Bočči the Rock!

Ein eindeutiger Sieger der gesamten Winter-Anime-Saison und ein absolut erstaunliches und originelles Anime, dass mich absolut begeisterte. Und offensichtlich nicht nur mich, denn überall, wo ich hinschaue, gibt es keine Nutzerbewertung unter 8/10, und die Mehrheit der Bewertungen ist durchweg positiv. Aus einem absoluten Außenseiter, einer Serie, von der wahrscheinlich nicht viele Menschen Erwartungen hatten, wurde ein wahrer Schatz und möglicherweise sogar eine zukünftige Kultangelegenheit, aber das zeigt sich mit der Zeit. Wie ist das passiert und was macht Bocchi so herausragend? Tja, sagen wir Mal, dass man so viel Liebe und schöpferische Kreativität in einem animierten Projekt nicht oft sieht. Bocchi the Rock kombiniert meiner Meinung nach das Beste aus Serien wie K-ON! (Musikumgebung), Hitoribocchi (einsame Heldin auf der Suche nach Freunden), Watamote (sozial unbeholfene Heldin und allgemein verrückt) oder zum Beispiel Eizouken (unglaubliche Animationsideen) und vereint alles zu einem einzigen und einzigartigen Erlebnis. Es ist etwas Unglaubliches, und einige Gags enthalten Dinge und Ausdrucksmittel, die ich in einem Anime noch nie gesehen habe (obwohl, wenn ich mir zum Beispiel Pop Team Epic anschauen würde), die bei den Zuschauern Resonanz finden und zu vielen unvergesslichen Memen führen, die dann im Internet rum schwirren und das Bewusstsein für dieses großartige Stück weiter verbreiten. Bocchi the Rock ist auch einzigartig darin, dass es eine Adaption ist, die meiner Meinung nach sogar besser ist als der Original-Manga, den ich auch gelesen habe. Der Manga ist zwar auch großartig, aber erst die offensichtliche immense Liebe, welche die Autoren hatten, führte dazu, dass viele Witze im Anime noch besser ausgearbeitet sind, etwas weiter gebracht werden oder um etwas Neues ergänzt werden, das man im Manga nicht findet, aber perfekt zum Gesamteindruck passt. Die Schöpfer haben nicht nur die Vorlage gerne, sondern haben auch ihren Sinn verstanden, was dem Zuschauer vermittelt werden soll, wo ihre Stärke liegt. Ein weiterer wichtiger Aspekt, der Bocchi the Rock zu einer großartigen Angelegenheit und einem Werk macht, das so viele Menschen lieben, ist die Hauptheldin selbst und ihre soziale Phobie. Der Manga-Autor wusste offensichtlich viel über dieses Problem und konnte auf kreative Weise und mit einer guten Portion typisch japanischer Übertreibung den Denkstil eines Menschen mit sozialer Phobie einfangen und viele Situationen zeigen, mit denen sich viele Menschen, die sich in sozialen Interaktionen nicht allzu sicher fühlen, problemlos identifizieren können. Viele Zuschauer fanden sich einfach in Bocchi wieder, durchlebten all ihre Qualen, verliebten sich in den Humor, mit dem die Serie ihnen begegnet, und vielleicht half es ihnen sogar, etwas Mut zu finden, denn wenn ich sehe, was Bocchi alles geschafft hat... Aber auch für diejenigen, die nicht unter Phobien leiden, ist alles visuell beeindruckend und lustig, sodass sie zumindest herzlich lachen und den heldenhaften Kampf genießen werden, den Bocchi mit sich selbst führt und manchmal gewinnt. Um ehrlich zu sein, glaubte ich am Anfang nicht, dass Bocchi die ganze Serie tragen kann, ich dachte, dass es sich im Laufe der Zeit abnutzen würde - wie falsch ich lag! Es ist jedoch nicht nur Bocchi, die eine markante und interessante Persönlichkeit ist, mit der sich viele identifizieren können. Ich habe in verschiedenen Beliebtheitsranglisten auch die anderen drei Mädels in der Gruppe (Kitu, Jamadu und Ijichi) gesehen, es ist also offensichtlich, dass sie ebenfalls eine starke Fanbase haben und die Leute ihnen auch die Daumen drücken, genauso wie der Hauptheldin. Und ich verstehe das vollkommen, es ist eine originelle und sehr gut einprägsame Mischung aus Charakteren mit ihren eigenen Träumen, Stärken und Schwächen. Und jetzt das letzte, worüber ich sprechen möchte und was Bocchi the Rock für mich so großartig macht, ist die Animation. Ich habe bereits von der unglaublichen Originalität und der Fülle verschiedener Animationsstile und Ausdrucksmittel gesprochen, aber wenn ich an die Keramik Bocchi oder Bocchi Monopoly denke, denke ich, dass das vielleicht noch nicht genug war. Aber es ist nicht nur das. CloverWorks hat so gute Arbeit geleistet, dass ich zum Beispiel die beste animierte Darstellung von Musikinstrument Spiel überhaupt gesehen habe. Hände, die realistisch über das Griffbrett der Gitarre gleiten, detaillierte Aufnahmen der Saiten oder das Einfangen des Rhythmus beim Schlagzeugspielen - all das ist vorhanden und sieht unglaublich beeindruckend und einfach großartig aus. Eigentlich wollte ich hier Schluss machen, aber ich erinnere mich daran, dass ich noch nicht die Leistungen der Synchronsprecher erwähnt habe oder dass ich das Bedürfnis habe zu schreiben, dass die Leistung von Josino Aojama meiner Meinung nach makellos, unvergesslich und erstaunlich war. Sie hat Bocchi einen echten Charakter verleiht, ihre soziale Phobie zum Ausdruck gebracht - das verdient eine Eins mit Sternchen. Es ist auch erwähnenswert, dass die Schöpfer auch sehr kreativ mit dem Sound gearbeitet haben, sodass wir zum Beispiel in der letzten Folge auch großartigen ASMR Einsatz haben. Wenn ich an der Serie etwas auszusetzen hätte (und jedes Werk hat seine kleinen Fehler), dann muss ich zugeben, dass die Abschlussvorstellung in der zwölften Folge für mich nicht die gleiche Wirkung hatte wie die in den vorherigen Folgen (wie zum Beispiel in der ausgezeichneten 8 Folge), und am Anfang hatte ich auch ein kleines Problem mit einem begleitenden Musikmotiv, das in den verspielteren Passagen erklang und für mich irgendwie unpassend wirkte, wie etwas, was aus meinem Game Boy in den 90ern ertönte. Das sind aber wirklich nur Kleinigkeiten, die in Anbetracht der Gesamtleistung der Serie leicht verzeihlich sind und nichts an meiner absolut felsenfesten Bewertung ändern würden, genau wie es die Tatsache nicht gefährdet, dass dies mein Anime of the Season und gut möglich auch Anime of the Year 2022 ist. Bocchi Rocks! Bocchi Rulez! Give me more Bocchi! 10/10 (24.12.2022) (weniger) (mehr)