Birdman oder (Die unverhoffte Macht der Ahnungslosigkeit)

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In Alejandro G. Iñárritus existenzieller Komödie Birdman erhofft sich Riggan Thomson (Michael Keaton) durch seine Inszenierung eines ambitionierten neuen Theaterstücks am Broadway, neben anderen Dingen, vor allem eine Wiederbelebung seiner dahin siechenden Karriere. Zwar handelt es sich um ein ausgesprochen tollkühnes Unterfangen – doch der frühere Kino-Superheld hegt größte Hoffnungen, dass dieses kreative Wagnis ihn als Künstler legitimiert und jedermann, auch ihm selbst, beweist, dass er kein abgehalfterter Hollywood-Star ist. Doch während die Premiere des Stücks unaufhaltsam näher rückt, wird Riggans Hauptdarsteller durch einen verrückten Unfall bei den Proben verletzt und muss schnell ersetzt werden. Auf den Vorschlag von Hauptdarstellerin Lesley (Naomi Watts) und auf das Drängen seines besten Freundes und Produzenten Jake (Zach Galifianakis) hin engagiert Riggan widerwillig Mike Shiner (Edward Norton) – ein unberechenbarer Typ, aber eine Garantie für viele Ticketverkäufe und begeisterte Kritiken. Bei der Vorbereitung auf sein Bühnendebüt muss er sich nicht nur mit seiner Freundin, Co-Star Laura (Andrea Riseborough), und seiner frisch aus der Entzugsklinik kommenden Tochter und Assistentin Sam (Emma Stone) auseinandersetzen, sondern auch mit seiner Ex-Gattin Sylvia (Amy Ryan), die gelegentlich vorbeischaut, um die Dinge in ihrem Sinn zu richten. (Fox Deutschland)

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claudel 

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Deutsch Wenn Birdman oder (Die unverhoffte Macht der Ahnungslosigkeit) zu den wichtigsten Oscarfavoriten zählen soll, dann bestätigt sich in mir leider wieder der Eindruck, dass das Jahr 2014 filmisch arm und nicht gelungen war. Ich habe das Gefühl, als habe den Film gar nicht Iñárritu gedreht, es ist eine intellektuelle Onanie mit einer tatterigen Kamera und anständigen schauspielerischen Leistungen. Erwähnenswert sind sicher mein geliebter Edward Norton und seine zwei Raucherszenen auf dem Dach mit Emma. Michael Keaton ist auch ganz gut, doch wenn man vergleicht, für welche Leistung Matthew letztes Jahr einen Oscar bekommen hat, dann ist das wirklich wenig. Die Szene, in der das Büro demoliert wird, ist gelungen. Ich habe Birdman oder (Die unverhoffte Macht der Ahnungslosigkeit) abgehakt, aber dass mich die anderen Oscar-Kandidaten besonders gereizt hätten, das kann man nicht sagen... Es war kurz gesagt ein schwaches Jahr. ()

POMO 

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Deutsch Ein Woody-Allen-Thema und -Milieu mit der einzigartigen Optik von Lubezki mit langen Aufnahmen. Ohne Woodys Witz und Abstand, mit einer irritierenden Jazz-Disharmonie. Ab und zu eine gute Szene (Times Square in der Unterhose, das Aufwachen auf einem Bürgersteig), ab und zu ein guter Dialog (Emma und Norton auf dem Dach) und immer super Schauspieler*innen. Aber für ein erhebendes "künstlerisches“ Erlebnis reicht mir die so dargestellte Midlife-Crisis mit einem schöpferischen Burn-out nicht. ()

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Marigold 

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Deutsch Eher volatiler und ausweichender als umfassend und vielschichtig, rhetorischer als innerlich überzeugend zu sein, karikierter als scharf reflektierend zu wirken - Birdman oder (die unverhoffte Macht der Ahnungslosigkeit) ist meiner Ansicht nach ein Film voller unerträglicher Widersprüche, nicht wegisolierter kreativer Gesten und narzisstischer Zuneigung in recht primitiven Anamnesen der Macher / Künstler / Kritiker. Der Streifen erweckt den Eindruck raffiniert zu sein, indem er anmutig von Thema zu Thema schwankt, von Phrase zu Phrase gleitet und lediglich selten (nicht nur) der Broadway-Illusion unter die Haut geht. Ich hätte mich der liquiden Version in den Vollsuff getrunken, wenn denn da die Übergänge zwischen den Welten (Realität / Theater / Szene / Backstage / Innen / Außen / Subjektiv / Objektiv) schlau kommentiert werden würden, einen überraschenden Perspektivwechsel beinhalteten und einen signifikanten emotionalen Einfluss hätten. Birdman oder (die unverhoffte Macht der Ahnungslosigkeit) sieht jedoch von Anfang bis Ende wie ein nur allzu transparentes Theater aus - das manchmal (gelobt sei Gott) lustig herüberkommt, jedoch meistens werden nur eigene Leistungen als Bravour dargeboten. Ich stimme Mattys Betrachtungsweise mit der Verunschärfung der Trennlinien zu, welche das Grundprinzip der gesamten Struktur darstellten. Meiner Ansicht nach wirkt der Film matt und anachronistisch. Konzeptionell, jedoch schlussendlich ja auch formal. Und leider ist dies nicht diejenige Art an Mattheit, die uns zu einer größeren Reaktion führen würde. Zumindest nicht mich. [60%] ()

NinadeL 

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Deutsch Lassen Sie uns das zusammenfassen. Im Jahr 2014 war das MCU bereits im 6. Jahr, das DCEU war im 2. Jahr, das Lesen von Comics war sowohl im Mainstream als auch bei Akademikern voll im Gange. Logischerweise kam es daher zu einem Arthouse-Projekt, das aus dieser Situation das Maximum herausholte. Alejandro González Iñárritu griff auf das Stück von Raymond Carver "What We Talk About When We Talk About Love" (1981) zurück und baute darauf ein Broadway-Backstage-Drama auf. Und zwar kein gewöhnliches Drama, sondern ergänzt durch eine Midlife-Crisis und das Superhelden-Subgenre. Und da die Hauptrolle Michael Keaton alias Batman bekam, kann man nur applaudieren. Man könnte einwenden, dass es sich hier um eine selbstverliebte Form handelt – und das ist sie auch. Die einzelnen langen Aufnahmen, die mit einer Handkamera gedreht wurden, sind wie eigenständige kleine Theaterinszenierungen dargestellt, die Musik wird weitgehend von einem improvisierenden Schlagzeuger übernommen. Aber so funktioniert Kunst, dass sich die Form und der Inhalt gegenseitig übertreffen wollen. Und hier ist daraus glücklicherweise ein fesselndes Gesamtbild mit einem außergewöhnlichen Tempo geworden. ()

D.Moore 

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Deutsch Ein ausgezeichneter Film, der aber nicht toll ist – am Ende wird nämlich die Figur von Edward Norton völlig verdrängt (ich mag ihn zwar nicht, hier ist er aber wirklich großartig). Sein Mike erlebt keinen richtigen Abschluss… Und das kann ich Birdman oder (Die unverhoffte Macht der Ahnungslosigkeit) nicht verzeihen. Sonst ist es eine zwar unverhohlene und einfache, dafür aber sehr beeindruckende und perfekt aufgenommene Ohrfeige für die Filmindustrie mit dem ausgezeichneten Michael Keaton (der drei Jahre nach den Dreharbeiten Vulture in Spider-Man gespielt hat, ähm, ähm) und weiteren Schauspieler*innen. ()

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