten, in denen jeder (sexuell aktiver) Zuschauer etwas finden wird, was ihn anspricht – egal, ob eine konkrete Geschichte oder Details aus mehreren Geschichten (das hängt davon ab, wie viel Sie schon erlebt haben). Der Film stellt die gegebenen Situationen treffend dar, er nimmt kein Blatt vor den Mund. Er ist aber auch nicht oberflächlich oder dumm, die Typen sind witzig und die Mädchen HOT. Ein angenehmer Film, bei dem man sich erholen kann. Er regt zum entspannten Ficken an.

Die 80er Jahre, der Höhepunkt der Zusammenarbeit von Spielberg / Zemeckis… Maximal unterhaltsam, einfallsreich, intelligent, kultiviert witzig, mit gefühlvoll dargestellten tiefen Gedanken. Ein Film, der den Begriffen "Popcorn" oder "(Ultra)Happyend" keine Schande macht. Warum werden heutzutage nicht mehr solche Filme gedreht? Warum leben wir in einer so depressiven Zeit? Diesen Film habe ich bis jetzt nicht gekannt. Wenn ich ihn in seiner Entstehungszeit bewertet hätte, hätte ich ihm 5* gegeben.

Der 22. James-Bond-Film sollte eine durch Rache angetriebene, wilde, ja sogar wütende Vollendung von James Bond 007 - Casino Royale sein – das Drehbuch und seine Exposition des Agenten 007 sind ein eindeutiger Beweis. Die Produzenten haben sich für einen Arthouse-Regisseur entschieden, der James Bond 007 - Casino Royale alle starken Gliedmaßen amputiert und an ihre Stelle Blumen arrangiert hat. In dem Film gibt es keine ausgezeichneten Actionszenen, es fehlen das Auto von Bond, der tolle Vorspann und die interessanten Schauplätze. Die Schufte haben mich an Negativgestalten in den Filmen von Pasolini erinnert. Das Einzige, was aus James Bond 007: Ein Quantum Trost einen James-Bond-Film macht, was ihn zusammenhält und was ihm den dritten Stern in meiner Bewertung gebracht hat, ist der ausgezeichnete Daniel Craig (Olga Kurylenko ist angenehm, sie ist aber trotzdem nur eine weibliche Ergänzung der Bond-Welt). Nach einer sehr langen Zeit hat in mir ein James-Bond-Film kein Gefühl der heldenhaften Aufmunterung hervorgerufen, die ich als kleiner Junge nach Actionfilmen gespürt habe.

Voices from Beyond - Stimmen aus dem Jenseits ist kein horrormäßiger Fulci-Film, es ist eine mysteriöse Soap-Opera mit einem Krimi-Plot. Und der kleine Junge, der mit einem großen Küchenmesser in den Bauch gestochen wird, ist in dem Film wahrscheinlich nur deshalb, damit man nicht vergisst, wer der Autor ist. Als mysteriöse Soap-Opera funktioniert Voices from Beyond - Stimmen aus dem Jenseits ausgezeichnet. Die Szenen, in denen der Geist des Vaters mit der geliebten Tochter am Ufer des Sees spricht, sind angenehm poetisch. Die Schauspieler*innen wurden typologisch gut ausgesucht, bei dem Plot passt alles (im Rahmen des Genres Soap-Opera). Einschließlich der Pointe, mit der ich nicht gerechnet habe und die mich angenehm überrascht hat. Wenn ich eine fünfzigjährige Frau wäre, würde ich sogar schreien: "Oh mein Gooott! Das ist schrecklich!"

Matthew Perry ist eigentlich kein großartiger Schauspieler. Es ist so, dass nur diese Rolle für ihn großartig war. Wenn sie ein wirklich großartiger Schauspieler gespielt hätte, hätte der Film eine weitere Dimension gehabt. Numb - leicht daneben ist aber trotzdem ein angenehmer und schlauer Streifen. Die meisten Pluspunkte sammelt die sympathische Lynn Collins und – endlich eine großartige – Chemie zwischen ihr und Perrys Figur. Bessere 3*.

Der charismatische Mentor Kevin Costner, Ashton Kutcher ist als Schauspielpartner OK. 80 % der Laufzeit spielen sich im Trainingscamp ab, wo man nur freundschaftliche Beziehungen und ein routinemäßiges Annähern des Mentors und seines Schülers sowie des Schülers und einer jungen Frau beobachten kann. Wenn die Helden endlich das Camp verlassen, kommt ein unnatürliches Ende, das dem ganzen Film Tiefe und Sinn verleihen möchte. Schade. Jede Sekunde zählt - The Guardian ist aber trotzdem dank der Haupthelden ein sympathischer Film zum Entspannen und ein deutlich kleinerer Flop als der Taucherfilm Men of Honor.

Die Zeiten der Seagal-Helden sind weg, heutzutage rächen ihre Familien Manager mit Schlips, die von Charakterdarstellern gespielt werden. James Wan weiß, wie man mit den Schauspieler*innen arbeitet. Er hat ein Regie-Talent für Dynamik und eine harte, fast wütende Atmosphäre. Manchmal spielt er auch geschickt mit effektvollen langen Aufnahmen (der Parkplatz). Deshalb ist es schade, dass sein visuell beeindruckendes Werk wegen dummer und unlogischer Momente zum "Standard" gehört. Diese werden dann auch nicht mehr durch eifrige psychologisch-emotionale Augenblicke gerettet (die Gespräche mit der Ehefrau, mit dem Sohn). Das Ergebnis ist "nur" unterhaltsam und interessant. Das Publikum ist neugierig, wie die Wege des Regisseurs in der Zukunft aussehen werden. Er ist nämlich in der Lage, bessere Filme zu drehen. Es fällt ihm nur schwer, die Regie mit dem Drehbuch zu vereinen. In Saw ist es ihm ausgezeichnet gelungen.

Unterhaltsam, schnell. Die Bezeichnung "historischer Film mit einer Starbesetzung" ist aber falsch. Es handelt sich eher um eine weitere "moderne" Farce (Elizabeth - Das goldene Königreich), die wegen der Beschleunigung des Tempos von einem Ereignis zu dem anderen springt. Die Geschichte und die Figuren stehen an zweiter Stelle. Die Form, die Justin Chadwick für die Darstellung der Intrigen, der Liebe, des Verrats und der Manipulation nutzt, entspricht eher dem Film Eiskalte Engel. Es ist eigentlich kein seriöses historisches Drama. Die Schwester der Königin wirkt nur dann seriös und beeindruckend, wenn vor der Kamera Ana Torrent ist (Königin Katharina).

Das, was gut in einem lustigen Rodriguez-Grindhouse-Splatter-Ausrutscher funktionieren würde, wird hier als ein todernster Horrorfilm serviert. Die Filme von Ed Wood sind "ausgezeichnet", weil sie auf eine gewisse Art und Weise gedreht wurden und eine gewisse Handlung haben – ein Filmemacher-Antitalent in Kombination mit einer unendlichen Naivität, die so groß ist, dass sie die Zuschauer*innen hypnotisiert. Outpost - Zum Kämpfen geboren ist ein gut gedrehter und manchmal sogar spannender B-Movie. Im Hinblick auf den Stoff ist es aber auch eine Verkörperung einer riesigen Infantilität und Naivität. Das ist eine krampfhafte Kombination. Und das Schlimmste ist, dass sie manche Zuschauer*innen ernst nehmen.