Brügge sehen... und sterben?

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Urlaub haben sie sich verdient, so viel ist klar. Zwar ist der letzte Auftrag in London nicht ganz nach Plan verlaufen, doch gerade deswegen können Ray (Colin Farrell) und Ken (Brendan Gleeson) ein wenig Ruhe ganz gut vertragen. Aber ausgerechnet in Brügge? Dort sitzen die beiden Auftragskiller zwischen malerischen Kanälen und mittelalterlichen Kirchen und warten tagelang auf einen Anruf von ihrem Boss Harry (Ralph Fiennes) mit weiteren Instruktionen. Von gepflegter Langeweile kann allerdings keine Rede sein. Während Ken versucht, sich den kulturellen Reizen der mittelalterlichen Stadt zu widmen, entfacht Ray nach alter Gewohnheit sofort allerhand Krawall: Er prügelt sich mit Touristen, feiert wilde Partys mit dem zwergwüchsigen Hauptdarsteller eines surrealistischen Films und bändelt zu allem Überfluss auch noch mit der lokalen Schönheit Chloë (Clémence Poésy) an. Wen wundert's, dass deren Ex-Freund davon wenig begeistert ist. Noch weniger begeistert von dem lärmenden Treiben aber zeigt sich bald auch der Boss. Deshalb erhält Ken nun den Auftrag, seinen Kumpel Ray ruhig zu stellen - und zwar endgültig... (Universum Film)

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Kritiken (15)

claudel 

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Deutsch Ein originelles Gemisch aus Genres stellenweise habe ich sehr gelacht, an anderen Stellen hatte ich ein stark beklemmendes Gefühl. Ich wusste vorher nicht, worum es in diesem Streifen geht, deshalb habe ich lange nicht gewusst, was für einen sonderbaren Film uns der Regisseur vorgesetzt hat. Die Idee erscheint fast genial - zwei Auftragsmörder nehmen sich nach einem misslungenen Versuch eine Auszeit und reisen ins märchenhaft schöne Brügge. Und sie treffen hier auf Figuren, die aus Jan Nerudas Arabesken oder einem Film von Fellini ausgeschnitten zu sein scheinen. Ich mag einen solchen Stil, und auch wenn ich C. Farrell lange Zeit nicht haben musste, hat er erneut gezeigt, dass er schauspielerisch was drauf hat. Am besten hat mir aber sein älterer Kollege Brendan Gleeson gefallen. ()

POMO 

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Deutsch Ein unwiderstehlich inkorrekter und ultrafrecher Gangsterfilm mit Stil und ohne einen US-amerikanischen Charakter, der großartig mit einem Gleichgewicht zwischen tragischen Tränen und einem lauten Lachen spielt. Kein Wunder, dass Martin McDonagh ein Theaterregisseur ist. Seine abgelegene belgische Stadt ist nur eine provisorische Kulisse für eine ausgezeichnete Charakter-Partie von moralisch verdorbenen Verrückten. Die Schauspieler*innen genießen feinschmeckerisch ihre Rollen, die für sie eher untypisch sind. Eine Pflicht für die Fans von Tarantino- und Ritchie-Filmen und Sexy Beast. Ohne den Schuft Don Logan, den der geniale Ben Kingsley dargestellt hat, würde hier Ralph Fiennes nicht seine beste Figur seit Amon Göth spielen. Ein verdientes Potenzial eines langzeitigen Kult-Status. ()

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Marigold 

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Deutsch Für den einen der Himmel, für andere die Hölle, für alle jedoch ein Fegefeuer. Ein existenzieller kammerähnlicher Gangsterfilm über Schuld, Vergebung und Korrektur, der sich auf faszinierende Art und Weise von einer romantischen Tour durch die Schönheiten des flämischen Landes bishin zur verkrümmten Bosch-Leinwand entwickelt. Brendan Gleesons tonnenschwere väterliche Leistung, Colin Farrels affektiert kindliche Kreationen und das von Ralph Fiennes verkörperte strenge alttestamentliche Prinzip - und druherum befinden sich sorgfältig konstruierte Theaterdialoge, fantastisch abgestufte Bilder sowie eine intensive Atmosphäre, die eng mit der Art und Weise zusammenhängt, wie sich Filmemacher der flämischen Gotik bedienen. McDonagh lässt sein dramaturgisches Talent bewundern (manchmal mutet dies eher wie ein Theaterstück in einer hinreißenden Filmpackung an), jedoch zeitgleich wird die Magie der Filmsprache nicht in den Hintergrund gerückt (brillante Arbeit mit der Dynamik des Geschichtenerzählens). Infolgedessen wächst das bescheidene Brügge sehen... und sterben? zu einer umfassenden Filmmetapher heran, deren Bosch-Pointe ebenso schön wie frostig ist. In diesem Kontext mögen Namen wie Ritchie oder Tarantino erwähnt werden, aber das ändert nichts an der Tatsache, dass McDonagh unprätentiös und nachdenklich seinen eigenen Stil prägt. P.S. Ich weiß eigentlich gar nicht warum, aber irgendwie erwuchs der Wunsch in mir, dass dieser Mann einmal einen Bondfilm dreht ... zum Beispiel mit Colin. ()

Lima 

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Englisch If the whole film hadn't been a persistent effort to show "Look how amazingly original and funny dialogues I can write!", I would have rated it more positively, because the melancholic mood that permeates it was very good (for that and for my favourite Brendan Gleeson 3*). Apparently some people are satisfied with the wannabe deep dialogues about the clash of white and black dwarves and don't mind that the main characters behave like idiots, but I am not and so I won't join the crowd of satisfied viewers. The hardly believable conversation after the jump from the tower and the final act of the gangster Waters fall somewhere into the realms of absurd self-parody a la Monty Python ()

J*A*S*M 

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Englisch A flawlessly balanced blend of tragic drama and smart comedy. A film with a (literal) fairytale atmosphere so intense that it fully engulfs you. It’s a little unrealistic – in fact, you aren’t supposed to root for any of the characters, and yet, they are all quite likeable – but all the more charming for that. I was fancying something exactly like this and this film really hit the spot. Which is good, any other day I probably would not give it a full rating, and that would be a shame. ()

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