Wallander
Staffel(4) / Folgen(12)
Inhalte(1)
Henning Mankells Kriminalromane, allein in seinem Heimatland über 3,5 Millionen Mal verkauft, wurden bislang in über 30 Sprachen übersetzt, sogar ins Japanische. Die Berühmtheit des Skandinaviers basiert auf der Figur des charismatischen Ermittlers Kurt Wallander. Entsprechend erfolgreich war die 13-teilige Verfilmung der Wallander-Krimis mit Krister Henriksson in der Titelrolle, die seit 2006 im Ersten ausgestrahlt wurden. Nun hat der für seine Shakespeare-Darstellungen berühmte Kenneth Branagh sich an eine Neuinterpretation der Kultfigur gewagt. Das ist ein Gipfeltreffen der besonderen Art, denn der Gegensatz zwischen dem Energiebündel Branagh und dem notorisch übermüdeten Wallander, der sich mit viel Kaffee über den Tag rettet, könnte kaum größer sein. Als Meister der minimalen Gesten spielt der in Belfast geborene Wahlengländer den schwedischen Kommissar mit britischer Zurückhaltung. Dank einer präzise getimten Spannungsdramaturgie sind die neuen Wallander-Adaptionen ein Highlight für Krimifans. (ARD)
(mehr)Kritiken (5)
If there’s a place that has the most capable filmmakers who can create an original piece of work (everything else) out of an unoriginal subject (crime storylines), it is the BBC. Along with Luther and Sherlock, Wallander is a criminalist who gave everything to the job, and which took it from him wholeheartedly. The weariness of life from the incomprehensibility of this world seems to have fallen out of a Shakespearean work, so it is not surprising to see Kenneth Branagh in the lead role, who played his part perfectly. The perpetual stubble, the wrinkles on his forehead, the bags under his eyes, and the look of emptiness eventually become what makes Wallander utterly unadorned, securing the show’s place in the top ranks of genre filmmaking. Not to mention that it also features excellent cinematography and fantastic music.
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1. Serie: Die Episoden von Die falsche Fährte und Mittsommermord sind vorbildlich. Das Detektiv-Genre wirkt hier als eine Art Kitt des psychologischen Dramas über einen innerlich zerfallenden Detektiv, zerrissenen persönliche Bindungen zwischen Polizisten sowie den sozialen Skandalen des heutigen Schwedens. Wir können gerne über eine Parallele zu Larssons unendlich überbewertetem "Millennium" sprechen, denn der Rahmen, die Atmosphäre und sowie der Ansatz sind ähnlich. Philip Martins brillante Regie baut auf eine brillante Art und Weise Elemente nordischer Dramen, welche durch die Platzierung von Charakteren in der Umgebung depersonifiziert sind, es gibt Abschweifer in Form launischer lyrischer Aufnahmen und der Zuschauer wird oftmals hinter eine Glasscheibe gesetzt, von den Charakteren quasi wegisoliert. Kalte und dennoch nachdenkliche Arbeit, welche dieser gesamten Serie eine völlig eigentümliche Atmosphäre verleiht. Branagh ist hier atemberaubend und meistert mit Bravur sämtliche verschiedenen Lagen an Traurigkeit und Ruin, die Wallander durchläuft. Der mittlere Teil von Die Brandmauer ist etwas außerhalb des Konzepts geraten, es ist eine eher klassische, überspitzte Handlung, bis hin zu einem leicht dürren Verschwörungsthriller mit Elementen aus eines nur allzu uncharakteristischen Melodramas über eine Femme Fatale. Mit Sicherheit ist dies nicht der Weg, den Wallander einschlagen sollte. Insgesamt: Die Serie ist zu 100% stilistisch mit meinem Geschmack kompatibel. Ein existenzieller Krimi-Thriller für Kenner, die auf den Norden abfahren. Serie 2 Hierin sehe ich keine einzige Schwäche und bin lediglich gezwungen hervorzuheben, wie Wallander gegen billige politische Korrektheit vorgeht, sei es in der Folge Mörder ohne Gesicht (Einwanderungs- und Rassismusthema) oder in der absolut famosen Folge Der Mann, der lächelte (ausbeuterisches Mitgefühl mit den Ländern der Dritten Welt). Wallanders psychischer Konflikt vertieft sich bis zu einer völligen Ausrenkung von der Welt - Die fünfte Frau ist sodann ein elegantes Abschluss des dramatischen Bogens und eine Art partielle Katharsis des depressisonzerrissenen "Job of Ystad". Es bedarf einer weiteren Serie - gemeinsam mit Sherlock ist dies eine der besten Detektivserien, die ich je gesehen habe.
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Probably no other character from a series (or movie, for that matter) is as intense as Branagh’s Kurt Wallander (aka walking Scandi depression). It is him in combination with a powerful atmosphere and melancholic music, not to mention camera genius, make this an unforgettable crime series, even though the cases in themselves are no genre gold-dust that you wouldn’t come across elsewhere. And you can hear the paper rustling a little and they are pretty darn predictable. By which I’m not saying that they are bad or just average (apart from the rather dumb, but not bad episode Firewall). This applies for season one (4/5), during season two (5/5) the impression gained from individual episodes improves considerably thanks to their “Dürrenmatt-esque" approach. But it doesn’t matter anyhow, because the cases don’t start being important until season two. Season three (4/5) continues in the same vein as season two and is even better in details, but in the crime part is even more paper-rustling and predictable. This changes none of its qualities again, but the rather unsuccessful attempt at a change of style and genre during his trip to Riga meant a step down from the pedestal of highest quality.
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Those who are interested in the detective literary genre have long known that quality European detective stories are particularly successful in Sweden, and if good books are created, it is expected that good screenplays will also be created. In the 1960s and 1970s, France and Italy dominated the European film and detective genre, but those times are long gone. Currently, Great Britain holds the banner and Sweden successfully rises to the forefront. It is thus no coincidence that the crews of both countries came together for this co-production. An above-average television miniseries was created, which, with its atmosphere, is reminiscent of the novels of Per Wahlöö. Individual criminal cases usually have a social impact and are not only about the failure of individuals but also reflect the state of morality in the country. And they usually also touch on the private life of the main character, portrayed by the top-notch actor Kenneth Branagh. This is partly because his police investigator is a sensitive person who takes his cases too close to heart. Due to his dedication, his marriage fell apart and his emotional life resembles that of a hermit in a remote cave. The British star is skillfully supported by other members of the cast and helps to overcome minor flaws in the screenplay, where the authors allow their imagination to run too wild. Tension is mainly built by the music, but the editing is also worth mentioning. A very decent accomplishment in television production that would also hold up in a movie theater. Overall impression: 80%.
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Die erste Staffel, die erste Folge: Eindeutige fünf Sterne. Ich bin froh, dass es im Fernsehen nach langer Zeit endlich einen richtig stimmungsvollen Krimi gibt. Die erste Geschichte ist grausam, langsam (aber nicht ruhig und schon gar nicht langweilig), unheimlich und voller Beklommenheit und Hoffnungslosigkeit. Dazu tragen auch die in die kältesten Töne aller Farben stilisierte Kamera (die Aufnahmen des Rapsfeldes sind eine kontrastierende Ausnahme) und eine sehr seltsame, aber hundertprozentig wirkungsvolle Psycho-Musik bei. Kenneth Branagh ist ausgezeichnet. Ich warte auf die Fortsetzung und hoffe, dass sie genauso gut sein wird._____Die zweite Folge: Diesmal gibt es vier Sterne, und zwar vor allem wegen einer – wie soll ich es nur schreiben, damit es kein Spoiler ist – Frauenfigur, die schon von Anfang an wie ein riesengroßes Klischee wirkt. So. Ansonsten ist es eine hochwertige Folge, in der alles, was im ersten Teil positiv war, erhalten blieb._____Die dritte Folge, das Ende der ersten Staffel: Die beste Geschichte von allen, fünf Sterne zum zweiten Mal. Das Gefühl der Hoffnungslosigkeit und des Verderbens, das ich jetzt empfinde, mag nicht das angenehmste sein. Die Geschichte ist eiskalt und erschreckend glaubwürdig. Ich muss aber trotzdem sagen: Hut ab. Das, was Branagh vorgeführt hat, ist einzigartig. Oh mein Gott, so etwas Beklemmendes und gleichzeitig Fesselndes habe ich schon lange nicht mehr gesehen. Kommissar Wallander ist eine hervorragende Krimiserie._____Die zweite Staffel, die erste Folge: Heute war es nicht so gut. Ein Mord, der nicht besonders interessant war, eine nicht besonders interessante Ermittlung… Dafür aber gute Szenen aus Wallanders Privatleben, die Entwicklung der Beziehung mit der Tochter und dem Vater… Deshalb und vor allem wegen der fesselnden letzten halben Stunde mit dem Schuss, der Suspendierung und der Szene auf dem Rummelplatz würde ich dieser Folge ungefähr 3,5 Sterne geben. Hoffentlich wird die nächste Folge besser sein._____Die zweite Staffel, die zweite Folge: Ausgezeichnet! Dieser Folge würde ich wahrscheinlich auch einen sechsten Stern geben, wenn es möglich wäre. Szenen wie z. B. Kurts "Rückkehr in die Zivilisation" sieht man nicht so oft. Und dabei ist es nur ein gewöhnlicher Anfang. Wallander macht all die Sachen, an die wir uns schon gewöhnt haben. Er trauert, leidet, aber hofft, dass alles besser sein wird. Deshalb versucht er sich zu ändern (erfolgreich oder erfolglos). Wir haben einen Tod, einen Kampf ums Leben, eine weitere ausgezeichnete Vater-Tochter-Szene und Kurts Rückkehr in den Dienst gesehen… All das geschieht im Hintergrund einer spannenden Ermittlung eines ungewöhnliches Mordes. Super! Die fünf Sterne bleiben._____Die dritte Staffel, der dritte – der letzte – Teil: Hier ist alles bestens. Die Serie ist zu Ende und hat das Beste für das Finale aufgehoben. Die grauenhaftesten Morde, die stimmungsvollste Ermittlung, das intensivste Gefühl, das alles verloren ist, sowie die größte Erleichterung, die dann kommt. Diejenigen von Ihnen, die es gesehen haben, wissen, wovon ich spreche._____Und jetzt zu der Gesamtbewertung: Meine absoluten fünf Sterne hat Kommissar Wallander verdient. Für die Fernsehverhältnisse (und nicht nur für sie) ist es ein einzigartiges Projekt mit einem unglaublich zivilen und menschlichen Helden, der jeden für sich gewinnt und in dem sich sicherlich jeder mindestens einmal wiedererkennen wird. Vor Kenneth Branagh und seinem harten Ermittler, der rührend tragische Züge hat, mache ich eine Verbeugung.
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