Die Vögel

Eine fesselnde Studie der Charaktere, eine wunderschöne Komposition des bunten Bildes, eine meisterhaft aufgebaute Stimmung, eine hypnotisch überwältigende Kontinuität der Handlung. Auf den ersten Blick ist dieser Film "nur" ein schöner kommerzieller Supernatural-Horrorfilm, auf den zweiten Blick ein Kunstwerk mit einem aufreizenden existenziellen Unterton. Im Nachhinein betrachtet ist es ein Film-Edelstein. (23.11.2004)

Hitchcocks Klassiker gehört sicher nicht zu den zeitlosen Filmen, ganz im Gegenteil. Nach und nach sieht man, wie er verfällt und verfällt, und alles, was übrig bleibt, sind einige wirklich meisterhafte Szenen und eine Menge Konversation und ein irgendwie leer klingendes Vorspiel. Aber zwei Dinge halten Die Vögel noch immer über dem Wasser des Vergessens - das einzigartige Talent des Regisseurs für Spannung, Komposition und den sensiblen "Blick" und die Tatsache, dass Die Vögel der erste und möglicherweise einer der besten Horrorfilme in der späteren Flut der tierischen Mörder war. Im Gegensatz zu den echten Hitchcock'schen Highlights verliert er jedoch zusehends an Atem und wird mit den Jahren immer spastischer und langweiliger. Der Master hat einfach hellere Flecken, die nicht verblassen. (19.12.2004)

Der Film Die Vögel ist immer noch so toll wie beim letztem Mal, als ich ihn gesehen habe. Ein pures Vergnügen. Am meisten bewundere ich den allmählichen Aufbau der Stimmung und die Verwandlung eines interessanten Beziehungsdramas mit vielen sympathischen Figuren in einen mitleidslosen Thriller, in dem man ums Leben kämpfen muss. Jede Szene mit den Vögeln ist nicht nur unglaublich spannend, sondern auch noch spannender als die vorige Szene. Der unheimliche Angriff auf die Schüler*innen wird also ein paar Minuten später durch die "Vogelapokalypse“ in der Stadt übertrumpft, welche später vom mehrfachen Horrorfinale getoppt wird. Die technische Seite des Films hat nichts von ihrem beeindruckenden Charakter verloren. Wenn sie jemand als veraltet betrachtet, bitte schön. Mir jagen Die Vögel weiterhin Angst ein und daran wird sich wahrscheinlich nichts ändern. (27.04.2016)

I really like Hitchcock, but I never understood the enthusiasm around this film by the Master of Suspense. It's not one of his worst, but there are plenty (read dozens) of much better films in his oeuvre. The big problem is that technically it has become somewhat outdated - which wouldn't matter if it had an atmosphere to disguise it. Unfortunately, there is not a shred of it in The Birds; and in its essence, it is almost offensive to the ingenious chamber atmospheric original story (yes, I adore Daphne). And thus even the infinitely charming Tippi Hedren cannot save it. (12.01.2007)

The first half is a very, very long exposition. Hitch tries to gradually build up the tension, but the result is a bit boring with all the unnecessarily long dialogues that don't move the plot anywhere. But the second half is a different story. A terrifying, omnipresent threat from an unusual enemy, brilliantly filmed. So, the overall result is very good. BTW: The short story is still better :) (13.04.2003)