claudel

Ein klassischer Fall einer Filmadaption eines Buchbestsellers. Ich konnte mich überhaupt nicht davon freimachen, diesen Film ständig mit dem Buch zu vergleichen, und dabei kommt der Film überhaupt nicht gut weg. Ich verstehe, dass nicht alle Handlungslinien und alle Gestalten in den Film gelangen konnten, aber freiwillig auf die witzigsten Geschichten und Szenen verzichten? Konkret meine ich Nordkorea und den Iran. Und Paris hätte ich, ohne das Buch gelesen zu haben, wohl nicht verstanden. Und der beste Satz aus der Begegnung mit Stalin ist auch weggefallen. Und es ist auch so, dass man, wenn man eine eigene Vorstellung davon hat, wie die Figuren aussehen, die aus dem Film überhaupt nicht mag. Ich erkenne an, wenn ich das Buch nicht gelesen hätte, hätte ich dem Film eine bessere Bewertung gegeben.

Ich verstehe, dass in den achtziger Jahren die Unendliche Geschichte absolut eingeschlagen haben muss, eine Offenbarung und ein Kult, doch heute wirkt der Film in meinem Alter leicht lächerlich und vor allem unglaublich langweilig. Einige Masken sind auch heute noch niedlich, die Hauptpointe ist zeitlos, aber insgesamt hat mir der Film so gar nicht gefallen. Ich glaube, wenn ich ihn in meiner Kindheit gesehen hätte, wäre meine Begeisterung deutlich größer gewesen.

Wenn Gogol von einer Nase geschrieben hat warum sollte Carrere nicht von einem Schnurrbart schreiben können. Das Ergebnis ist also insgesamt recht seltsam, aber vielleicht kommt das auch daher, dass ich die filmische Verarbeitung nicht verstanden habe und es angesichts meiner großen Müdigkeit auch nicht versuchen werde. Die erste Hälfte war gut, sie erfuhr eine anständige Steigerung, die zweite Hälfte war wie aus einer anderen Welt und faktisch wäre das ja auch so - von einer anderen Erdhalbkugel. Ein schauspielerisch sicherer Lindon, ein gut sekundierender Devos, Amalricos Auftritt ist lächerlich, er hätte mehr Raum bekommen können.

Ich habe etwas mehr erwartet, aber auch so habe ich mich recht gut amüsiert. Diese Komödie verlangt zwei solide Schauspieler, was Cranston und Franco spielend erfüllen, zu Franco passen außerdem die ständigen Veränderungen, einmal ist er Tristan, beim zweiten Mal ein verrückter Fixer und dieses Mal ein sympathischer und unerträglicher Millionär. Einige Szenen waren sehr gelungen, auf ihre Kosten kommen vor allem Liebhaber von etwas gröberem Humor bzw. diejenigen, die ein großes Bild kopulierender Capybaras über dem Bett zum Lachen bringt.

Wenn Sie zwischen Silence und Jackie schwanken, schauen Sie sich Jackie an. Ich habe es umgekehrt getan, auch dank der Einladung meines Freundes Enšpígl zur Vorpremiere. Das Thema ist für einen dreistündigen Film unglaublich ermüdend, ein paar Leute haben es nicht ausgehalten und bereits nach einem Drittel den Saal verlassen. Man hätte den Film zusammenschneiden, abhacken, dramatisieren müssen. Ich spreche dem Streifen gewisse Qualitäten nicht ab, aber ich freute mich auch auf das Ende, und das ist nie ein gutes Zeichen. Und so befürchtete ich lange, mein Liebling Neeson würde wohl nicht so viel Raum bekommen wie in Gangs of New York. Scorsese sollte zu seinen guten alten Mafiosi und Gangstern aller Art zurückkehren.

Nach einem blöden Arbeitstag habe ich meinen Kram gepackt und bin ins Kino gegangen, um einen Film anzuschauen, bei dem ich nicht nachdenken muss, sondern nur lachen oder nur gucken. Die Wahl fiel auf Vin Diesel in einer seiner berühmten Rollen, nach denen ihm der Ruhm etwas zu Kopfe gestiegen ist. Nach fünfzehn Minuten habe ich mit mir geschimpft, dass ich mir so was Dummes nicht hätte anschauen müssen, doch kaum war es zur Bildung des "Himmelfahrtkommandos“ gekommen, das auf ein anderes "Himmelfahrtkommando“ anspielt und man sich auf einer Insel voller Alkohol und Beauties in Badeanzügen begegnet, korrigierte ich meine innere Stimme, dass dies genau das war, was ich gebraucht hatte. Erst das Ende war wieder überzogen, aber egal, ich habe die Sorgen des Tages vergessen können.

Ich mag keine Filme, in denen ein oder zwei Figuren auftauchen und noch dazu irgendwo im All oder auf einer einsamen Insel. Eine Ausnahme bilden intelligente Filme vom Typ Moon - Die dunkle Seite des Mondes. Die Ankömmlinge ließen sich zu den Ausnahmen rechnen, aber wohl nur bis zur ersten Hälfte, die Handlung lief recht schnell dahin, und ich langweilte mich nicht, doch das letzte Drittel des Films erschien mir rein amerikanisch, und mir fehlten etwas eine bessere Idee, eine Pointe, eine Wende.

Bravourös, toll, hervorragend, konkurrenzlos. Und ich könnte dieses Adjektivum mehrmals verwenden - Michalina ist konkurrenzlos, mindestens um zwei Klassen vor ihren Konkurrentinnen, es ist dasselbe wie im Jahr zuvor, Mihulová hat alles niedergewalzt, in diesem Jahr ist auch alles klar. Sie ist fehlerfrei, im Gang, in der Mimik, in den Gesten, im Spiel mit den Augen, eine perfekte Kopie der echten Hepnarová. Die Kamera ist ein wirklicher Leckerbissen, ein Kunstgenuss, lange Einstellungen, an denen sich Filmgourmets wohl kaum sattsehen können. Die Nebenrollen sind auch perfekt - Melíšková, Pechlát, Šoposká - sie spielte eine hübsche kurze sexy Szene. Es ist ein wirkliches Kunsterlebnis, und ich stimme der Ansicht zu, dass wir mit diesem Film stolz nach Europa, in die Welt hinausschreiten können. Es ist kein angenehmes und auch kein einfaches Schauspiel, aber es frisst sich unter die Haut. Bravo, bravo, bravo - ich bin froh, dass dieser Streifen zusammen mit Familienfilm, gestern bei den Kritikerpreisen punktete.

Ich habe immer ein Problem mit anglophonen Filmen, die einen tschechischen Stoff verarbeiten, doch dieses Mal habe ich die Augen eher bei unwesentlichen Dingen zugedrückt. Handwerklich ein sehr gut verarbeiteter Film, gut gespielt, gut gedreht, gut geschrieben. Obwohl wir alle die ganze Geschichte kennen, war ich trotzdem gespannt, und die Erzählung war schwungvoll. Schauspielerisch würde ich am meisten Alena Mihulová und Toby Jones hervorheben. Ich stimme jedoch der Ansicht zu, dass Filmen beim Preis Český lev gezählt werden sollte, obwohl ich weiß, dass wir es mit Edith Piaf genauso gemacht haben.

Herr Hubač hat zahlreiche schöne Geschichten geschrieben, die sich unvergesslich in die Geschichte der tschechischen Film- und Fernsehunterhaltung eingetragen haben. Nezralé maliny aber waren persönlich nicht so ganz meins, etwas hat mir gefehlt, etwas war zu viel, irgendwie konnte ich keinen Draht finden. Und so geht mir durch den Kopf, warum die Inszenierung wohl gerade so heißt, ich denke, darüber ist keine Anmerkung gefallen. Briefe mit Willy Brandt hätte ich verstanden, aber Nezralé maliny nicht.