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Jeder kennt das Gefühl: die Wut über die Unzulänglichkeiten des Lebens. Ein harmloser Moment bringt das Fass zum Überlaufen und ruft eine Kettenreaktion hervor. Manche bleiben ruhig. Andere explodieren. WILD TALES ist ein Film über Menschen, die explodieren. Die rabenschwarze Komödie WILD TALES ist eine geniale Mischung zwischen Tarantino, Almodóvar und den Coen Brothers. Der Publikumsliebling der Festivalsaison und Argentiniens Oscar®-Beitrag 2015! WILD TALES ist das seltene Beispiel für einen Film ohne Netz und doppelten Boden, ohne Gurt, Airbag oder andere Sicherheitsmechanismen. Er ist Kino, wie es purer nicht sein könnte, durch und durch argentinisch und gleichzeitig so universal, dass er uns allen den Spiegel vorhält. Das Biest, das er zeigt, das sind wir. Und wir sind urkomisch in unserer verzweifelten Wut. Zum Äußersten getrieben in einer unberechenbaren, ständigem Wandel ausgesetzten Realität, überschreiten die Figuren in WILD TALES den schmalen Grat, der Zivilisation von Barbarei trennt. Der Verrat eines Liebenden, die Konfrontation mit einer vergessen geglaubten Vergangenheit und die Gewalt, die sich aus ganz alltäglichen Begegnungen ergibt, treiben die Figuren immer weiter, in den Wahnsinn hinein. Und je weiter sie in diese Richtung getrieben werden, desto mehr lassen sie sich fallen und geben sich dem verbotenen Vergnügen hin, die Kontrolle zu verlieren. (PROKINO)

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Kritiken (13)

NinadeL 

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Deutsch Wild Tales - Jeder dreht mal durch ist der Film des Jahres, den man unbedingt gesehen haben muss. Seit Cannes hat man praktisch von nichts anderem mehr gehört, also okay, ich gebe auf. Und es tut nicht wirklich weh, es ist eine Reihe von Geschichten, die anekdotische Situationen behandeln, in denen die Hauptfiguren die Nerven verloren haben. Die Pointe ist also klar: Jeder würde sich gerne an seinem ehemaligen Lehrer, seinem Transportunternehmen oder seinem fremdgehenden Ehemann rächen. Geradlinigkeit wird heutzutage als Genialität geschätzt. ()

D.Moore 

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Deutsch Bei Wild Tales - Jeder dreht mal durch herrscht eine nervenaufreibende Stimmung, ein zynisches Zwerchfell wird aber auch seinen Spaß haben. Der Krieg der Fahrer hat mir eindeutig am besten gefallen. Man kann aber nicht sagen, dass die anderen Steinchen in diesem schwarzhumorigen Mosaik deutlich schlechter sind. Es hätte mir zwar noch besser gefallen, wenn der Drehbuchautor/Regisseur die Geschichten auch auf andere Art und Weise als nur durch den allgegenwärtigen Wahnsinn verbunden hätte, das ist aber wahrscheinlich der einzige Makel, der mir aufgefallen ist.___PS: Wenn ich mir jetzt Falling Down - Ein ganz normaler Tag ansehen würde (an den mich die Erzählung mit dem Pyrotechniker erinnert hat), könnte es für meine Umgebung nichts Gutes bedeuten. ()

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POMO 

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Deutsch Die Geschichten "Audi vs. redneck" und die "verratene Schwangere" sind Meisterwerke. Die erste wegen der Stimmung und den formalen Ideen, die zweite wegen den Dialogen und der Killer-Pointe der schon so höllisch eskalierten Situation. Die Anfangsszene vor dem Vorspann ist auch ausgezeichnet und hat einen unvergesslichen Übergang zum Filmtitel. Die anderen Episoden sind solide, nur die letzte könnte kürzer sein, an manchen Stellen versinkt sie zu sehr in sich selbst. Als Ganzes ist der Film gefühlsmäßig sowie formal uneinheitlich, aber immer genügend unterhaltsam. Endlich hat jemand so treffend alle gesellschaftlichen Ängste und die Missbilligung des System verfilmt. ()

claudel 

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Deutsch Das waren wirklich wilde Geschichten! Nach einiger Zeit habe ich mir wieder einen Film angeschaut, bei dem ich vorher nicht den Inhalt kannte, nur das Plakat hat mir unglaublich gut gefallen, und ich registrierte ein positives Festivalecho. Die sechs Geschichten kommen schwungvoll daher, sind nicht langweilig, unterhaltsam und leicht schockierend. Drei von ihnen sind toll und drei von ihnen Spitze - die Geschichte im Flugzeug, der Autounfall und die Hochzeitsgeschichte. Es ist gut, dass die Hochzeitsgeschichte erst die Letzte war. Und Spanisch ist wirklich eine wunderschöne Sprache. ()

Marigold 

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Deutsch Argentinische und zugleich mit blutiger Farbe versehene Junggesellengeschichten, die manchmal irrsinnig krampfhaft (der einleitende Pasternak kann sich als Fernsehsketch ja wohl kaum behaupten, obgleich die Autoren Szifron der tschechischen Satire Pečený sněhulák vor Dankbarkeit die Hände wegreißen würden), Anzeichen von Gesellschaftskritik, die in verflachter Moralapostelei versinken (jBombito sowie die Story über einen Crash), sämtliche Grenzen sind charakterseits, strukturell und ideel zu behaupten, da es sich doch um ledigliche "Stories“ und dazu gehört doch ein ähnlicher Reduktionscharakter. Da können wir nichts zu bemängeln, ich sage lediglich, dass es sich um einen unausgewogenen Film handelt, der eher als tatsächlich unterhaltsam in den ambitiösesten Momenten ausgesprochen verflacht hinüberkommt. Tatsächlich "wild“ ist da nur die Hochzeit zum Schluss, jedoch auch hier schwankt man zwischen Lächeln und leicht zuckender Augenbraue. Reine Filmarbeit, publikumsfreundlich, aber ansonsten absolute Konsumgüter. Die kann damit begründet werden, dass die (un)gewöhnliche Absurdität der Existenz mich eher an Roy Anderssons Filme erinnert, an dessen Durchdringungskraft und Vision Szifrons Film nicht einmal bis zur Höhe der Knöchel heranreicht. [60%] ()

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