The Expendables 2: Back For War

Der erste Teil hat mir trotz der Erwartungen sehr gut gefallen, so dass die zweite Folge für mich ein Muss war. Und ich muss zugeben, dass auch diese Fortsetzung nicht außer Atem gerät. Die Geschichte ist so simpel wie eine Ohrfeige, aber die Anwesenheit eines Großteils der Action-Helden der letzten drei Jahrzehnte, die Anzahl der Sprüche und Selbstparodien - all das wurde durch den banalen Inhalt stark kompensiert. Schon die Eröffnungssequenz ist ein Beispiel für ein "Mega-Action-Konzert", das sorgfältig und "liebevoll" gemacht und gefilmt ist. Die Szenen Arnie vs. Smart ("Big Shoe") und Chuck vs. Cobra haben mich wirklich begeistert. Ein flott gedrehter Film, in dem die "Opas" Amok laufen, als wären sie noch einmal zwanzig oder dreißig Jahre jünger - und sie schaffen das mit Bravour. (22.09.2013)

Nach ein paar Wochen bin ich nicht mehr so begeistert. Deshalb habe ich meine ursprüngliche Bewertung geändert – der Film hat einen Stern weniger bekommen. Der erste Teil hat mir wirklich mehr gefallen. Ich dachte, dass Arnold Schwarzenegger mehr Raum bekommen wird. Manche Sprüche wirkten gezwungen, die Handlung ist nach dem bombastischen Anfang unerwartet langsamer geworden. Chuck Norris ist in The Expendables 2 offensichtlich vor allem deshalb erschienen, damit niemand daran zweifelt, dass es ihn wirklich gibt… Das gewaltige Finale hat mir aber absolut alles gegeben, was ich wollte. (11.10.2012)

Kein großes Action geladenes Spektakel wird hier geboten, aber schon allein für die Tatsache, dass dieser Film der größten Actionstars des letzten Jahrhunderts überhaupt entstanden ist, muss man dankbar sein. Zumindest die Szenen mit Arnold, der die Tür des Smarts aufreißt und wie Chuck Norris auf der Bühne erscheint, werden mir für immer in Erinnerung bleiben. (28.10.2012)

"My shoe is bigger than this car!“ :-D Arnold ist Ed Wood unter den Hollywood-Schauspielern. Es wird dieses Jahr kaum einen Film geben, über den ich mich so wie über The Expendables 2 freuen werde und der mir so einen Testosteron-Kick gibt. Ein zweitklassiger Unsinn mit billigen digitalen Effekten, ausgezeichneten Sprüchen und Genre-Anspielungen. Und dass für die beste Schauspielleistung JCVD sorgt und gleichzeitig die beste Figur darstellt, das ist ein historisches Ereignis. (04.11.2012)

Es geht nichts über die guten alten Klassiker. Eine Gruppe von Rentnern reist durch ein digital modifiziertes Bulgarien, wechselt die Spielkarten, welche den nostalgisch-archetypischen Touch dieses Genres reflektieren, und hier und dort ein Deus ex machina, begrüßt durch eine Reihe an Insider-Witzen. Die Banalität der Handlungsverflechtung und der parodistische Touch des Raums sowie der Charaktere verleihen dem ganzen postmoderne Qualitätsparameter, wohingegen dank Simon West eine klare Handschrift sowie ein solides Tempo zustandekommt. Glücklicherweise hat Stallone bereits begriffen, dass eine gewisse Ernsthaftigkeit oder "realistische" Motivation hier keinen Platz hat, Nostalgiker wollen eben ihre Sprüche hören und mehr Gezwinker sehen. Das stumpfe Krieger-Macho-Sentiment ist immer noch mehr als genug vorhanden, jedoch diesmal dient es als Polster zwischen den königlichen komödialen Darbietungen sowie der deftigen Action mit einem viel besseren Timing im Vergleich zum Einser. Es ist zwar wieder "nur" eine Action-Enzyklopädie, jedoch diesmal reichhaltig illustriert und noch aufgeblähter mit Hinweisen auf die Mythologie der um Atem ringenden Großväter. Ich habe mich königlich amüsiert. (27.08.2012)