Bloody13

Noch eine halbe Stunde lang kann ich kaum Luft holen, nachdem ich dieses Meisterwerk aus Hongkong gesehen habe. Denn nichts geht über einen kompromisslosen Thriller, der den blutigen Weg der Rache eines jungen Mannes und seiner geliebten Freundin verfolgt, die Opfer eines fehlerhaften Polizeisystems geworden sind. Erwartet jedoch nichts im Stil der Park-Trilogie, dieser Film geht seinen eigenen Weg. Man muss sagen, dass es ein wirklich blutiger Weg ist, der den Zuschauer nicht verschont und zudem von menschlichen Überresten gesäumt wird. Revenge: A Love Story wird verschiedene Gefühle und Eindrücke in Ihnen hervorrufen: Abscheu, Hass, Bedauern, Genugtuung und vielleicht sogar eine hübsche Depression. Lange habe ich nichts mehr gesehen, das mich so stark erschüttert hat, vielleicht nur der koreanische Film I Saw the Devil. Bereits von den ersten Minuten an erlebt man einen atemberaubenden Start und bis zu den Schlusstiteln kommt einem nicht einmal der Gedanke, sich den schweißnassen Hintern abzukühlen. Das Ganze wird durch die großartige Musik und die unglaublich geschickte Kameraarbeit unterstrichen, die in einigen Momenten buchstäblich zaubert (fließendes Blut zwischen den weißen Fliesenfugen). Aber genug von dieser anstrengenden Beschreibung, hört auf diesen Unsinn zu lesen, und gönnt euch dieses ausgezeichnete Werk, das dem Begriff "Vergeltung" eine völlig neue Dimension verleiht.

Der australische Exploitation-Film ist überraschend gut gelungen für sein extrem niedriges Budget. Die erste Hälfte des Films handelt größtenteils von den positiven Helden, die es mit den Schurken zu tun haben, die ihre "Auserwählten" (die definitiv nicht zufällig ausgewählten!) eine heiße Nacht verderben wollen. Anfangs sind es nur Beleidigungen und Drohungen, das Trio von Mistkerlen wartet darauf, dass die Opfer aus ihrem Haus kommen. Nach dem ersten Mord stellen wir jedoch fest, dass es hier um echte Stärke geht. Bis dahin hatte ich das größte Problem mit dem Hauptcharakter, der mir wie ein Feigling vorkam und absolut unfähig schien, seine Situation zu bewältigen. Aber mit dem Beginn der zweiten Hälfte ändert sich alles. Der Besitzer nimmt eine defensive Position ein und bereitet für die Eindringlinge die eine oder andere harte Überraschung vor, etwas in der Art von Straw Dogs. Natürlich wird die Situation etwas chaotisch, das Katz- und Mausspiel dreht mehrmals um und es endet alles mit einem ziemlich ordentlichen Massaker. Es ist jedoch nichts extrem Brutales. Manchmal kratzt die Billigkeit an der Oberfläche, aber es ist immer noch im Rahmen. So oder so, die Antipoden machen auf sich aufmerksam und verdienen definitiv Ihre Aufmerksamkeit.

Unerwartet angenehmer Thriller, der sich mehr auf eine schleichende und geheimnisvolle Atmosphäre als auf eine hohe Anzahl von Todesopfern verlässt, was sicherlich gut ist. Unbekannte Gefahr auf der Insel, Albträume des Hauptcharakters, ein heftiges Unwetter und dazu eine schrumpfende Freundesgruppe. Die letzten zwanzig Minuten sind am besten, wo die Spannung gefährlich brodelt und das Ende einen zuverlässig auf den Boden bringt. The Slayer enthält keinen Hauch von Humor. Hin und wieder erinnert es den hartnäckigen Fan zwangsläufig an Klassiker wie Man-Eater oder Forke des Todes. Wer diese Slasher mag und zum Beispiel auch Unhinged aus demselben Jahr, kann sich ohne Bedenken auf dieses halbvergessene Stück stürzen. Ich würde sogar den vierten Stern geben, aber in diesem Fall dürfte der Film diese langweilige Zeit zwischen den einzelnen Morden nicht haben, wo oft und ausführlich nur geplaudert wird.

Ein eisiger Thriller über einen jungen Schurken, der gerne in fremde Häuser einbricht und deren Besitzer im Schlaf brutal hinrichtet. Der Film wirkt wieder sehr trostlos und entfremdet auf den Zuschauer, wie es bei den Franzosen üblich ist. Obwohl wir Zeuge ziemlich anständiger Morde sind, weicht die Brutalität diesmal etwas zurück und konzentriert sich auf die psychologische Seite der beiden Hauptcharaktere. Eher als das bewährte Duo Anne Parillaud und dem mordenden Psychopathen mochte ich den Charakter des rachsüchtigen Vaters, der entschlossen den Täterm Schritt für Schritt folgte. Das brachte die richtige Actionspannung und eine unerwartete Überraschung mit sich. In Their Sleep zählt definitiv zu dem Besseren, das im vergangenen miserablen Jahr erschienen ist.

Bei Snuff 102 kann man sagen, dass es eine ziemliche Underground Angelegenheit ist. Verrückt brutal, widerlich und völlig tabulos. Es genießt Quälen, Vergewaltigen und die absolut widerlichen Hinrichtungen von Mädchenopfern. Um einen möglichst realistischen Eindruck zu erzeugen, fungiert die Kamera hier als eine weitere Person, durch die man all diese Schweinereien und Grausamkeiten aus nächster Nähe sieht. Und das trotz absichtlich schlechter amateurhafter Qualität, bei der das Bild und der Ton oft ausfallen, es ist an einigen Stellen sehr dunkel, manchmal bewusst unübersichtlich. Der Film wirkt schmutzig, real und durch die ständig wiederholte "musikalische Untermalung und andere Geräusche" auch sehr depressiv, aber insgesamt finde ich es absolut beschissen. Im Vergleich zu so etwas wie dem koreanischen The Butcher, das thematisch ähnlich ist, wirkt es wie ein Kunstwerk. Es ist wirklich extrem, und ich finde keinen einzigen Grund, ihn anzuschauen. Ich bin unglaublich froh, dass ich das schon hinter mir habe...

Ich sah die Zukunft des Horrorfilms und ihr Name ist James Wan. Na gut, vielleicht habe ich es mit den abgewandelten King-Zitat ein wenig übertrieben, aber wenn man sich Wans Filmografie ansieht, stellt man fest, dass dieser junge Kerl seine Projekte gut auswählt. Wahrscheinlich hat er noch nicht alle seine kreativen Trümpfe auf den Tisch gelegt. Er kann sowohl mit einem minimalen Budget arbeiten, als es auch denn Anschein macht, dass ihm diese "Einschränkung" zugutekommt. Wan verwendet zum ersten Mal in seiner kurzen Karriere keinen Tropfen Blut, sondern konzentriert sich stattdessen auf den Aufbau einer beängstigenden Atmosphäre, die so intensiv ist, dass sie zum Ende hin unerträglich wird. Natürlich hilft er sich viel mit Schockmomenten, die jedoch keineswegs billig sind und perfekt funktionieren. In vielen Fällen grenzt es sogar an Herzstillstand. Ansonsten schauspielerisch gut, musikalisch beeindruckend, visuell fantastisch. Endlich wieder eine wirklich gruselige Angelegenheit - 90%.

José Mojica Marins als Regisseur und Hauptcharakter in einer Person. Marins begann mit diesem schwarz-weißen Film eigentlich eine Serie über einen Friedhofswärter namens Zé, der abergläubische Bewohner eines kleinen brasilianischen Dorfes für sein eigenes Glück und seinen eigenen Nutzen ausnutzt. Der Charakter ist also zweideutig, definitiv nicht typisch positiv und für mich auch nicht besonders sympathisch. Aber das ist mein Problem. Auf jeden Fall funktioniert der erste Teil dieser heute bereits kultigen Horrortrilogie mehr als gut. Es fehlen auch nicht die wichtigen Elemente eines guten Horrorfilms wie Gräber, Leichen und ein Mitternachtsfriedhof voller Geister. Einfach oldschool wie Sau.

Absolut entwaffnend, mit schwarzem Humor durchtränkter Kurzfilm, der in nur fünfzehn Minuten so viele Action- und Horrorhits zum Leben erweckt, dass einem davon der Kopf schwirrt. Und er unterhält genauso gut beim wiederholten Anschauen. Dann bemerkte ich den Regisseur Peter Cornwell, dessen Name mir sehr vertraut vorkam. Und Bingo, es ist tatsächlich die Person, die hinter dem gelungenen Geisterfilm Das Haus der Dämonen steht!

Um eins klarzustellen, gebe ich diesen einen Stern für die Spinnen, die das hellste Element des Films sind. Alles andere ist nämlich die reinste Hölle. Von Schauspielern, die unglaubliche Scheiße reden, bis hin zu Gore in Form von Wiener Würstchen mit Ketchup. Lenzis Gates of Hell ist ultra pompöses Mega-Scheißzeug, für das ich keine weiteren Worte habe. Ich empfehle es nur für Masochisten, die Freude am eigenen Leiden suchen.

Aber ja, diese Rückkehr in die 80er Jahre, als die Sleepaway Camp-Serie noch beliebt war, hat mir gut gefallen. Die Rückkehr des Regisseurs Hiltzik war wahrscheinlich die beste Wahl, denn zusammen mit ihm kehrte auch die leichte Innovation und Einfallsreichtum bei den Morden in das berühmte Ferienlager zurück. Es gibt zwar nicht so viele davon wie in früheren Teilen üblich, aber unterhaltsame Momente wie das Abschneiden mit einem Stahldraht, hungernde Ratten oder ein Stock in einem Loch retten den Film zuverlässig. Es gibt nur zwei Dinge, die schade sind. Erstens der Hauptcharakter und Mörder, dessen Identität mir vom ersten Moment an klar war, als sein Charakter dort auftauchte. Trotzdem Daumen hoch und schaltet den Abspann nicht vor Ende aus.