Kommissar Wallander

(Serie)
Trailer 1
Großbritannien / Schweden / USA / Deutschland, (2008–2016), 18 h 1 min (Minutenlänge: 88–94 min)

Vorlage:

Henning Mankell (Buch)

Besetzung:

Kenneth Branagh, Richard McCabe, Jeany Spark, Sarah Smart, Sadie Shimmin, Tom Hiddleston, Barnaby Kay, David Warner, Boel Marie Larsson, Jonathan Aris (mehr)
(weitere Professionen)

Staffel(4) / Folgen(12)

Inhalte(1)

Henning Mankells Kriminalromane, allein in seinem Heimatland über 3,5 Millionen Mal verkauft, wurden bislang in über 30 Sprachen übersetzt, sogar ins Japanische. Die Berühmtheit des Skandinaviers basiert auf der Figur des charismatischen Ermittlers Kurt Wallander. Entsprechend erfolgreich war die 13-teilige Verfilmung der Wallander-Krimis mit Krister Henriksson in der Titelrolle, die seit 2006 im Ersten ausgestrahlt wurden. Nun hat der für seine Shakespeare-Darstellungen berühmte Kenneth Branagh sich an eine Neuinterpretation der Kultfigur gewagt. Das ist ein Gipfeltreffen der besonderen Art, denn der Gegensatz zwischen dem Energiebündel Branagh und dem notorisch übermüdeten Wallander, der sich mit viel Kaffee über den Tag rettet, könnte kaum größer sein. Als Meister der minimalen Gesten spielt der in Belfast geborene Wahlengländer den schwedischen Kommissar mit britischer Zurückhaltung. Dank einer präzise getimten Spannungsdramaturgie sind die neuen Wallander-Adaptionen ein Highlight für Krimifans. (ARD)

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Nutzerkritik Marigold zur diesen Serie (1)

Kommissar Wallander (2008) 

Deutsch 1. Serie: Die Episoden von Die falsche Fährte und Mittsommermord  sind vorbildlich. Das Detektiv-Genre wirkt hier als eine Art Kitt des psychologischen Dramas über einen innerlich zerfallenden Detektiv, zerrissenen persönliche Bindungen zwischen Polizisten sowie den sozialen Skandalen des heutigen Schwedens. Wir können gerne über eine Parallele zu Larssons unendlich überbewertetem "Millennium" sprechen, denn der Rahmen, die Atmosphäre und sowie der Ansatz sind ähnlich. Philip Martins brillante Regie baut auf eine brillante Art und Weise Elemente nordischer Dramen, welche durch die Platzierung von Charakteren in der Umgebung depersonifiziert sind, es gibt Abschweifer in Form launischer lyrischer Aufnahmen und der Zuschauer wird oftmals hinter eine Glasscheibe gesetzt, von den Charakteren quasi wegisoliert. Kalte und dennoch nachdenkliche Arbeit, welche dieser gesamten Serie eine völlig eigentümliche Atmosphäre verleiht. Branagh ist hier atemberaubend und meistert mit Bravur sämtliche verschiedenen Lagen an Traurigkeit und Ruin, die Wallander durchläuft. Der mittlere Teil von Die Brandmauer ist etwas außerhalb des Konzepts geraten, es ist eine eher klassische, überspitzte Handlung, bis hin zu einem leicht dürren Verschwörungsthriller mit Elementen aus eines nur allzu uncharakteristischen Melodramas über eine Femme Fatale. Mit Sicherheit ist dies nicht der Weg, den Wallander einschlagen sollte. Insgesamt: Die Serie ist zu 100% stilistisch mit meinem Geschmack kompatibel. Ein existenzieller Krimi-Thriller für Kenner, die auf den Norden abfahren. Serie 2 Hierin sehe ich keine einzige Schwäche und bin lediglich gezwungen hervorzuheben, wie Wallander gegen billige politische Korrektheit vorgeht, sei es in der Folge Mörder ohne Gesicht (Einwanderungs- und Rassismusthema) oder in der absolut famosen Folge Der Mann, der lächelte (ausbeuterisches Mitgefühl mit den Ländern der Dritten Welt). Wallanders psychischer Konflikt vertieft sich bis zu einer völligen Ausrenkung von der Welt - Die fünfte Frau ist sodann ein elegantes Abschluss des dramatischen Bogens und eine Art partielle Katharsis des depressisonzerrissenen "Job of Ystad". Es bedarf einer weiteren Serie - gemeinsam mit Sherlock ist dies eine der besten Detektivserien, die ich je gesehen habe. ()