POMO

Ein einfach gedrehtes Familiendrama mit einer Geschichte, von der es auf der ganzen Welt Millionen gibt. Nur am Ende liefert das Drehbuch eine erzählerische Minipointe. Die ist aber nicht so wesentlich, dass sie inhaltlich herausragen würde.

Ein sehr langwieriger Sturz in die Drogenabhängigkeit. Interessant sind nur die Szenen aus der Zukunft, wo wir die ältere Version der Figuren sehen, welche schon ein anderes Leben führen. Da soll man staunen, wie es bei den jungen Protagonistinnen so schief laufen konnte. Es lohnt sich, als Zuschauer*in Geduld zu haben. Aus dem gewöhnlichen Stoff "Drogen sind schlecht, verstanden?!“ wird nämlich etwas viel Tieferes. Und Trauriges, sogar Depressives.

Die Verbindung von alten bekannten sowie neuen Figuren kommt hier sympathisch rüber und Arnolds Sprüche sind witzig. Umso mehr tat mir die zu sehr digitalisierte, überflüssig over-the-top wanna be Aktion (am meisten die im Flugzeug) leid, die dem Spaß mit gutem Start das Bein gestellt hat. Weniger ist mehr, wenn man hier schon keine weiteren 100 Millionen US-Dollar für eine bessere digitale Gestaltung ausgeben konnte. Und der neue junge Terminator Mackenzie Davis ist zwar krass, aber uninteressant und asexuell.

Eine australische Schlächterei mit einem abgeleierten, nur wenig abgeänderten Stoff. Eine überflüssig übertriebene Brutalität, eine billige Arbeit mit dem Verhalten der Figuren und daraus folgende möchtegern überraschende Wenden. Es scheint so, als ob die Autoren nicht gewusst hätten, dass auch ein Slasher-Film eine intelligente Arbeit mit den Zuschauerinnen und Zuschauern erfordert.

Mit dieser Gruppe (einschließlich der rosa Blondine!) würde es uns gut gehen, auch wenn sie nur so auf einer Bushaltestelle herumstehen und sich unterhalten würden. Die Drehbuchautoren von Zombieland: Doppelt hält besser haben sich ja auch nicht gerade angestrengt. Der Film ist ein Roadmovie mit drei Stopps, bei denen etwas nur deswegen passiert, damit es für eine Weile Unterhaltung gibt. Es dient nicht zur Fortsetzung einer durchdachten Handlung oder gottbewahre zur Bereicherung der Genre-Konventionen. Auch das einfallsreiche pazifistische Zerschmelzen der Waffen wurde durch die dumme Lösung des finalen Problems mit der Zombie-Armee kaputtgemacht. Als Häppchen ist es aber OK.

Wenn es keinen Familienbesuch gäbe, der Costner liebt, würde ich es als jemand, der keine Serien guckt, nicht sehen. Was schade wäre. Es handelt sich um keinen Western im wahren Sinne des Wortes. Es spielt nur auf einer Ranch in der Gegenwart, wo man auf Pferden reitet und alle Hüte tragen. Das hochwertige Drehbuch zeigt sich schon beim inhaltsreichen Pilot mit offenem Ende. In den folgenden Episoden werden entweder die Politik und die Machenschaften von Großunternehmer*innen (für mich ***) oder die Menschen von der Ranch besprochen – warum sie so sind, wie sie sind und warum sie gerade diese Beziehungen haben (für mich ****). Jede Figur wurde ausgezeichnet besetzt, geschrieben und auch gespielt. Jeder Charakter passt in die komplizierte kollektive Konstellation, welcher das Schicksal einen tragischen Schlag nach dem anderen versetzt. Und die Zentralmelodie – fabelhaft. Auch das Musikmotiv aus Eastwoods Erbarmungslos, mit dem die 6. Episode der ersten Staffel beginnt, hat hier seine Begründung. Yellowstone ist alles Mögliche, nur keine romantische Sache mit schöner Natur und Costner. Es wird hier getötet, gefickt, geklaut und betrogen. Alles, wonach sich die Zuschauer*innen sehnen.

Eine originelle Thriller-Auffassung mit Humor und vielen Leichen. Diese Leichtigkeit sorgt für eine Art Unterhaltung, aber das Thema der Rache wegen dem ermordeten Sohn in so harten Naturverhältnissen des Nordens hätte ich lieber in einer ernsten Fassung. Auch die Schufte wecken hier keinen ausreichenden Respekt. Die positive Indianer-Poetik bei den miesen Drogendealern ist sowieso ein WTF-Moment. Ein seltsamer Film, dem es nicht gerade gelungen ist, US-amerikanische Thriller-Elemente mit dem europäischen Mut zum Spielen mit den Erwartungen der Zuschauer*innen zu verbinden.

Eine Schießerei für Jungs, die zuverlässig alle Emmerich-Sachen serviert – ein super Casting, eine ausgefeilte Komposition und am Ende auch einen übertriebenen amerikanischen Pathos. Die Handlung ist leider chaotisch – die über den Landkarten besprochenen Strategien und manchmal auch die Folge der Actionszenen ergeben keinen Sinn. Ideologisch ein auf China orientierter Film. Ohne Chinas Investition würde er wahrscheinlich gar nicht entstehen (niemals konnten den Film so viele Zuschauer*innen im Kino sehen, dass davon die technischen Lösungen bezahlt wurden). Die digitale Seite ist insbesondere nach dem vor kurzem erschienenen (sechsten) Terminator mehr als gelungen.

Die Absicht war, mit einem top Drehbuchautor und einem "künstlerischen“ Regisseur einen einfachen Van-Damme-Stoff zu einem geistreichen, emotionalen Actiondrama mit einer verhüllten sozialen Thematik zu machen. Und das hat nicht gerade geklappt. Der digital verjüngte Smith ist eine WTF-Figur – er soll den heftigsten innerlichen Kampf durchmachen, der eine hochwertige Schauspielleistung fordert. Paradoxerweise ist er mit der Shrek-Mimik die am schlimmsten "gespielte“ Figur des Films. Der Film mit dem ehrgeizigen Plan wird auch durch die unrealistischen digitalen Actionszenen verdorben. Sie sind wie aus dem Häppchen-Vergnügungspark Fast & Furious. Dabei sah der Anfang so vielversprechend aus. Will ist immer noch cool und die Chemie zwischen ihm und Mary Elizabeth Winstead angenehm.

Eine am Anfang vielversprechende Prügelei von zwei knallharten Typen in einem Wohnzimmer, die sowohl mit der coolen visuellen Seite als auch mit Humor unterhält. Allmählich werden die Gründe für den eskalierten Konflikt enthüllt. Auf der Szene erscheinen auch noch zwei weitere Figuren. Im Finale verliert aber der Film seine Souveränität und man spürt, dass er ein bisschen ratlos geworden ist. Die Auferstehung und weitere unsinnige Momente widersprechen der physischen Realität, die sein größter Stolz war. [Sitges FF]