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Kritiken (2 791)

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Opři žebřík o nebe (2014) 

Deutsch 100 Minuten beobachtet man drogensüchtige Roma-Alkoholiker auf einem niedrigen intellektuellen Niveau, von denen eine Hälfte überhaupt nicht weiß, warum sie freiwillig an einem Ort sind, wo man ihnen helfen möchte. Und einen Pfarrer, der nach einem Bergsteigerunfall angefangen hat, sich um sie zu kümmern (er hat sein Überleben beim Unfall als Zeichen von Gott verstanden, dass er mit dieser Tätigkeit beginnen soll). Langwierig.

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Intimate Distance (2014) 

Deutsch Eines von den Skype-Gesprächen ist ein witziger und sympathischer Einblick in eine Fernbeziehung von einem jungen Paar. Es dauert ungefähr zwei Minuten von siebzig. Es ist seltsam, was man heute als FILM bezeichnet und was die Autoren auf Festivals präsentieren.

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John Wick (2014) 

Deutsch Wenn in Actionfilmen bad guys so wichtig sind… Und einen reineren Actionfilm als John Wick gab es seit einem ganzen Jahrzehnt nicht. Sein bad guy ist ein Onkel aus einem Matrjoschka-Laden mit guten Absichten in den Augen. Diese unbegreifliche Casting-Schwäche wird von einer Regie begleitet, die einerseits das Publikum mit der an Krebs verstorbenen Ehefrau oder dem gaunerhaft getrampelten Welpen rühren möchte, andererseits aber die Absicht hat, mit zynischen Witzen und Abstand zu unterhalten. Dadurch entsteht eine noch seltsamere Gefühlsmischung, welche vor dem Status eines reinen zweitklassigen Unsinns folgende Elemente retten: ein cooler, düsterer formaler Stil, ausgezeichnete superscharfe Actionszenen, der effektvolle Rächer von Reeves und einige Drehbuchideen, die den Film durch eine Comic-Exotik bereichern (das Hotel für Killer). Deshalb verdient John Wick dreieinhalb Sterne.

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Annabelle (2014) 

Deutsch Ein Anfang von einem neuen Subgenre – ein Soap-Opera-Horrorfilm. Ohne laute Toneffekte im hochwertigen Kino, die auch bei Tom und Jerry das Publikum erschrecken würden, wäre es 1*. Das Drehbuch wurde sehr schlampig gemacht und im Hinblick darauf, dass es sich um einen Kinofilm handelt, ist die Regie unglaublich unfähig. Ein abgrundtiefer Unterschied zwischen dem Original und dem Spin-off.

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Gone Girl - Das perfekte Opfer (2014) 

Deutsch Ein perfektionistisch kompaktes Mosaik der Ereignisse. Akribisch selbstbewusst, mit einem genauen Timing in jeder Szene und in jeder Aufnahme. Und genau deswegen und weil ich Finchers Talent bewundere, tut es mir leid, dass der Film gleichzeitig so kalt und entpersönlicht ist. Dass er den Zuschauer*innen nicht ermöglicht, an ihm teilzunehmen, und ihnen nur die Rolle der Beobachter überlässt. Es ist ein Teil vom Spiel des Meisters, es ist aber schade. Der elektronische Trent Reznor und Atticus Ross gaben einst eine Musikidentität der Welt der Helden, die aus Einsen und Nullen ein Internet-Phänomen aufgebaut haben. Originell und wirkungsvoll. Was hat aber ihr chemischer Obstauflauf in der Geschichte über die Beziehung von zwei Menschen zu suchen? Wäre nicht Gone Girl - Das perfekte Opfer ein noch besserer Film, wenn er durch Leidenschaft und Emotionen getrieben wäre? Es ist ein Film über den Zerfall einer Ehebeziehung und er hat den gleichen audiovisuellen Charakter wie Soderberghs Thriller über den tödlichen Virus.

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Dracula Untold (2014) 

Deutsch Ein unterhaltsamer Unsinn, welchen der gut besetzte und spielende sowie charismatische Luke Evans rettet. Das zweitklassige Drehbuch mit einfachen Beweggründen der Figuren und Sprüchen erreicht die Verträglichkeitsgrenze. Aber es hat Schwung, es ist verspielt, die Emotionen funktionieren und die digitale Verarbeitung kann man als ausreichend bezeichnen.

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Planet der Affen: Revolution (2014) 

Deutsch Schon die mehrminütige überdigitalisierte Einleitung deutet an, dass der zweite Teil auf andere Dinge als der erste setzt. In ihm ergänzten die Affen die mit Emotionen überfüllte und dramaturgisch sensible Geschichte über Menschen und den Platz der Tiere in der menschlichen Welt (und umgekehrt). Es war ein Film, dessen Genre spielbergmäßig rein war. Der zweite Teil versinkt in der digitalen Gestaltung, er hat Action und im Rahmen der gegenwärtigen Trends, die Nolan eingeführt hat, zeichnet er sich durch ein düsteres Bild aus. Was an sich nicht schlecht sein müsste, wenn alle seine Figuren in der Geschichte einen sinnvollen Platz hätten und wenn man die Emotionen nicht durch ein billiges Sentiment hervorrufen würde. Von Matt Reeves habe ich wirklich mehr erwartet, als nur eine effektvolle Blockbuster-Hülle.

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The Bay (2012) 

Deutsch 80 Minuten von fiktiven Reportage-Aufnahmen. Der Film ist ungefähr so erfinderisch als ob es um eine in einer halben Stunden zusammengeschnittene TV-Reportage für die Abendnachrichten gehen würde. Weil es aber fiktiv ist, hat es auf die Zuschauer*innen keine Auswirkung. Keine wichtigen Figuren, keine Überraschung und kein Schrecken. In den 70er Jahren wäre er als erster Film des entsprechenden Subgenres überraschend und man würde über ihn schreiben. Heutzutage erreicht er aber maximal den Posten eines bedeutungslosen DVD-Titels mit einem verlockenden Cover. Sehr schwache 2 Sterne.

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The Equalizer (2014) 

Deutsch Langsam, aber umso konzentrierter, mit einer dezenten Steigerung und einem super Genuss vom Hauptschuft. Washington nähert sich dem Posten vom erstklassigen Seagal und bald erscheint über seinem Kopf ein Heiligenschein. Ich habe mich über die Ausgewogenheit der Souveränität zwischen ihm und Csokas, die Dialoge, die kleine Rolle von Bill Pullman, einen blutigeren Charakter (als es bei Washington-Filmen üblich ist) und Moby am Ende gefreut. Fuqua is back.

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The Good Lie (2014) 

Deutsch Ich habe schon lange keinen Film gesehen, der so rein, stark und ohne Sentiment Familienwerte verteidigt. Und der gleichzeitig so intelligent, sensibel und witzig zwei diametral unterschiedliche Kulturen konfrontieren würde. Die zwei Szenen, wenn die in der Wüste umherirrenden Eingeborenen in den Boden einen Strohhalm stecken, um das Grundwasser zu trinken, und einige Jahre später intuitiv dasselbe mit einem künstlichen Strohhalm und dem Becher von McDonald's mit Cola machen, sind TOP. Perfekt geschrieben, gespielt und die Regie ist auch hervorragend. Ich war gerührt. Witherspoon auf dem Plakat verkauft das Werk, im Film erscheint sie aber erst nach einer halben Stunde. Die Hauptrolle spielt hier eine Gruppe von Sudanesen, von denen mindestens "sie“ keine Schauspielerin ist (was man nicht merkt). Um die Produktion kümmerten sich Brian Grazer und Ron Howard. [San Diego Film Festival]

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