claudel

Die erste halbe Stunde habe ich mir gesagt, dass das wirklich ein Action Film ist, dann wurde die ganze Handlung flacher und ich langweilte mich fast, doch durch eine wesentliche Wendung in der Handlung ging es dann in ein großes Finale, das meine Bewertung wohl letztlich erhöhte. Auch wenn ich zwischen drei und vier Sternen zögere. Ganz sicher hat mich Timur mehr verzaubert als in Wächter der Nacht und James McAvoy gewann mich schon vor den Dreharbeiten mit der Aussage, lieber würde er seine Exkremente essen als ins Fitnessstudio zu gehen. Das Ganze ist ziemlich übertrieben, irreal und für Physiker wohl äußerst leidvoll, doch zur Unterhaltung mit Cola und Popcorn in der Hand hervorragend. Und ist etwa schon ein zweiter Teil in Aussicht?!?

Ich war recht müde, als ich diesen Film anschaute, deshalb konnte ich mich wohl nicht recht darauf konzentrieren. Ein Kammerdrama für vier Schauspieler, abgerundet von einem Hund, der nach dem genialen Komponisten Robert Schumann benannt ist, denn Musik spielte in jener Familie eine wichtige Rolle. Ich habe einen dramatischeren bis tragischeren Schluss erwartet und nicht, dass sich alles still und leise verliert. Dreieinhalb.

Ein einzigartiger Dokumentarfilm, der uns die Welt hinter den Kulissen der tschechischen Politik und was alles bei Václav Havel während der entscheidenden Augenblicke der Tschechischen Republik und seines eigenen Lebens passierte. Dies bestätigt mich darin, dass Václav Havel eine außergewöhnliche, exzellente, bescheidene und ehrliche Persönlichkeit ist, umso mehr grämt es mich und ich betrachte es als sehr schade für das gesamte Volk, dass er nicht mehr weiter Präsident sein kann. Václav Klaus reicht ihm nicht mal bis zu den Knöcheln.

Good Woman - Ein Sommer in Amalfi habe ich irgendwann einmal am Gymnasium gelesen und mir nichts daraus gemerkt, wohl nur, dass es zu einem Mord kommt, das ist alles, was es mir ermöglichte, den Film nicht mit der literarischen Vorlage zu vergleichen. In der ersten Hälfte hatte ich aus gewissen Gründen eine Assoziation zu Zeit der Unschuld, nach der wichtigsten Kehrtwende in der Handlung verließ mich dann die Ähnlichkeit mit Scorseses großartigem Werk, und mit der Zeit vergegenwärtigte ich mir, dass sich der Mord in einem anderen Werk von Wilde - “Lord Arthur Saviles Verbrechen" - abspielt. Trotzdem habe ich mich prächtig über die brillanten Dialoge, Aphorismen und Bonmots und den guten Plot amüsiert. Die Amerikaner verstehen es, sich der Adaption eines literarischen Werkes anzunehmen, ohne dass diese zu einem Debakel wird.

Von irgendeiner Handlung kann man überhaupt nicht sprechen. Gesprochene Wörter findet man darin so viele, wie es auf der Welt weiße Tiger oder Gorillas gibt. Es handelt sich um ein berauschendes, faszinierendes und imposantes Fest mit Tanz, Musik, Leben und Spanien. Die Spanier haben den Tanz im Blut, dies ist aus jeder Bewegung, jeder Geste und jeder Mimik heraus zu spüren. Applaus für Carlos Saura, der wirklich was drauf hat.

Ein Mosaik düsterer Geschichten, in denen vor allem Frauen in den Vordergrund treten, in deren Leben der Mord an einem Mädchen getreten ist, um das sich alles dreht. Die Frau, die sie findet, die Pathologin, die ihre Leiche untersucht, die Frau des Mannes, der sie ermordet hat, ihre Mutter, sie alle durchlaufen einen kritischen Lebensmoment, den sie je nach ihren persönlichen Voraussetzungen, Eigenschaften und ihrer moralischen Glaubwürdigkeit meistern. Nur schwer lässt sich über sie urteilen, vielmehr verdienen sie Hochachtung, wie sie mit der prekären Situation umgehen. Die männlichen Figuren sind hier wirklich fast nur Kulissen, auch die Gestalt des Mörders selbst wird nicht weiter analysiert, man kann nur annehmen, warum er dieses Verbrechen begangen hat. Die abschließende Erzählung aus der Sicht der Ermordeten klärt alles und beseitigt die einzelnen Unklarheiten. Ich war überrascht, welche Rolle Toni Colette erhielt, in einer solchen Lage habe ich sie bisher noch nie gesehen. Rose Byrne sind die gestörten und depressiven Mädchen schon unter die Haut gegangen. Meine Lieblingsschauspielerin Brittany Murphy überragt alle. Es ist schade, dass sie noch nie die Gelegenheit erhalten hat, in irgendeinem großen Film mitzuspielen, sicher wäre sie großartig und würde zur Elite zählen, sie gehört ganz klar zur ersten Liga.

Ein hervorragendes Beziehungsdrama mit brillanten Dialogen, das mich sehr erfreut hat, jedoch leicht frostig angehaucht. Die düstere Stimmung, die in dem Liebesviereck ausbricht, ist nicht auszuhalten und muss zu zugespitzten Schlüssen führen, denn in einem Viereck ist mindestens einer der Gelackmeierte. ... Das Einzige, was mich an diesem Film gestört hat, war Laura Dern, das ist ein rein subjektives Gefühl, ich weiß, dass sie Lynchs Lieblingsschauspielerin ist und in all seinen Filmen geglänzt hat, doch neben Naomi Watts wirkte sie tragisch.

"Warum sie?“ "Weil ich einen Faible für Selbstzerstörung habe...“ Paris ist die Stadt meines Herzens, deshalb freut es mich immer, wenn ich sie in irgendeinem Film sehe. Zalman Kind muss man zugestehen, dass es ihm gelungen ist, einen Film zu drehen, aus dem die berühmte Pariser Atmosphäre spürbar wird. Als Vorlage wählte er einen Roman von Anais Nin, was eine harte Nuss für jeden Regisseur darstellt, denn dies ist eine Autorin, die die inneren Gefühle der einzelnen Figuren tiefgründig analysiert, was schwer in einen Film zu übertragen ist. Trotzdem nehme ich an, dass der Regisseur recht gut mit diesem Stoff zurechtgekommen ist. Es ist ein fein erotischer, stark poetischer und mit einer angenehmen Musik unterlegter Film, der vielleicht den besten Schneid bekäme, wenn das Alter Ego von Anais Nin, die Hauptfigur Elena, ihren bekanntesten und interessantesten Geliebten Henry Miller getroffen und sie beispielsweise Laetitia Casta gespielt hätte.

Ich habe definitiv meine Antipathien gegenüber Colin Farrell verloren. Ich habe einmal ein Interview mit ihm in "Cinema“ gelesen, und aus seinen Antworten musste ich das Gefühl bekommen, dass er ein aufgeblasener Idiot ist, der nur Scheiße im Kopf hat. Doch nachdem ich Phone Booth - Nicht auflegen!, Miami Vice und diesen Film gesehen habe, korrigierte ich meine Meinung, im Privaten kann er ruhig sein, wie er will, doch er ist ein hervorragender Schauspieler. Die Figur des schüchternen und verträumten Schriftstellers, der sich in eine einfache mexikanische Serviererin verliebt, hat er hervorragend gemeistert. Alles wird von schöner Musik und dem tollen Donald Sutherland abgerundet.

Ein Kammerspiel, im Grunde mit vier Schauspielern, die von dem dämonischen Dennis Hopper dominiert werden. Neunzig Minuten ein echter Psychothriller. Eine junge Stripperin, die Opfer einer Straftat wird und durch einen unglücklichen Zufall in die Fänge eines wahnsinnigen Polizisten gerät, der versucht, sie umzuerziehen. Das System, Punkte dafür zu verteilen, dass sie artig ist, hat mich sehr amüsiert. Das ist dem Drehbuchautor gelungen, eine solche Besessenheit von Disziplin und Ordnung verstärkt den Irrsinn der Hauptgestalt nur noch. Asia Argento bleibt für mich auch weiterhin eine Ausnahmeerscheinung unter den heutigen europäischen Schauspielerinnen.