The Wrestler - Ruhm, Liebe, Schmerz

Gestern habe ich bei dem visuell wirkungsvollen Streifen La Grande Bellezza - Die große Schönheit eine starke Story vermisst. Diese fand ich dann in The Wrestler. Wrestling ist etwas, was weitab von meinen Interessen und Hobbys steht, diese Art von Unterhaltung hat mich im Fernsehen nie für länger als fünf bis zehn Minuten fesseln können. Als Kind mochte ich nur Actionkomödien mit Hulk Hogan. Darren Aronofsky ist es jedoch gelungen, einen Film zu drehen, der fasziniert, einen anrührt und auch einen eingefleischten Gegner dieser seltsamen Disziplin mitreißt. Mickey Rourke ist die Rolle des Ram wie auf den Leib geschneidert. Marisa Tomei und Evan Rachel Wood spielen ihm in Nebenrollen hervorragend zu. Ein sehr starkes und gutes Filmerlebnis. (19.10.2014)

Wirklich hochwertige Dramen aus der Welt des Sports werden nicht wie am Fließband gedreht, daher muss man solche Werke schätzen. Und vor allem, wenn es ein meisterhaftes Werk ist... Mickey Rourke scheint für diese Rolle geboren worden zu sein, denn er ist darin HER-VOR-RA-GEND! Aber da sage ich nichts Neues. (12.02.2010)

Es ist eine klassische Geschichte, die man schon oft gesehen hat und die nichts Besonderes zeigt. Mickey Rourke spielt aber das heruntergekommene Monster mit einer sensiblen Seele gut und Aronofskys Regie präsentiert einige wirklich interessante Momente – z. B. die Delikatessentheke, zu der man wie in einen Ring geht. Der Film ist wirklich nichts Besonderes, ich werde mir The Wrestler sicherlich kein zweites Mal ansehen. Er ist aber definitiv besser als z. B. Black Swan. Und ich glaube, dass es nach The Fountain der zweite Film von Aronofsky ist, bei dem ich mich nicht gelangweilt habe. Zweieinhalb Sterne gebe ich für den Abschlusssong von Bruce Springsteen, der ein Jahr später auf seinem Album "Working on a Dream" erschienen ist und der in vier Minuten das sagt, wofür der Film fast zwei Stunden gebraucht hat. (17.10.2015)

Ein unauffälliges Indie-Opus. Es ist einfach, klar und rein. Das wichtigste Element ist Mickey Rourke. Darren Aronofsky ist sich dessen bewusst, dass alles andere nur Rourkes Umgebung ist. Deshalb hat er für ihn einen Weg ohne Regie-Tricks und Drehbuchideen vorbereitet (wir haben alles schon gesehen) und lässt sich bequem durch seine Figur tragen. Und der ganze Filmstab übernachtet in Randys Wohnwagen, weil ihnen niemand ein normales Budget geben konnte. Ein schönes, bescheidenes Werk. Es hätte ein ausgezeichneter Mittellangfilm sein können. (10.02.2009)

Dadurch bedingt hat mir The Wrestler mehr gefallen als Requiem for a Dream - zumindest emotional hat mich letzterer mehr gepackt. Während das Requiem for a Dream den Untergang linear und ästhetisiert abbildet, beinhaltet die Geschichte von Ram Robinson mehrere Ebenen. Aronofsky ist in den Hintergrund zurückgetreten und den zur für das mitreißende Schauspiel von Mickey Rourke und auch für das Schauspiel mit Genreerwartungen zur Verfügung stehenden Raum eröffnet und maximiert. Glücklicherweise hat sich die Befürchtung, The Wrestler würde beim heldenhaften Pathos der Selbstüberwindung bereits enden, eben nicht bestätigt - im Gegenteil. Die Verwüstung des Körpers, die Unfähigkeit, emotionale Beziehungen aufzubauen und auch außerhalb des Raumes einer schmerzhaften Vortäuschung namens Wrestling vollwertig zu existieren - all diese Motive begründen ein reines und unverfälschtes Drama. Ich habe da nichts, was ich dem brillant und clever aufgebauten Film nur vorwerfen könnte. Aronofsky vermag es wie ein echter Wrestler mit dem Körper zu täuschen, jedoch es besteht kein Zweifel daran, dass das Blut und der Schmerz echt sind. Theater verletzt manchmal mehr als die Realität. The Wrestler ist ein weiteres drastisches Porträt des Regisseurs über die unterste Schicht der amerikanischen Gesellschaft. Meiner Ansicht nach der bisher stärkste Film des Jahres. (13.07.2009)