X-Men: Zukunft ist Vergangenheit

Gleich die erste Szene hat den ganzen (peinlichen) Wolverine: Weg des Kriegers von Mangold übertroffen. Der Rest von X-Men: Zukunft ist Vergangenheit ist dann weitaus besser als alle X-Men-Filme, bei denen die Regie nicht Bryan Singer geführt hat. Ich bin so froh, dass dieser Film gelungen ist! Singer ist zurück, Ottman und das tolle Hauptmotiv sind zurück. Die Action und die Dialoge (und der Humor) befinden sich in einem perfekten Gleichgewicht. Die Actionszenen sind fantastisch durchdacht und einfallsreich, die Dialoge sind echte Dialoge und kein leeres Schwatzen. Bei der Besetzung gibt es nichts, was ich kritisieren könnte. Jede Rolle macht Sinn… Darauf habe ich elf Jahre gewartet.___PS: Die Special Edition macht aus X-Men: Zukunft ist Vergangenheit kein anderen Film. Es sind aber einige Szenen hinzugekommen, die mir jetzt in der klassischen Version fehlen würden. Danke. (30.05.2014)

Im Falle dieses Films ist The Rogue Cut absolut wesentlich oder auch: ohne Anna Paquin kein Interesse. Das Ergebnis dieser Veränderung ist ein ausgesprochen kompaktes Werk, das auch Comic-Leser fesseln und nicht beleidigen wird. Fast schien es, als sei diese (nach heutigen Maßstäben) alte Staffel am Ende, doch nun hat sie neuen Schwung bekommen und tritt mutig gegen Marvel’s The Avengers an. Die Rogue-Nostalgie und die Rückkehr von Figuren wie Phoenix haben meine Stimmung deutlich aufgeheitert. Von den neuen stach Quicksilver alle aus, während derjenige in The Avengers geradezu lau war (obwohl er seine Schwester an seiner Seite hatte). Nichts zu tun, ich werde immer wieder mal eine Wiederholung schauen. (31.07.2015)

Von den neuen X-Men werden insbesondere diejenigen enttäuscht sein, die hoffen, dass Singer exakt dort anknüpft, wo er aufgehört hat, d.h. dass er nach Jahren wieder mal einen Film dreht, welcher das Genre der Filmcomics irgendwohin weiter bringt. Doch die Zeiten haben sich geändert, ebenso wie Xaviers Jungs. Die Serie hat klare Regeln, eine eigenständige Poesie, die sie eher leicht ergänzt als sie allzu schnell zu entfalten (so wie es bei den bahnbrechenden X-Men 2 der Fall war). Wir können sagen, dass Singer die alte mit der neuen Welt vereint. Sicherlich, im Gegensatz zu Vaughn wirkt sein Retro-Werk nicht so leichtbeinig, jedoch es ist stellenweise ordentlich geladen. Im Grunde genommen scheitert das alles nur am Finale, welches anstelle einer Gradierung eher einschläfernd wirkt. Einwände wird es auch deshalb geben, weil X-Men: Zukunft ist Vergangenheit bereits das seit einigen Malen Gesehene wiederholt, die Personen entwickeln sich quasi nirgendwo hin (mit Ausnahme von Mystique, die unerwartet sehr aktiv und wichtig ist, einfach kein "Objekt des Willens von Professoren" mehr ist ... Ich bin noch gezwungen zu hinterfragen Was für eine perverse Idee es denn ist, Jennifer Lawrence zu einem Symbol der Hollywood-Emanzipation zu machen ... nun ja, lassen wirs), das Neue eher skizziert und als Träger interessanter Action-Fähigkeiten verwendet. Fakt ist jedoch, dass Singer sich mit voller Absicht insbesondere den Hauptfiguren widmet (Charles, Erik und Logan). Die neue Crew zu beobachten ist der Knaller schlechthin, denn sowohl McAvoy als auch Fassbender sprühen geradezu mit Energie, Zynismus sowie innerem Drama. Besonders der junge Magneto biegt das Raum-Zeit-Kontinuum kompromisslos zu sich selbst um. Die alten Männer wirken hier eher ein wenig wie mitleidige sowie melancholische Gestalten. Außerdem ist es mir nicht vollends gelungen zu entschlüsseln, in welcher Beziehung sie zur ursprünglichen Trilogie stehen (insbesondere auf Charles). Ist es vielleicht ein weiteres Kontinuum? Vielleicht. Letztendlich wird somit die Zukunft ist Vergangenheit kein hinreißendes Spektakel eines "Weltenerrichters“ sein, sondern überwiegend eine großartige Aufrechterhaltung der Poetik dieser Serie, ihres Bolzens und gleichzeitig ein Neustart. Und hinter der Ersten Entscheidung hinkt das hier in der Tat nur ein kleines bisschen hinterher. Nachdem der Film vorbei war, stellte ich mir nachdenklich die verzwickte Frage, ob denn die Zeiten, als ähnliche Comics-filme die komplexe Beziehung zwischen Blockbuster und Realität neu definiert hatten, nicht mehr hinter uns liegen. Die Kluft zwischen den X-Men, Batman sowie den ehemals leichtfertigen Eskapisten beginnt sich so langsam dank eines erträglichen Kompromisses zu schließen, der sich eine gewisse Schärfe bewahrt, jedoch nun nicht mehr im geringsten irritiert und auch nicht neue Gebiete so intensiv erforscht wie noch vor einigen Jahren. Die Zeit wirds uns zeigen. [75%] (17.05.2014)

Der erste Film des Filmmarathons war die richtige Wahl zum Aufwärmen. Die Verflechtung der ersten und der zweiten Generation ist hervorragend gelungen. Aus meiner Sicht der eindeutig beste Magneto in einer Interpretation von Fassbender, der witzigste Quicksilver und der Gambit mit den wenigsten Fehlern. Ich bin neugierig, wie das alles weitergeht. (12.08.2014)

Großartig. So unglaublich es auch klingt, es ist Singer gelungen, den bisherigen Film X-Men: Erste Entscheidung zu übertreffen und eine perfekt konsistente, präzise aufgebaute, intelligente und bis ins kleinste Detail durchdachte epische Show zu kreieren, die von der ersten Minute an unterhaltsam, spannend und atemberaubend ist, ohne auch nur eine einzige langweilige Stelle zu enthalten. So außergewöhnlich gut gedrehte Filme sind eine Seltenheit. Ich applaudiere. (16.05.2014)