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Jeoffrey 

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Deutsch Log Horizon ist weiterhin einer der realistischsten Isekai-Anime, wenn auch mit einer eher idealistischen Sicht der Dinge. Ich sehe hier den Realismus darin, dass die Charaktere wirklich immer noch mit den üblichen und logischen Problemen zu tun haben, mit denen sich genau die Gruppe an Menschen befassen würde, die in einer fremden Welt gefangen sind. Gesellschaftliche Integration, Machtverteilung, Beziehungen zu Nachbarn und untereinander und andere Bedrohungen werden thematisiert – eben das, was einem in einer solchen Fantasieumgebung tatsächlich begegnen könnte. Ja und den Idealismus sehe ich darin, wie Probleme gelöst werden. Mir scheint, dass Log Horizon seinen Zuschauern näher brachte, wie man Probleme unter Erwachsenen in einer liberalen demokratischen Gesellschaft richtig angeht und damit umgeht. Das mag natürlich nicht jedem gefallen (besonders als Action Fan) und so bin ich auch auf die Meinung gestoßen, dass das Ganze wie eine Sendung aus dem Abgeordnetenhaus wirkt – also unglaublich geschwätzig. Und es stimmt, Widersprüche werden hier mit Argumenten und diversen raffinierten Intrigen gelöst, alles wird debattiert und wichtige Schritte mit der Stimme der Mehrheit entschieden. Sogar romantische Situationen werden hier mit aller Verantwortung und Rücksicht angegangen, wenn jeder eine ideal formulierte und ausgewogene Antwort bekommt, für die sich keiner zu schämen braucht. Genauso wird jedes moralische Dilemma ordentlich analysiert, viele Charaktere bringen ihre komplexe Sicht der Dinge ein und irrt sich mal jemand wird er korrigiert, oder ihm wird alles richtig und sehr einfühlsam erklärt, oder er kommt einfach selbst drauf. Die Spannung misst sich zwar immer noch an der Anzahl der angehobenen Brille des einen Hauptcharakters, ist aber eigentlich unnötig (also eher ein Meme), denn dank der gut geschriebenen Dialoge kann man es sehr gut spüren. Auch zu Kämpfen kommt es aber immer mit jemandem von außen, und wenn ich mir das genauer anschaue, sind diese nicht schlecht. Die Charaktere sind nicht unfehlbar, sie sind nicht unbesiegbar, und der Anime legt auch gebührenden Wert auf das Kollektiv, die Freundschaft und viele andere Werte. Äußerst interessant ist auch der Gedanke, was die Helden verlieren, wenn sie mal aus Versehen sterben. Wahrscheinlich ist die einzige große Beschwerde, die ich an dieser dritten Staffel habe, dass die Autoren zu sehr mit den Charakteren beschäftigt sind und ihnen zu offensichtlich alles zuspielen, um die Geschichte in die richtige Richtung zu lenken, welche sie gewählt haben und die für alle geeignet ist. Muss man sich ein RAID für die Anfänger ausdenken? Nicht nötig, denn gerade rein zufällig... Aber das ist nur eine Kleinigkeit und fast jeder Schöpfer tut es (nur dieses Mal schien es mir zu offensichtlich). Was die Charaktere angeht, gibt es viele von denen, die ich sehr mag, einige von diesen begann ich sogar in laufe der Staffel zu mögen und nur ein Minimum davon würde lies mich kalt, und das ist eine höllische Leistung. Also ich habe die dritte Staffel definitiv mehr genossen als die zweite und nur ein Haar weniger als die erste, die diesmal ungefähr bei 8,8/10 liegt. () (weniger) (mehr)