Regie:
Darren AronofskyKamera:
Matthew LibatiqueMusik:
Rob SimonsenBesetzung:
Brendan Fraser, Sadie Sink, Hong Chau, Ty Simpkins, Samantha Morton, Sathya Sridharan, Huck MilnerStreaming (5)
Inhalte(1)
The Whale erzählt die Geschichte des zurückgezogen lebenden Lehrers Charlie, der einen letzten Versuch unternimmt, sich nach langer Zeit mit seiner Tochter zu versöhnen. Ein beeindruckender und zutiefst bewegender Film über die menschliche Suche nach Liebe und die Kraft der Vergebung. (Plaion Pictures)
Videos (4)
Kritiken (15)
Was Sentimentalität und Schwülstigkeit betrifft, treibt Darren Aronofsky es hier bis zum Absurden, und obwohl ich nicht das Gefühl habe, dass es jemals in den Bereich der emotionalen Erpressung abdriftet, kann ich mir vorstellen, dass viele Zuschauer damit ein großes Problem haben werden. Ich konnte darüber hinwegsehen, vor allem dank der nahezu hypnotischen Leistung des Hauptdarstellers. Ja, wenn es etwas gibt, was man wirklich hervorheben und sich merken sollte, dann ist es vor allem Brendan Fraser. Er zieht einfach alles mit, so gut er kann, und der ganze Film steht und fällt mit seiner schauspielerischen Leistung. Es hat mich auch gefreut, dass Aronofsky hier zu einem etwas zivileren, intimeren und geradlinigeren Stoff gegriffen hat und dieses Mal nicht so übertrieben prätentiös war, wie er es gewohnt ist. Mit der Tränendrüse hätte er vielleicht etwas zurückhalten können, aber für mich ist es auf jeden Fall einen morbiden Daumen nach oben wert. ()
Eine ausgewogene Mischung aus einer fokussierten Psychologie und einem rührseligen Sentiment. So eine Hauptfigur hat es in der Kinematografie noch nie gegeben. Ihr Äußeres ist schockierend, ihr Inneres möchte man erforschen. Brendan Fraser mit seinem unglaublichen Make-up ist ausgezeichnet, seine Filmtochter Sadie Sink ist perfekt. Ihre Begegnungen sind von zurückgehaltenen Emotionen bestimmt, von Wut und Verletzung auf der einen Seite und Mitleid auf der anderen. Frasers Figur bemitleidet sich selbst zu sehr. Über ihre Erkenntnis, dass Ehrlichkeit im Leben wichtig ist, musste ich schmunzeln. Trotzdem ist The Whale ein schöner und gefühlvoller Film mit der künstlerischen Handschrift seines Autors. ()
Meiner Meinung nach ist The Whale der zweitbeste Film von Aronofsky – nach The Fountain. Kein unangenehmes Requiem for a Dream, kein eingebildeter Black Swan, kein weinerlich oberflächlicher The Wrestler (obwohl The Whale gerade mit diesem Film die meisten Gemeinsamkeiten hat). Dieser Film ist einfach gelungen. Die Geschichte ist zwar nicht überraschend, sie ist aber so gut geschrieben (man merkt, dass sie eine Theatergrundlage hat), gespielt (Brendan Fraser ist genial, ich gönne es ihm sehr) und gedreht (man bleibt praktisch nur in der Wohnung, das macht aber nichts), dass sich meine vorsichtige Neugier ziemlich bald in Begeisterung verwandelt hat. Loben möchte ich auch Sadie Sink und Hong Chau. Ohne sie wäre Charlie nicht Charlie. Ich darf aber auch nicht Simonsens Musik vergessen. Ursprünglich wollte ich den Film mit vier Sternen bewerten. Meine Einwände verflüchtigten sich aber nach ein paar Tagen unter dem Eindruck von all dem Positiven, was der Film mit sich gebracht hat. ()
Bislang hatte Hollywood Fettleibigkeit oder Bulimie noch nicht sehr stark reflektiert. Daher kann ich quittieren, dass dieser erste große Ansatz das Problem weder trivialisiert noch sich daran erfreut. Für Aronofskys Maßstäbe ist dies eine ziemlich normale Geschichte, die unerwartet entgegenkommend für die Menge ist, mit deren Emotionen er gerne spielt. Gegen Ende jedoch brodeln die Emotionen auf ungeheuerliche Weise und nehmen dadurch alle bisherige Glaubwürdigkeit für sich in Anspruch. Es schaudert einem dabei aber nicht so sehr, damit das Wichtigste unterdrück wird. Brendan Fraser ist nach Jahren wieder in voller Kraft zurück und wenn jemand in den kommenden Monaten jegliche Auszeichnungen für diese Leistung verdient, dann er. [Viennale 2022] ()
Eine schauspielerische Masterclass x eine Masterclass einer überflüssigen Regiemanipulation. Wenn der pathetische Darren Aronofsky seinen Drang beherrscht hätte, das Publikum in einen Anfall von transzendenter Rührung zu versetzen, und den Film bis zum Ende als eine bescheidene Geschichte über einen Menschenklumpen von Schuld und Einsamkeit geführt hätte, wäre der Film so intensiv wie The Wrestler geworden. So ist es leider eine Himmelfahrt eines Menschen mit einem selbstverletzenden Verhalten. Die Bemühungen des Regisseurs, die Geschichte rührend darzustellen, haben nur dazu geführt, dass sich der Held dem Publikum immer mehr entfernt. Fraser hat aber maximalen Respekt verdient. Er verkörpert den ganzen Humor und Humanismus, der von diesem fragwürdigen dramatischen Wal getragen wird. ()
Werbung