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Lieblingsfilme (10)

Midnight in Paris

Midnight in Paris (2011)

Wahrscheinlich wiederhole ich mich, aber Woody Allen ist ein Genie. Midnight in Paris habe ich innerhalb kurzer Zeit das zweite Mal gesehen, und nachdem ich dies getan habe, setzte ich den Film in meine TOP 10. Die perfekte Verflechtung von Gegenwart und Vergangenheit, worum sich viele tschechische und ausländische Künstler bemühen, bestätigt, dass Woody über eine reiche Phantasie und einen ebenso reichen allgemeinen Überblick verfügt, was er auch vom Zuschauer verlangt. Wenn dem Zuschauer die Namen Fitzgerald, Stein oder Bunuel nichts sagen, hat es überhaupt keinen Sinn, diesen Film im Kino anzuschauen. Vor allem aber wird er Träumer und Romantiker berühren, die in vergangene Zeiten zurückkehren und mit Dalí über Nashörner und zerflossene Uhren debattieren, mit Hemingway über den Tod diskutieren oder sich mit Gaugin streiten wollen, ob es in Paris im 19. Jahrhundert oder in der Renaissance besser war. Schließlich gelangen wohl alle zu einem ähnlichen Schluss wie der Protagonist. Woody sprudelt einen Witz nach dem anderen hervor, vor allem aus dem Munde von Owen Wilson, der meiner Meinung nach die beste Darstellung der Figur ist, die normalerweise Woody selbst spielt, mit anderen Worten, er ist der beste "NichtWoody“. Kurzum, Owen Wilson zeigte die beste Leistung seiner Karriere, wofür ihm u. a. die Nominierung für einen Golden Globe gebührt. Von ganzem Herzen gönne ich ihm diesen Preis, genauso wie natürlich Woody für die Regie und vor allem das Drehbuch. Ich werde mich noch lange an den Witz über Kublai Khan oder das Herzausschütten gegenüber den Surrealisten erinnern. Bravo, bravo, bravo!

Gegen die Wand

Gegen die Wand (2004)

Mein 1000. Kommentar auf FilmBooster gehört dem besten deutschen Film, den ich gesehen habe. Kein Tykwer, Petzold oder Wenders, für mich ist Fatih Akin die deutsche Nummer Eins unter den Regisseuren, obwohl ich nur zwei Filme von ihm gesehen habe. Eine gewagte Behauptung, doch nach drei Vorführungen von Gegen die Wand unerschütterlich. Sibel Kekili hat es allen Kritikern, Lästerern und Feinden gezeigt, nämlich dass auch eine Pornoschauspielerin famos spielen kann, so dass einem der Atem stockt und das Blut in den anderen Organen nicht pulsiert. Das Witzigste und wohl Seltsamste für mich war wohl das dritte Mal, dass ich diesen Film gesehen habe - in einer Klasse voller Franzosen bei einer Stunde Wirtschaftsdeutsch mit einer Lehrerin, die selbst eine der Szenen als abstoßend bezeichnete. Was sollte man dem hinzufügen, es ist stellenweise widerlich, aber unglaublich stark. Hervorragend, fehlerfrei, fabelhaft. Es lebe Fatih Akin!

So ist Paris

So ist Paris (2008)

Ich weiß nicht, wo ich beginnen soll, so erstaunt, bezaubert und begeistert bin ich. Wohl mit dem Satz, der am Ende des Films fiel: "Das ist Paris, niemand ist zufrieden, wir schimpfen, aber wir mögen es hier." Dieser Satz charakterisiert Paris und das Leben in dieser Großstadt am besten. Cédric Klapisch hat mich zum dritten Mal davon überzeugt, dass er ein außergewöhnlicher Regisseur mit einem absolut bewundernswertem Sinn fürs Detail ist, seine Fähigkeiten zu beobachten sind brillant. Ich kann den ganzen Film immer noch nicht ordentlich verdauen, so hat er mich ergriffen und am Herzen berührt. Dank Klapisch nehme ich all meine harten Bemerkungen in Richtung des Viertels Neuilly und seinen Bewohnern zurück, Klapisch ist ein leuchtendes Beispiel dafür, das man dort nicht in einer Blase lebt. Ich kann immer noch nicht glauben, dass es ihm gelungen ist, so objektiv und echt sowohl alle Pariser Reize als auch die Kehrseite dieser berühmten Stadt zu zeigen. Er hat einfach alles abgedeckt. Nun zu den Schauspielern, Klapisch hat wirklich eine Elitetruppe bekannter französischer Schauspieler ausgewählt, bei denen man nur schwer einen oder eine auswählen könnte, der oder die hervorgestochen hätte. Trotzdem erlaube ich es mir, die direkt überirdische Leistung von Karin Viard in der Rolle der Bäckerin herauszustellen, dies ist wohl die beste Leistung einer Schauspielerin in einer Nebenrolle, die ich je in französischen Filmen gesehen habe. Ihre Mimik, ihr Akzent, die Gestik, überzeugend, famos und perfekt, wer sich je Baguettes in irgendeiner Pariser Bäckerei gekauft hat, muss mir recht geben. Romain Duris, Klapisch Lieblingsschauspieler, für mich die souverän beste und ernsteste Rolle, in der ich ihn gesehen habe, Gadjo dilo - Geliebter Fremder, Peut-être, Péril jeune und andere sind vergessen und vorbei. Juliette Binoche, immer habe ich ihr gegenüber eine neutrale Haltung bewahrt, nach So ist Paris mag ich sie sehr gern, auch die beste Rolle, in der ich sie gesehen habe. Fabrice Luchini - ihn habe ich zum ersten Mal gesehen und muss ihm ebenfalls eine famose Leistung an der Grenze zur Selbstaufopferung bescheinigen. Mélanie Laurent, ihr gegenüber kann man wahrscheinlich gar keine Vorbehalte haben, nur tut es mir etwas leid, dass sie bereits zum zweiten Mal eine ähnliche Rolle erhält, für mich passt die Chloe in Jusqu'à toi besser zu ihr. Cluzet, Dupontel, Soualem, Bonamy, sie alle sind in ihren Nebenrollen auch alle toll. Es sieht so aus, dass ich kein Negativum oder eine Kritik finden kann. Die Paris untermalende Musik ist wohl der süßeste Schlusspunkt hinter dem Juwel, das an das Tor meiner persönlichen TOP 10 klopft. Bleibt nur noch hinzuzufügen, dass der Streifen So ist Paris eine echte Referenz an diese faszinierende Großstadt ist, und alle Regisseure der Erzählblamage Paris je t'aime (Tom Tykwer nicht ausgenommen) sollten sich schämen. Bravo, vive Cédric Klapisch!!!

Big Love

Big Love (2012)

Eines der größten Filmereignisse der letzten Wochen, vielleicht Monate. Eine meisterhaft ausgefeilte Geschichte von einer großen, alles verschlingenden Liebe mit aller Schönheit und Tragik. Die Debüt-Regisseurin hat die Latte sehr hoch gelegt, denn Liebesgeschichten auf alle möglichen Arten wurden zahllose geschrieben und gedreht, trotzdem hat mich ihre Auffassung von der Geschichte auf zwei Zeitebenen, darüber hinaus mit einem Krimiplot, der den Zuschauer bis zum mitreißenden Finale unter Spannung hält, buchstäblich auf meine vier Buchstaben gesetzt, und auch wegen des zentralen Songs ist Big Love für mich ein unvergessliches Filmwerk, das zu meiner großen Überraschung in Polen nicht so einen großen Erfolg gefeiert hat. Zum Schluss möchte ich noch die hervorragende Leistung beider Hauptdarsteller hervorheben. Gesehen an meinem Namenstag zusammen mit meiner Freundin im Hotel Polonia in Warschau, wodurch das Anschauen dieses Films für mich auch ein hübsches Geschenk war.

Poor Things

Poor Things (2023)

Man könnte in gewisser Weise feststellen, dass es sich um eine eigenartige Frankenstein-Interpretation von Lanthimos handelt. Der Film enthält jedoch viel mehr. In vielerlei Hinsicht ist er absolut perfekt – vor allem im Drehbuch, in den Dialogen, in der unglaublich ausgefeilten Sprache, den Wortspielen und Witzen auf Französisch, Portugiesisch in Lissabon. Ich war noch nie in meinem Leben so beeindruckt von der Filmsprache. Emma Stone hat eine Schauspielleistung gezeigt, die tief unter die Haut geht. Sie hat einen großen Bissen genommen, sie hat ihn aber zu 101 Prozent gemeistert. Wenn sie einen Oscar für La La Land bekommen hat, kann sich die Akademie in diesem Jahr nicht anders entscheiden. Lily Gladstone kann man den Oscar ruhig für die Nebenrolle geben, in Wirklichkeit ist es so. Eine unglaublich anspruchsvolle und komplizierte Rolle, bei der jedes Wort, jede Bewegung, jeder Blick zählt. Sie hat eine solche Meisterleistung gezeigt, dass sie andere Schauspielerinnen im vergangenen Jahr wie Sha'Carri Richardson weit hinter sich lässt. Mark Ruffalo als Schürzenjäger und Bonvivant, der Pastel de Nata und Sex liebt und den die unwiderstehliche und unergründliche Bella verrückt macht, ist auch ausgezeichnet. Wunderschöne Bilder, eine phantastische Welt und eine verrückte Mischung aus Absurditäten, Kuriositäten, Bizarrheiten, allgegenwärtigem Humor aller Art, Sex aller Art, Reisen, Philosophieren und Medizin in ihrer perversesten Form. Das alles macht Poor Things zu Lanthimos' bestem Film. Und bei mir persönlich attackiert er die TOP 10.