Drei Jahreszeiten in der Hölle

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Prag, Tschechische Republik, 1947 – der Zweite Weltkrieg ist gerade vorbei und die Wunden, die er hinterlassen hat, noch nicht geheilt. Währenddessen gewinnt der Kommunismus zusehends an Macht. Es ist aber auch eine Zeit der großen Erwartungen und Hoffnungen. Ivan Heinz (Krystof Hádek), ein cleverer und gutaussehender 19-Jähriger, läuft von Zuhause weg - er möchte sich nicht länger dem allmächtigen und über alles wachenden Kommunismus fügen. Stattdessen führt er das Leben eines Bohemians, eines Dandies, der seine Freiheit in vollen Zügen genießt. Er lebt für den Moment, schreibt Gedichte und Songtexte für eine Underground-Rock-Band und lebt seine Sexualität mit jungen, sexuell freizügigen Frauen aus. Der junge Denker lebt in einer eigenen Welt aus idealistischen und revolutionären politischen Ansichten, Surrealismus und Selbstfindung. (Verleiher-Text)

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Kritiken (7)

Marigold 

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Deutsch Es fiel mit Stein fiel mir vom Herzen - die Hoffnungen, die ich in Mašíns Film gelegt hatte, wurden vollständig erfüllt. Die Drei Jahreszeiten in der Hölle sind ebenso wie ihre Hauptfigur - in sich selbst verbissen, in ihre Phantasie, hastig, naiv eifrig und manchmal sehr überzeugend. Obwohl nach dem Exposé, welches viele exzellente visuelle Metaphern und philosophische Einblicke ins Leben der Nachkriegsintelligenz beinhaltet, folgt eine ein wenig abgedroschene Romanze, so bewahrt sich Mašíns Film auf wundersame Weise seine Integrität mitsamt einer klare moralischen Botschaft. Wir können gerne darüber sprechen, dass der Film sich selbst ähnlich wie Heinz gerne nur allzu viel sich selbst zuhört, jedoch die Charaktere und ihre Handlungen kreieren eine völlig konsistente Parabel eines Mannes, der unter die Räder der Geschichte geworfen wird. An Drei Jahreszeiten in der Hölle gefällt mir ihre Zugänglichkeit - hierin findet sowohl ein Experte für die zeitgenössische Gesellschaft als auch Experte für die Persönlichkeit des Egon Bondy das seine, und ebenso jemand, der "den größten nicht lebenden Dichter" mit einem deutschen Teleshopping-Verkäufer verwechselt ... und Kryštof Hádek etabliert sich endlich als ein großartiger Darsteller. Ein großes Dankeschön an Tomáš Mašín, welche die 1950er Jahre ohne Ignoranz, Überspannung und angewöhnte Muster betrachtet. Er schlussfolgerte hieraus eine moralisch einfache Botschaft, die jedoch vollends universell gültig ist. Manchmal ist ein schlichtes menschliches EXKREMENT wichtiger als eine großartige IDEE .... ()

NinadeL 

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Deutsch Im Vergleich zu dem ebenso alten Protector ist Drei Jahreszeiten in der Hölle ein sehenswerterer und, sagen wir, sinnvollerer Film. Allerdings im Rahmen eines völlig erlogenen Schwachsinns, der die Kluft zwischen Protektorat und der Dritten Republik nur noch vertieft hat. Drei Jahreszeiten in der Hölle ist das jüngste Beispiel für den schwierigsten Stolperstein in der Rezeption des Geschichtsbildes nach der Mai-Revolution durch unsere Zeitgenossen. SHIT ist zum ersten modernen Teenager aufgestiegen, und Lappentaucher und Schirmpilze waren vergessen. Ich werde wohl nie wieder eine Gleichsetzung zwischen der Frustration resultierend aus der Heydrichiade und dem Februarputsch 1948 sehen, und ich werde mich weiterhin fragen, wie das Ende der 1940er Jahre gleichzeitig interpretiert werden kann, denn damals begann etwas, das erst vor kurzem vergangen ist, aber die Zeit bis 1945 wird wohl nie wieder anders akzeptiert werden als so, wie sie von den neuen roten Beschützern verunglimpft wurde. Leute, dies ist ein dreiaktiges Gedankenfiasko, verpackt in einen soliden Film, der seltsamerweise funktioniert, aber ausschließlich auf der Basis von Unwirklichkeit. Kurz gesagt, uns wurde das Jahr Null verweigert... Jahre nach Dark Blue World konnte ich Hádek in einer Rolle sehen, die zu ihm passte, und er dominierte erneut in der Riege der heutigen Grünschnäbel, die ab und zu eine Chance bekommen zu spielen und nicht nur von vergangenen Erfolgen zu leben. Kraus erinnerte sich im besten Sinne des Wortes an seinen ursprünglichen Beruf und amüsierte nicht, sondern faszinierte. Martin Huba enttäuschte nicht mit seinem zuvor bestätigten hohen Niveau, Kostelný und Krobot waren ausnahmsweise nicht beleidigend, nur diejenigen auf dem Niveau von Ruppert, Pauhofová und Kerestes waren unbrauchbar. Ich schätze die Leistung von Karolina Gruszka, aber nicht ihre Synchronisation. Und der Soundtrack ist wunderschön. Wenn der tschechische Film also eine Zukunft hat, sollte er nur in Koproduktion entstehen, er kann es nicht mehr alleine schaffen. ()

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claudel 

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Deutsch Die konkurrenzlos beste Rolle von Kryštof Hádek und gleichzeitig die konkurrenzlos überflüssigste Rolle von Táňa Pauhofová. Nach dem Anschauen der Konkurrenten von Kawasaki’s Rose und Protector erhöhe ich von ursprünglich vier Sternen auf fünf und betrachte Drei Jahreszeiten in der Hölle als den besten tschechischen Film des Jahres 2009, die übrigen zwei Streifen überragt er durch seinen Inhalt und die schauspielerischen Leistungen. Martin Huba wird nicht eingerechnet, der spielt immer und überall toll :-) ()

DaViD´82 

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Englisch How the poet enjoyed life and how the poet lost his illusions. Simply a poet that Dušan Klein wouldn’t have liked much. The poser Bondy might have liked the result (but he still would have expressed his liking in the way that Tetsuo suggests), but nobody will ever find out. But to hell with it, because what is most important is that I like it in the end. I really like it. However, it is held back from getting the full five stars by the middle passage where it is unnecessarily slow-moving and nothing much happens and Hádek, whose acting is fantastic, just isn’t convincing as a seventeen year old. ()

J*A*S*M 

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Englisch A lyrical poem about sobering up from the naivete of youth and loosing dubious ideals. Like most films that focus on a more abstract storyline, this one isn’t very viewer friendly, but the visuals are beautiful and the performances are better than expected. That said, making the hero a person whom the viewer can never identify with and actually,  based on the logic of the film, should never identify with, is a very bold move. Taking Ivan Heinz as a role model is only possible after a bad reading of the film, a very bad reading. An interesting and unusual approach and this time I’m rounding up the 7/10. ()

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