The Irishman

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USA, 2019, 209 min

Vorlage:

Charles Brandt (Buch)

Drehbuch:

Steven Zaillian

Kamera:

Rodrigo Prieto

Besetzung:

Robert De Niro, Al Pacino, Joe Pesci, Bobby Cannavale, Harvey Keitel, Ray Romano, Stephen Graham, Anna Paquin, Stephanie Kurtzuba, Jack Huston (mehr)
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Die Hauptrollen in Scorseses Thriller über das organisierte Verbrechen im Nachkriegsamerika aus Sicht eines Berufskillers spielen Robert De Niro, Al Pacino und Joe Pesci. (Netflix)

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Kritiken (16)

D.Moore 

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Deutsch Seit Casino im Jahr 1995 habe ich keinen anderen Film von Martin Scorsese gesehen, der mich so gefesselt hätte wie The Irishman. Eigentlich könnte ich ruhig behaupten, dass er noch besser als Casino ist. Nach etwa zehn Minuten hatte ich überhaupt nicht das Gefühl, dass ich mir etwas Neues von Netflix anschaue. Ich hatte den Eindruck, dass im Fernsehen ein alter, guter, klassischer und ordentlicher Gangsterfilm läuft. Der Film verdankt es nicht nur den (ausgezeichneten) Tricks, welche die Schauspieler so glaubwürdig verjüngten, dass ich daran überhaupt nicht gedacht habe, sondern vor allem der ausgearbeiteten und hervorragend dargestellten Geschichte mit einer ausgezeichneten Regie. Scorseses schwarzer Mafia-Humor, Pacinos Temperament, De Niros Unberechenbarkeit und Pescis alles… Es ist eine Traumbesetzung in einem perfekten Film, die mit den Zuschauer*innen dreieinhalb Stunden das macht, was sie ihr erlauben. ()

POMO 

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Deutsch Die Gewerkschaften versus die Regierung in Amerika in den 70er Jahren ist nicht gerade etwas, was mir Spaß machen würde. Dank der schwungvollen Erzählung und der spannenden Darstellung der Welt der Mafia ist es aber fast so ein Knaller wie GoodFellas - Drei Jahrzehnte in der Mafia. Zusätzlich bewegt man sich hier viel höher, es geht um die größten Bosse der US-amerikanischen Mafia in der gegebenen Zeit. De Niro hat hier mit dem künstlichen jungen Gesicht und den alten Augen die schwierigste Aufgabe. In der ersten Hälfte muss man sich an die Digitalisierung gewöhnen. Seinen Killer spielt er traditionell – wie wir ihn von ähnlichen Rollen kennen. Pacino ist origineller, Hoffa stellt er exzentrisch dar, mit einem politischen Enthusiasmus, einem riesigen Stolz und moralisch reinsten Absichten von der ganzen Gruppe. Die markanteste Schauspielleistung des Films. Für mich war aber das größte Vergnügen Pesci, ein leiser Typ, der über Leben entscheidet. Aus einem apathischen Verrückten mit einem Messer in der Hand (GoodFellas - Drei Jahrzehnte in der Mafia) zu einem mega einflussreichen Spieler mit Gefühl für das Mafia-Schachspiel, auf den sich alle Seiten verlassen können. Bravourös in jeder Szene. Keitel bekommt sehr wenig Raum, aber dafür hat er die Rolle von einem der damals meist respektieren Bosse. Regie-Trademarks, die noch mehr hervortreten, wenn man sich den Film mehrmals ansieht. Die Höhepunkt-Szene lässt das Blut in den Adern erstarren, keine spannende Musik, aber ein absurder Dialog über Fische. Die Länge stört überhaupt nicht. Dieses "Roadmovie“ ist ein nostalgisches Vergnügen, bei dem man Martys einzigartigen Stil und legendäre Schauspielinteraktionen genießt, wie man sie in keinem weiteren Film mehr erleben wird. ()

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Goldbeater 

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Deutsch Monumentální Filmbildung, die durch ihre immense Reichweite Martin Scorsese eine Botschaft an die Netflix-Zuschauer sendet, ihre Handys für ein paar Stunden beiseitezulegen und seine lang erwartete Arbeit vollständig zu beachten und die Psychologie der Charaktere gut wahrzunehmen und zu verstehen, die hier vor allem im Mittelpunkt steht. Innerhalb der imaginären Trilogie Mafiáni, Casino, Irčan ist gerade der dritte Teil, der politischste und am wenigsten brutale, immer noch beeindruckend und schicksalhaft. Eine zweite Betrachtung ist Pflichtzeit. ()

Marigold 

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Deutsch Ein moderner Klassiker, etwa? Vielmehr handelt es sich um eine meisterhaft eingeplante Wunschgeste, die in einer Zeit stattfindet, als Scorsese eine völlig anachronistische Debatte über Hoch und Tief auslöst. Der Film selbst basiert auf der Verwendung von Technologien, die weitgehend von Disney (TRON: Legacy) und Marvel etabliert wurden, und auf dem robusten Grundriss von Zailians Drehbuch aufbauen, das zwar auf opulente Art und Weise alles erzählt, sich jedoch der Tiefgrüngdigkeit der Charaktere wenig widmet. Somit avanciert De Niros Sheeran zu einem solch statischen und sich langsam verändernden grausamen Berg an CGI-Fleisch, und seine pikareske Reise durch die Geschichte des mafiakalen amerikanischen Gewerkschafts-Verkehrs zieht sich dahin, wie der Gang eines alten Mannes. Die Dreißigjährigen bewegen sich wie Achtzigjährige und gewissermaßen charakterisiert gerade dies die Essenz von Scorseses Werk, einer stämmigen, verkrusteten Professur, der es zwar weder an Eleganz noch lustigen Segmenten fehlt, die allerdings insgesamt eher wie ein Cinephile-Fetisch und ein Obelisk wirkt, mit welchem man die Vergangenheit verehrt. Zeitgleich passt dies jedoch sehr gut in das Netflix-Portfolio, wo eine fehlende strikte Dramaturgie mit einer robusten kreativen Vision verwechselt wird. Martin ist ein viel zu guter Regisseur, um einen zersplitterten Film zu drehen, jedoch anregend ist sein The Irishman genauso wie De Niros Gesicht, als dieser mitsamt einer kümmerlichen, unabsichtlichen "Call Of Duty"-Paraphrase Blei in deutsche Gefangene hineindonnert. Meines Erachtens nach schwankt dies am dünnen Cringe-Grat entlang. ()

Matty 

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Englisch When, after roughly two hours, The Irishman stops switching between the two narrative lines and three different time planes that together set the film’s rhythm, it becomes clear that the wedding was not actually the primary destination of Frank’s journey. At the same time, one important character from Frank’s past comes into the road-movie framework. Contrary to the custom of accelerating the pace as the end approaches, the film slows down and becomes more focused, no longer engaging in a series of diversions and jumping between numerous people and events. We realise that the memory of a given event is of fundamental importance for Frank and he wants to recount it in as much detail as possible, step by step, minute by minute. Thanks to the context provided by the previous two hours, we concurrently comprehend what this is leading to and what the individual characters are experiencing. We start to understand that Frank had merely been carrying out another one of his missions, which usually ends with a house getting painted. ___ In the first narrative line, Frank is in the final phase of his life, just before his death. In the other, he is heading toward death. It seems that all of the events in his life involve death and dying in some way. The detached approach to killing well demonstrates Scorsese’s departure from the more dynamic style of his earlier mafia films. In The Irishman, violence is not “cool”; sometimes we don’t even see it, we only hear it from a distance. If an upbeat song is playing in the car during one of the murders, that is only because the driver turned on the radio to drown out the death rattle of the strangled victim. ___ Frank's blackened conscience, a reminder of his sins and the incompatibility of violent behaviour with the feeling of having a safe home, is represented by his daughter Peggy, thanks to whom we realise that Frank fills his emotional emptiness with words and diverts attention from his inner self to the outside. Though Frank’s relationship with his daughter may seem to be of secondary importance in the context of a story in which people die, cars explode and mobsters bribe top politicians, it is that relationship which best describes how Frank feels and what he longs for above all else: to go out into the world reconciled with himself and with his loved ones. Despite first appearances, the core of the film thus does not represent Frank’s involvement in the structures of the Italian-American mafia and trade unions, but what he lost due to his career advancement. Civil dialogue and time spent in the family circle appear to be more important than a detailed description of the underworld and a factual depiction of Frank’s work processes. Rather than an epic mafia saga, The Irishman is primarily an intimate drama about dysfunctional relationships and the constant presence of death, the basis of which we always carry within ourselves (as we realise thanks also to digitally rejuvenated acting veterans). 95% ()

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