D.Moore

Ein riesiges Erlebnis. Die Auswahl vom Besten, ergänzt durch einige weniger bekannte Stücke, die aber gleich gut sind (die Suite aus Der weiße Hai, die Komposition "The Rebellion Is Reborn" aus dem achten Teil von Star Wars), die ausgezeichnete Darbietung der Wiener Philharmoniker, die Soli von Anne-Sophie Mutter (ein wenig verlegen war ich nur während ihrer Mitwirkung bei "The Duel" aus Tim; Schindlers Liste klang aber himmlisch) und natürlich John Williams persönlich. Was mich betrifft, kann sich Hans Zimmer mit seiner mega super riesigen und überladenen Show in Prag in irgendeine Ecke verkriechen. Genau so sieht nämlich ein hinreißendes Filmmusik-Konzert aus, dem für eine hundertprozentige Wirkung "nur“ die Musik und eine bewundernswerte Person mit einem Taktstock in der Hand reichen.

Ich bin froh, dass die zweite Staffel nicht an die erste anknüpft und dass sie mit einer neuen Geschichte, einer neuen Residenz sowie einer neuen Stimmung kommt, die diesmal nicht so hundertprozentig horrormäßig und geisterhaft ist. Gleichzeitig ist sie aber nicht weniger mysteriös oder spannend. Ausgezeichnete Figuren, ein ausgezeichnetes Drehbuch, das allmählich alles Notwendige enthüllt, und die sichere Regie (bzw. die Kontrolle der Regie) von Mike Flanagan, der sich mit mysteriösen Dingen aller Art bewundernswert auskennt.

Bei Anthony Hopkins hatte ich keine Bedenken, der ist wie immer ausgezeichnet. Aber der junge Brad Pitt als der Tod? Naja, am Anfang war es nicht das Richtige. Der Ton, welcher den Film fast wie eine Komödie wirken ließ, gefiel mir nicht besonders, aber mit der Zeit… Welch eine Veränderung! Der Tod wurde immer sympathischer, bis ich an ihm Gefallen gefunden habe. Erst nach dem Ende des Films ist mir bewusst geworden, wie perfekt Pitt seine Rolle gespielt hat, weil sich der Tod genau so verwandeln sollte. Er sollte so menschlich wie möglich werden, damit die magisch gefühlvolle, kultivierte und schlau geschriebene Geschichte so ausgehen kann, wie sie ausgegangen ist. Es ist einfach ein hübscher Film. Mit der schönen Musik von Thomas Newman.

Ich kann mich nicht darüber beschweren, dass der Film total blöd ist, weil ich einen totalen Blödsinn erwartet habe. Ich bin aber sowieso eher enttäuscht, weil der Film trotzdem ein viel größeres Potenzial hatte und unterhaltsamer sein könnte, wenn er weniger peinlich wäre und wenn Adam Sandler nicht gedacht hätte, dass die Figur mit einer Sprachstörung (und einer Hirnstörung) witzig sein wird. Der König von Hubie Halloween ist für mich Steve Buscemi – dank ihm, dank den Teenager-Haupthelden und dank Maya Rudolph war es wenigstens etwas wert.

John Wick trifft RoboCop und Black Mirror. Ich habe mich amüsiert und es kam mir überhaupt nicht dumm vor. Die Welt der Zukunft hat mich damit überrascht, wie durchdacht sie ist, und ich war von allen originellen Implantaten begeistert, besonders von den Waffen. Obwohl keine Zeit für eine detaillierte Erklärung des Handelns des Haupthelden oder für eine Verwunderung darüber, was er macht, ist, hat man sich mit dem Plot Mühe gegeben. Alles wird schwungvoll im Laufe der Geschichte geklärt, dank der Regie hat das Werk Stil und dank dem Drehbuch ergibt es Sinn. Der letzte Film, der mir solch eine Freude machte, war wahrscheinlich District 9.

David Attenborough macht ein Ausrufezeichen hinter der tollen Serie Unser Planet. In seinem Alter von 94 Jahren ist es eine sehr persönliche Aussage von jemandem, der das Glück hatte, allerlei Schönes zu sehen, und gleichzeitig Pech, weil er miterleben musste, wie es verschwindet. Wer sonst sollte der Menschheit erklären, wie blöd der Mensch ist und was man damit machen kann, wenn nicht dieser bewundernswerte Kerl. Wenn Sie im Leben nur noch einen einzigen Dokumentarfilm sehen sollten, sollte es dieser sein.

Ein toller Sportfilm darüber, dass kein Traum so groß und so unrealistisch sein muss, wie es jemandem vielleicht vorkommen könnte. Rudy greift dem Publikum wirklich ans Herz und wenn man es ihm erlaubt, wird man mit ihm jede Begeisterung sowie jede Enttäuschung erleben, seine Verbissenheit und Rührung teilen; vor allem dank der Leistung vom super sympathischen Sean Astin. Auch wenn es scheint, dass die Handlung ein wenig klischeehaft wird, ist es letztendlich nicht der Fall. Der Drehbuchautor sowie der Regisseur haben alles geschickt vermieden. Und was ich auch nicht vergessen darf – alles wird vom absolut bombastischen Jerry Goldsmith unterstützt. So eine Musik wird keiner mehr komponieren.

Jeder, der hier dumm herumschreit, dass ein Werk mit einer weiblichen Hauptfigur ein Emanzipations- und Agitationsfilm ist, tut mir echt leid. Enola Holmes ist ein super Abenteuer mit Stil, vielleicht nur ein bisschen zu lang. Das Einzige, was ich nicht so gut fand, war die Tatsache, dass sich beide Fälle, die gleichzeitig gelöst wurden, nicht überschnitten haben. Schade. Millie Bobby Brown ist aber toll und sie hat mich trotz dieser Vorwürfe mit ihrem Elan begeistert. Henry Cavill ist ein anderer Sherlock als die Sherlocks aus letzter Zeit, die wir kennen. Er ist menschlich und nicht verrückt. Er ist aber immer noch eine Figur, die sich woanders bewegt als die anderen; es handelt sich also immer noch um Sherlock. Es würde mich schon interessieren, wie sein Solo-Film aussehen würde. Es wäre mir aber viel lieber, wenn es eine Fortsetzung geben würde, in der er zusammen mit Enola erscheint. Den letzten Satz meiner Rezension widme ich der Musik von Daniel Pemberton, die… Einfach fantastisch ist.

Der Film entspricht eigentlich genau meinen Erwartungen, was keinesfalls als Kritik gemeint ist. Größer, verrückter, witziger und blutiger (bzw. marmeladiger, limonadiger und geysirmäßiger), mehr sexy und am Ende auch ziemlich überraschend, aber gleichzeitig mit einer logischen Pointe. Wenn Ihnen der erste Teil gefallen hat, werden Sie zufrieden sein. Wenn dies nicht der Fall ist, dann nehme ich an, dass Sie sich diesen Film nicht ansehen werden. Und wenn ja, geschieht es Ihnen recht.

Einer der besten Filme, die ich in letzter Zeit gesehen habe. Und nicht nur bei Netflix. Nur der "Prolog“ mit Bill Skarsgård ist fantastisch stimmungsvoll und emotional. Und das ist eigentlich nur der Anfang und das Warten auf ein viel größeres Schauspielkonzert, für das in diesem Mosaik mit der Laune von Die Ermordung des Jesse James durch den Feigling Robert Ford Tom Holland, Robert Pattinson, Jason Clarke und Co. sorgen. Ich mag diese Art von Geschichten. Sie können mit mir gerne machen, was sie wollen.