Kritiken (2)
Was sollen wir da noch hinzufügen? Vielleicht nur, dass sich Sedláček nach dem Motto hätte richten sollen, welches er aufs Heck seines einstündigen politisch-geografischen Goulasch hat auftragen lassen, mitsamt des selbstgefälligen Weisheitsspeier anstelle der Kartoffeln. "Helden" sollte man sich in der Tat eigentlich mit einem Fernglas anschauen, jedoch der Dokumentarfilm des tschechischen Regisseurs Sedláček ähnelt trotz einer gewissen Belustigung (die gab´s bei Zeman immer) einem Film mit einem verstellten Mikroskop, unter dem die Dinge sowohl ihre Ordnung, als auch Aussagekraft verlieren. Der Dokumentarfilm ist somit weder eine Lobpreisung der Region Vysočina noch Zemans Nekrogol, noch handelt es sich hierbei um eine Autorensichtweise (trotz der formalen Bemühung, die Distanz mittels kameratechnischen Mitteln hevorzuheben). Sinn ergibt hier wer Zeman, der Politiker; noch Zeman, der Mensch. Regisseurseits handelt es sich hierbei um unbewältigtes Material. Schade.
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Miloš Zeman habe ich in keiner Runde der Präsidentenwahl meine Stimme gegeben, weil ich ihm seine Ausfälligkeiten und Angriffe auf Vladimír Špidla nicht vergessen kann, den ich als wohl fast den einzigen anständigen und ehrlichen Politiker und wirklichen Sozialdemokraten mit Leib und Seele sehe. Trotzdem respektiere ich bei Zeman seine Bildung, seine Belesenheit und seinen eigenwilligen Sinn für Humor. Bei Robert Sedláček gefallen mir die Genrevielfalt seiner Streifen und eine Art eigene Linie, die er verfolgt und damit steht er sozusagen allein außerhalb der Gruppe der heutigen tschechischen Regisseure. Die besondere Auffassung dieses Dokumentarfilms unterstreicht dies nur, und für mich war diese Auffassung einfach nur toll. Der hiesigen Bewertung entnehme ich, dass dies jedoch nicht auf breites Verständnis gestoßen ist. Auf jeden Fall werden wir sehen, was uns in den nächsten fünf Jahren mit Miloš Zeman auf der Prager Burg erwartet.
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