D.Moore

Eine fantastische Filmarbeit, wunderschön. Wenn ich von den Filmen von Machatý, die ich bisher gesehen habe, einen nennen sollte, der mich am meisten angesprochen hat, würde ich Von Samstag auf Sonntag auswählen. Dadurch verliert aber Ekstase nicht an Wirkung. Es ist ein Filmgedicht, eine angedeutete sowie wortwörtliche Metapher neben der anderen, hier eine Bedeutung, dort eine andere, Hedy Lamarr ist zauberhaft und die Aufnahmen von Machatý zusammen mit Becces Musik machen auch aus dem gewöhnlichen Aufwachen und dem Öffnen von Jalousien ein außergewöhnliches Erlebnis. Und das Ende mit dem rezitierenden František Halas… Ja, der Film hat ein seltsames Finale. Es ist aber so toll aufgenommen und hinreißend, dass es zu der ganzen Geschichte einfach gehört. Diejenigen, die möchten, finden Metaphern auch dort (man sollte arbeiten = man sollte sich der Ehefrau widmen?).

Ohne die völlig überflüssigen digitalen Tollheiten mit der Drohne und dem Helikopter am Ende wäre der Film noch besser, weil in Fast & Furious 7 wahrscheinlich alles besser ist als letztes Mal. Die Figuren haben viel zu sagen. Die Action ist zwar meistens übertrieben, sie ist aber wenigstens unterhaltsam. Außer den Autos sind auch die Kämpfe Mann gegen Mann (und Frau gegen Frau) interessant. Vor allem Vin Diesen gegen Jason Statham… So sieht ein richtig gutes Finale aus! Hut ab vor denjenigen, die sich um die Trickaufnahmen gekümmert haben. Ich dachte, dass Paul Walker erst ganz am Ende digital ist, vor dem verdammt rührenden Teil. Im "Making-of“ habe ich aber gesehen, dass er viel früher digital gewesen ist. Mir ist es kein einziges Mal aufgefallen.

Clooneys Hitchcock-Film nach den Coens. Sogar mit der Musik von Bernard Herrmann… Pardon, von Alexandre Desplat. Über die Handlung habe ich nichts gewusst. Ich habe mich bei allen ihren Wenden und überraschenden Momenten amüsiert und gewartet, wie das Ganze schließlich ausgeht. Es zeigte sich, dass es ein toller Film ist. Nicht so lustig, wie ich erwartet habe, aber ausgezeichnet.

Topas ist kein ausgesprochen schlechter Film, aber auch kein ausgesprochen guter. Es ist ein seltsamer Film. Eigentlich ist es eine solide Spionagesache, bei der man merkt, dass als Vorlage ein Roman genutzt wurde. Im Film gibt es so viele Figuren, dass der Hauptheld mehrmals für eine lange Zeit verschwindet. Es kommt Ihnen aber überhaupt nicht seltsam vor. Das größte Minus ist aber der Fakt, dass der Film kein richtiges Finale hat, keinen Höhepunkt, nichts. Hitchcocks Regie rettet aber diese Situation. Dank der Art und Weise, wie er die Szenen gedreht hat, in denen wenig oder gar nicht gesprochen wird, dank seinen originellen Aufnahmen, der schauerlichen Szene aus der Folterkammer und dank der Musik von Maurice Jarre kann man sich den Film ruhig ansehen.

Wenn sie das Weltall und seine Eroberung mögen, ist diese Serie das Richtige für Sie. Es ist vor allem eine Komödie mit einer ausgezeichneten Besetzung (Steve Carell und John Malkovich sind ein Duo, das ich viele Stunden beobachten könnte). Ich war aber auch froh, dass es nicht nur um Spaß geht und dass die Figuren auch ernstere Momente erleben. Wichtig sind sowohl das Lachen als auch die Geschichte, die sich allmählich schön entwickelt. Die lustigste Folge ist eindeutig die zweite. Da habe ich vom Anfang bis zum Ende gelacht. Das bedeutet aber überhaupt nicht, dass ich mich bei den anderen nicht amüsiert habe. Die zweite Staffel bitte so bald wie möglich.

Der Film ist ein bisschen langwierig, aber die Atmosphäre ist super. Den Zuschauer*innen wird ein tiefer Einblick in den Kopf des Haupthelden gewährt und sie sind so wie er davon überrascht, was passiert ist, und haben Angst, was kommt. Der typische kalte Stil von Clint Eastwood, dem Regisseur, war schon in seinem Debüt zu sehen. Wegen den paar Schreckmomenten mag ich ihn nicht, weil ich immer vom Sessel aufgesprungen bin.

Wenn man am Ende darüber nachdenkt, was man gesehen hat, kommt man zu dem Schluss, dass es sich eigentlich um einen gewöhnlichen Krimi handelt. Aber die Darbietung, die Art und Weise, wie das Drehbuch mit dem Publikum spielt und es total verwirrt, ist bewundernswert. Ein bisschen wie Agatha Christie, ein bisschen wie Hitchcock, eine schlaue Unterhaltung. Und vielleicht auch ein bisschen zu lang.

Morricone zu spielen, besonders die besten Stücke, welche die meisten Menschen von Originalaufnahmen kennen und denen auch nur eine ein wenig ungeschickte Darbietung schaden kann, muss anstrengend sein. So wie Morricone zu singen oder zu pfeifen… Die Dänen können das aber. Die Musik hat in ihrer Darbietung den richtigen Schwung, sie klingt sehr authentisch. Man sieht, dass es dem ganzen Orchester Spaß macht. Obwohl es auch eine Show für das Publikum ist (es sind Schüsse zu hören, das Heulen vom Wind,…), handelt es sich um keine übertriebene Inszenierung. Es geht immer um die ausgezeichnete Musik, die wirklich wie das Original klingt. Eine Ausnahme ist vielleicht nur Spiel mir das Lied vom Tod, wo die Mezzosopranistin Tuva Semmingsen mit dem Original von Edda Dell'Orso nicht mithalten kann. Aber das würde niemandem gelingen. Die Auswahl der Kompositionen ist prima. Ich habe mich nicht nur über die gefreut, die man erwartet, sondern auch über The Untouchables - Die Unbestechlichen und vor allem über Der Clan der Sizilianer. Die Ergänzung von Morricone durch andere Autoren ist auch gelungen. Es erklingt Musik aus Taxi Driver von Bernard Herrmann, aus Der Pate von Nino Rota und eine kleine Überraschung ist auch das Lied "Bang Bang (My Baby Shot Me Down)". Ich habe das Konzert genossen.

Die Serie hat wenig Folgen, was die Zuschauer*innen dazu animiert, alle schnell hintereinander zu sehen. Das kann aber ein großer Fehler sein, weil dann Catherine the Great das Tempo fehlt, das sie hat, wenn man zwischen den Folgen einen größeren Zeitabstand lässt. In jeder Folge geht es nämlich fast um dasselbe. Alles steuert auf den Abschlussgedanken hin und in der Form eines vierstündigen Films könnte es langweilig werden. Die Serie ist trotzdem sehr gut, die Schauspieler*innen ausgezeichnet (bei Helen Mirren war ich mir sicher, dass es so sein wird; Jason Clarke hat mich wieder einmal unglaublich überrascht, erfreut und unterhalten) und die Ausstattung hat Stil. Die Kritik der historischen Ungenauigkeit beim Alter der Darsteller*innen von Katharina und Potjomkin betrifft mich glücklicherweise nicht.

Ich konnte mir ganz gut vorstellen, dass die Aufführung des Theaters Ypsilon und Kafka zueinanderpassen könnten. Aber dass dazu auch noch Tricks wie von Karel Zeman so gut passen würden, die fantastischen Kulissen von Jaroslav Róna, welche mit verschiedenen echten Interieurs kombiniert wurden, und die elektronische Orchestermusik von Michal Dvořák und David Koller, das hätte ich nicht gedacht. Es war für mich eine große Überraschung. Der Film ist beinahe fabelhaft. Ab und zu ist er ein bisschen zu langsam. Diese Augenblicke retten aber immer die Schauspieler*innen – an der Spitze mit dem perfekten Jiří Lábus (wenn seine Figur aus der Handlung verschwindet, fehlt dem Film etwas). Im Unterschied zu manchen anderen Zuschauer*innen bin ich aber überhaupt nicht der Meinung, dass das Ende ein Happyend ist. Aber vielleicht liege ich da falsch. Wer weiß, es ist ja Kafka von Ypsilon.