Ich habe meinen Körper verloren

Ich habe den Eindruck gewonnen, dass, wenn ich in den letzten Jahren an einen Zeichentrickfilm für Erwachsene stoße, sind meistens die französischen Filmemacher involviert. Als ob in Frankreich eine Welle von Autoren entstanden wäre, die gute Ideen haben und sich nicht fürchten sie umzusetzen. Ich habe meinen Körper verloren gehört zu den Zeichentrickfilmen für Erwachsene, in dem eine spitze Musik, wunderschöne Animationen und unglaublich interessante Gedanken nicht fehlen. Das Filmmotiv geht in manchen Momenten bis zu Abstraktion über und so muss man genau beobachten, was auf dem Fernseherbildschirm passiert. Wie die Dzeyna kommentiert: Es ist komisch, aber gleichzeitig verdammt interessant. (15.07.2020)

Film ist ein Medium, mit dem man Dinge sagen kann, die mit keinem anderen Medium vermittelt werden können. Der neueste Beweis dafür ist dieser animierte Film, ein Geysir aus kreativen, dramaturgischen und Regie-Ideen, fesselnd in Bezug auf Form, Inhalt und Emotionen, unvorhersehbar, detailreich durchdacht und einfach wunderschön und fantastisch. Die Geschichte handelt von der Bewältigung des Verlustes auf psychischer und physischer Ebene und spielt auf zwei Ebenen ab: In einer verfolgen wir die Geschichte des Hauptcharakters, eines verliebten Pizzalieferanten, und auf der anderen sind wir Zeuge einer surrealen und spannenden Odyssee seiner aus Versehen abgeschnittenen Hand, die zum Leben erwacht und beschließt, ihren Besitzer zu finden. Dies beeindruckender, intensive und enorm originale Film ist dem Zuschauer immer einen Schritt voraus, spielt intelligent mit verschiedenen Motiven, konkreten Bildern und erzählerischer Struktur und erfüllt präzise, mit Leichtigkeit, Humor, aber auch einer großen Portion Trauer eine einzigartige und eigensinnige Vision, die Sie komplett fesseln wird und Ihnen als Bonus lehrt, Ihre Hände wirklich wahrzunehmen und sie zu schätzen. (10.10.2019)

Ich habe meinen Körper verloren ist ein wirklich bemerkenswerter Film, der den Zuschauer mit seinem unkonventionellen, rohen und melancholischen Thema fesselt. Die Hand sucht ihren "Herrn", während der "Herr" in einer Lebenskrise steckt und gleichzeitig tiefe Gefühle für die Bibliothekarin hegt. Zu den Klängen einer eindringlichen Musik entfaltet sich eine manchmal bizarre Abfolge von Ereignissen, die zu einem (un)befriedigenden Ende führt. Mir persönlich fiel es schwer, mich mit der Figur des Naoufel zu identifizieren, der durch seine kindliche Indiskretion und spätere erwachsene Unachtsamkeit in eine (fast selbstverschuldete) prekäre Situation geraten ist - vielleicht ist das ein hartes Urteil über die Hauptfigur, aber so kam es mir einfach vor. Das ändert jedoch nichts an der Tatsache, dass es sich um ein solide gemachtes Stück handelt, das die Aufmerksamkeit des Publikums verdient. (05.02.2020)

A captivatingly enchanting tactile elegy that is hooked in the heart in a way that does stay in your mind for a long time, if at all. It is difficult to say whether I more admire the self-confidence with which Clapin is not afraid to be original or the self-confidence of the execution and portrayal of such difficult-to-grasp feelings as melancholy, nostalgia, desolation, hope, loss and love. And to add another compliment, Levy's congenially hypnotic soundtrack should be mentioned, and then also... No, that would take too long. This is simply one of the movies of the decade. And no, there is nothing missing in the previous sentence; I really mean it. (15.12.2019)

Pure beauty, absorbing, intoxicating, physical and wonderful. A captivatingly intense, tactile film that can be a crucial initiation experience for a young person and restore an older person’s faith in film, recalling the power of this medium. It is an encounter with respectable talent that sets forth a completely original vision, which is at the same time thought out and refined to the smallest detail without losing anything from the immediate magic of raw creativity. I Lost My Body is a film after which you want to immediately move from the screening room to a wooden igloo on the roof and let everything sink in for a long time and let the scenes get under your skin. This suggestive odyssey across the beautiful and merciless corners of a single city and a whole life never runs out of ideas and the viewer will never have the upper hand. Not only is this an enthrallingly unpredictable story imbued with melancholy as well as humanism and beauty standing apart from the usual clichés, it also uncompromisingly pulls the viewer into a spiral of a distinctive vision that one can only yield to and admire. (19.05.2019)