POMO

Die Energie dieses langsam fließenden Films liegt in den Nuancen der Beziehung des Hauptpaares. Der scheinbar belanglose Verlauf ihrer gemeinsamen Zeit auf einem Ausflug ins kalifornische Outback ist voller Spontaneität und Authentizität, geprägt von offener und sogar grafischer Intimität sowie intensiven Streits, die voller Liebe und Hass sind. Es fühlt sich so an, als wären wir dabei. In einem episch weitwinkligen Bild, aber emotional zurückhaltend und ohne unterstützende Musik. Die ganze Zeit warten wir darauf, ob es zu einer Wendung, einer Dramatisierung oder einer Pointe kommt. Bruno Dumont spielt mit unseren Zuschauererwartungen. Ein purer Festivalfilm.

Ein formal schön verfilmtes und von Bradley Cooper hingebungsvoll gespieltes Biopic, das jedoch leblos ist. Es scheint, als ob im Leben von Leonard Bernstein keine Motive für eine dramatische und emotionale Filmgeschichte vorhanden wären. Dabei zeigt der Film selbst, dass sie da waren. Man hätte damit aber anders umgehen müssen, das Drehbuch auf anderen Säulen aufbauen als auf Bernsteins Homosexualität versus Ehe. Auch die Aspekte der komplizierten Beziehung zu seiner Frau sind hier nicht greifbar. Ohne ein paar Dialoge würden wir sie überhaupt nicht verstehen. Weil wir keine Möglichkeit haben, sie zu fühlen und zu erleben. Eine Produktion von Scorsese und Spielberg zugleich? Ernsthaft?

Das Setting und das Wetter machen diesen atmosphärischen Slasher aus, mit der gut ausgewählten und spielenden Sarah Kendall in der Hauptrolle. Man wird nicht wirklich Angst haben, aber die Identität des Mörders ist gut geheim gehalten. Die Morde sind ordentlich ausgeführt und das Finale hat eine schöne Steigerung. Es ist nur schade, dass es nicht ausreichend erklärt wird, abgesehen von dem künstlich aufgesetzten Nachwort. Wir müssen uns mit der Unklarheit der Verbindung zwischen den Träumen der Hauptfigur und den Ereignissen im Film zufriedengeben.