Verblendung

  • Deutschland Stieg Larsson: Verblendung (mehr)
Trailer 2

Streaming (1)

Inhalte(1)

Der prominente Enthüllungsjournalist Mikael Blomkvist bekommt einen ungewöhnlichen Auftrag: Henrik Vanger, greiser Patriarch einer einflussreichen Industriellenfamilie, bittet ihn, seine Nichte Harriet zu finden - die vor über 40 Jahren unter mysteriösen Umständen spurlos verschwunden ist! Unerwartete Unterstützung bekommt Blomkvist von der ebenso genialen wie kompromisslosen Hackerin Lisbeth. Gemeinsam tauchen die beiden bei ihren Recherchen immer tiefer in die Geschichte der Vanger-Dynastie ein - und stossen dabei auf Grausames, Erschreckendes, Unerträgliches... (Sony Pictures DE)

(mehr)

Videos (2)

Trailer 2

Kritiken (10)

Marigold 

alle Kritiken

Deutsch Das Buch hab´ ich angefangen zu lesen, der Film kam zuerst... obwohl er komplexitätsseits mit Larssons Moloch nicht mithalten kann und dies auch nicht will, gehören die Atmosphäre und die Verarbeitung des Films in die Extraklasse. Oplev ist ein ausgezeichneter Stylist, der zwar simpel dreht, jedoch mit Gefühl für Logik und Tempo. Es gefällt mir sehr, sehr gut, wie das Drehbuch Mikael geschickt von einem selbstbewussten Verführer zu einem in sich verschlossenen Freak gemacht hat - das Rapace / Nyqvist-Duett fungiert daher für die Zwecke des Films absolut fabelhaft. Noomi ist übrigens außerordentlich charismatisch und Lisbeth passt ihr perfekt. Schlichtweg alles, was dem Film an "archaischem" fehlt, hat ein sehr hochwertiges Filmäquivalent. Das Ergebnis ist eine ansteckende und packende Krimigeschichte ... der zwar die sozialkritische Dimension des Originals fehlt, jedoch in ihrem Genre manövriert sie vollkommen souverän. Für Fincher ist dies eine sehr schwere Herausforderung ... ()

POMO 

alle Kritiken

Deutsch Ein traditionelles Thriller-Gerüst von Hollywood-Genre-Filmen, eine Erfrischung in Form von unbekannten Gesichtern von hochwertigen europäischen Schauspieler*innen und ein ausgezeichnetes, detailliertes und vielschichtiges Drehbuch, das sich mit vielen Dingen befasst. Für einen guten Thriller bräuchte man gar nicht so viele. Dem Film ist es aber gelungen, sie beachtlich und komplex zu behandeln. Zweieinhalb Stunden voller intensiver Spannung, dazu das Kennenlernen von interessanten Figuren und die Enthüllung vom verborgenen Geheimnis einer dunklen Welt. Ich freue mich auf die nächsten zwei Filme der Trilogie vom Schriftsteller Stieg Larsson, von dessen Roman das Drehbuch ausgeht, und ich bin gespannt, wie das US-amerikanische Remake aussehen wird. David Fincher ist eine vernünftige Wahl, nur er wird es nicht verpatzen. ()

Werbung

D.Moore 

alle Kritiken

Deutsch Es war mir klar, dass in einem Film nie alles aus seiner Buchvorlage sein kann. Hier wird der literarischen Vorlage aber noch übler mitgespielt, als ich ursprünglich dachte. Die einzige Veränderung zum Besseren war die Tatsache, dass Blomkvist Harriet deshalb suchte, weil er sie aus seiner Kindheit kannte. Ansonsten weiß ich nicht so richtig, was ich von diesem Film halten soll. Alles kam mir zu überstürzt vor, sogar die so oft erwähnte Vergewaltigung (und die Vergeltung). Das Drehbuch hat viele Dinge nur deshalb angeschnitten, damit sie im Film erscheinen. Und dann schnell wieder weg… So konnte man mit keiner richtigen Stimmung arbeiten, verflixt nochmal. Die wichtigste Figur im Buch ist Lisbeth Salander. Ursprünglich war ich froh, dass sie von Noomi Rapace gespielt wird. Letztendlich kam sie mir aber nicht besonders geeignet vor. Sie war nicht seltsam genug. In dieser Hinsicht setzte ich meine Hoffnungen auf Rooney Mara aus dem US-amerikanischen Remake, die auf den Fotos viel merkwürdiger aussieht. Ich gebe zweieinhalb Sterne. Vor allem deshalb, weil ich nach einer Stunde gedacht habe: "Hm, wenn ich jetzt einschlafen würde, würde eigentlich nichts passieren.“ Und das ist normalerweise kein gutes Zeichen. ()

NinadeL 

alle Kritiken

Deutsch Ich kann nicht widerstehen, ihn mit Finchers Version zu vergleichen. Die Welt des Millenniums in Oplevs Neufassung ist weniger schrill, aber überraschenderweise so einfallsreich, dass die amerikanische Version oft keine andere Wahl hatte, als einige Szenen zusammen mit der Typenbesetzung buchstäblich zu kopieren (ob gewollt oder nicht). In dieser Version ist die Verflechtung von Blomkvist mit dem Harriets Fall etwas logischer, der Stammbaum der Familie Vanger wird deutlicher dargestellt, aber Blomkvist selbst ist weniger charismatisch und seine Beziehung zu seiner Frau scheint nicht existent zu sein. Lisbeth Salander ist viel erwachsener, insgesamt reifer und nicht so ein Spielzeug. Diese Form von Lisbeth passt besser zu ihrem neuen Kurator, der in vielerlei Hinsicht widerlicher und gefährlicher ist. In Blomkvists Reihe fehlt die niedliche Beziehung zu einer Katze in einer Hütte auf der Insel Hedestad, und Lisbeth gibt uns nicht viel von ihrer lesbischen One-Night-Romanze preis. Die Schweden sind einfach nicht so ätherisch wie die Amerikaner, was am deutlichsten in der Figur des Martin (sic Stellan ist Schwede) zu sehen ist. Eine wichtige Änderung ist der Leitfaden zu Bibelverweisen. Die Art und Weise, wie die Annäherung zwischen Lisbeth und Blomkvist zustande kommt, unterscheidet sich nur in feinen Details, was schön ist. Die von Fincher herausgearbeitete Begegnung mit der Familie Vanger im Krankenhaus wurde jedoch durch trockenes Machiavellismus-Geplapper ersetzt. Der schwedische Film ist auch viel weniger tolerant gegenüber dem Nationalsozialismus, es fehlt die Figur des Archivars, aber die zentrale Katharsis, die mit Lisbeths Vergangenheit verbunden ist, ist wesentlich roher und realistischer. Im Gegensatz dazu wirkt das australische Kapitel wie aus einer anderen Welt, ebenso wie Lisbeths Loaden des Vermögens am Ende etwas weniger ins Gesamtbild passt. Und die Pointe? In dem schwedischen Film mit dem Titel Stieg Larsson: Verblendung zeigt die letzte Einstellung einen verliebten Mann (!), während in dem amerikanischen Film die New-Age-Heldin mit einem gebrochenen Herzen zu kämpfen hat. Ähm. ()

claudel 

alle Kritiken

Deutsch Nach langer, viel zu langer Zeit habe ich einen hervorragenden Detektivfilm gesehen, in Frankreich ist Stig Larsson unglaublich populär, und so kam die Filmadapttion recht schnell in die Kinos. Ich habe die literarische Vorlage nicht gelesen, nehme aber ab, dass die Verarbeitung gelungen ist. Das wichtigste, ziemlich ungleiche Paar war mir von Anfang an sehr sympathisch, ich hielt ihnen die Daumen. Einige Szenen waren grausamer, doch daran sind wir bei der skandinavischen Kinematografie alle gewöhnt. Ich kann es nicht erwarten, den zweiten Teil in Buchform zu ergattern, dann werde ich an heißen Sommerabenden lesen. ()

Galerie (76)