Alita: Battle Angel

Alita - Battle Angel ist ein fesselnder und rasant gedrehter postapokalyptischer Science-Fiction-Film in einem auffälligen audiovisuellen Gewand, der von der Protagonistin Alita angeführt wird, die vor unendlicher Menschlichkeit, Mut und dem Wunsch nach Selbsterkenntnis nur so strotzt. Auf den ersten Blick sieht man, dass Cameron hinter dem Drehbuch stand (starke weibliche Figur, Schauplätze, einige Zeilen) - ich frage mich, wie der Film ausgesehen hätte, wenn er auch auf dem Regiestuhl gesessen und sich nicht voll auf Avatar eingelassen hätte. Alles in allem ist es ein ordentliches Actionspektakel, bei dem man sich nicht sicher ist, wer der Böse und wer der Gute ist, und sogar eine bittersüße romantische Linie findet ihren Platz. Es ist ein Film, den man im Kino sehen muss, wo er zu Recht hingehört - und ich hätte sicher nichts gegen weitere Fortsetzungen, wenn es ein ähnlich gutes Drehbuch gäbe, da das offene Ende dazu ermutigt. (14.02.2019)

Ein schwungvoll erzähltes Action-Science-Fiction-Märchen mir Herz. Die beste Gestalt ist die digitale Alita, überraschenderweise die lebendigste Figur von allen. Supercute! Der liebe Papa Waltz ist auch prima. Den anderen Figuren sollte man mehr Zeit widmen. Dem Film würde es eine Komplexität verleihen, die ihm ein wenig fehlt. Dabei denke ich nicht nur an eine detailliertere Darstellung des Charakters von der Super-MILF Connelly und ähnlichen wichtigen Figuren, aber auch z. B. an den Cowboy Fahey, welcher eine witzige Nebenfigur repräsentiert. Im Drehbuch hätte er bestimmt mehr Raum gehabt. Die Emotionen im Film gleichen einer Achterbahn mit effektvoller Action, es gibt Prügeleien und eine Verwandlung von einem zarten Mädchen in eine ultimative Kämpferin. Das alles ist atemberaubend. Ich war zufrieden. Im Atmos oder IMAX würde ich mir das ruhig noch einmal ansehen. Die Japaner*innen werden begeistert sein. (08.02.2019)

Bei Robert Rodriguez hatte ich einige Bedenken, der Name von James Cameron hat sie aber vorsichtig ausgeglichen. Die Vorlage kenne ich nicht und Mangas mag ich nicht besonders. Die Trailer haben mir aber gefallen… Ich wusste also nicht, was mich bei Alita: Battle Angel erwartet. Der Film war aber ausgezeichnet! Der größte Trumpf ist ganz bestimmt die Hauptheldin. Egal ob Zuschauer oder Zuschauerin – in Alita werden sich alle verlieben. Die Animation ist so perfekt wie nur möglich. Obwohl ich über sie am Anfang mit offenem Mund gestaunt habe, habe ich sie dann allmählich nicht mehr wahrgenommen und Alita als eine ganz normale Figur gesehen, an deren digitales Wesen mich nur hier und da etwas erinnert hat. Ich habe ihr jede Emotion geglaubt, jedes Lächeln und jedes finstere Gesicht, Wut sowie Trauer – man muss es wirklich sehen. Es ist vielleicht noch ein höherer Level als die digitalen Figuren in Ready Player One. Bei vielen anderen Figuren haben sich die Trickfilmzeichner ähnlich ausgetobt – z. B. aus Ed Skrein blieb in der Rolle vom Auftragsjäger nur das Gesicht, das an einen (ähm) "Terminator-Körper“ montiert wurde… Und es sieht überhaupt nicht seltsam aus. Aber was wäre das Ganze ohne eine gute Geschichte, nicht wahr. Die gibt’s hier zum Glück auch. Es hat mir Spaß gemacht, allmählich zu entdecken, was sich in der unbekannten und neuen Welt (26th Century Fox) ereignet, was ihr zustößt und warum. Die väterliche Figur von Christoph Waltz hat mir gefallen und Motorball war für mich so fesselnd wie der Wettkampf der Segelflugzeuge in Star Wars. Es war angenehm, dass das Drehbuch nicht alles sklavisch erklärt hat. Vieles hat es sich für den nächsten Teil aufgehoben. Und ich hoffe, dass es eine Fortsetzung geben wird. Ich habe es nämlich schon lange keinem neuen Film (keiner bewährten Marke) so gewünscht. (14.02.2019)

Ein sympathisches, schön gestaltetes Science-Fiction-Märchen mit blutigen Wurzeln, aus dem jedoch das erzählerische Chaos geradezu emporragt. Viele Dinge sind irgendwie vorläufig dahinskizziert und führen nirgendwo hin, es handelt sich um ein unangenehmes Zickzack zwischen einer dystopischen globalen Story und einer Liebesgeschichte, der es an einem starken Finale mangelt, welche der Film wiederum einer etwas zu optimistischen Absicht schuldig bleibt, das Ganze zu einer Serie sich entwickeln zu lassen ... Je mehr vielversprechende Ideen, desto stärker der Nachgeschmack. (24.07.2019)

Alita pushes computer acting to a new level, aided by a story whose straightforwardness and naivety (most painfully rising to the fore in the development of an extremely hollow romantic subplot) that have their charm, but it’s not enough for a two-hour film. I would rather suppose the basis of the film to be a young adult novel by an American author who loves Japanese culture and James Cameron films (at least the latter bit about James Cameron, who wrote the screenplay, is probably true), rather than a Japanese cyberpunk manga comic book. Christoph Waltz with a rocket-powered pickaxe, describing a martial art called Panzerkunst, philosophising about whether one can love a cyborg, and Mahershala Ali as Blade don't help much. Nevertheless, Rodriguez has not been so focused in his storytelling for a long time. Even more so than in the patient building (or revealing) of the world from the lowest floor, this can be seen in the uncluttered action sequences with very complex choreography (I would not shy away from a comparison with Ready Player One). I wouldn’t be surprised if it is such a failure that we won’t see a follow-up, but I also wouldn’t mind if a sequel was made. 65% (08.02.2019)