House of Flying Daggers

Zhang Yimou konzentriert sich nach dem politisch kalten Hero auf Liebe, Gefühle, Poetik und einen kleinen Rahmen. Als Beispiel diente ihm Tiger & Dragon. Das Bild und die Musik sind wunderschön, die emotionale Seite wirkungsvoll. Strittig ist aber der theatralische Charakter der Dialoge und vor allem das schlecht bewältigte Konzept der Identitäten von den vier Figuren, bei denen man sich nach der zweiten Wendung der Handlung nicht mehr auskennt. Der Gesamteindruck der wunderschönen Filmpoesie geht aber nicht verloren. Eine dezente kinematographische Entspannung. (03.06.2005)

Hatte Hero den besonderen Charme einer vielschichtigen Erzählung und einer nur leicht angedeuteten, aber zwingenden Pointe, so liefert House of Flying Daggers eine linear erzählte Liebesgeschichte und ein übermäßig konstruiertes Ende, das mit den Emotionen des Zuschauers spielt. Es ist also nichts weiter als ein schöner visueller Essay, bei dem Zhang vor lauter Streben nach absoluter Schönheit das, was darunter liegt, völlig vernachlässigt hat. In Hero verbarg sich hinter dem bunten Flitter und der brillanten Choreografie eine sehr interessante Geschichte über die Anfänge des chinesischen Staates und das Wesen von Heldentum und Tyrannei, aber in House of Flying Daggers verbirgt sich hinter dem bunten Flitter nur eine sehr blasse Liebesgeschichte, die auch durch die überraschende Wendung nach drei Vierteln des Films nicht gerettet wird. Hätte Yimou Zhang mehr in die Figuren investiert und ihnen ein gewisses inneres Wesen verliehen, dann hätte das Ende vielleicht eine gewisse emotionale Kraft erhalten, aber so kommt es über die bloße Faszination des Dargestellten nicht hinaus. Alles, was bei mir zurückblieb, war ein Gefühl von raffinierter Ästhetik in Kombination mit einem ranzigen Nachgeschmack von Zwecklosigkeit, Schemata und Leere. Dennoch ist es die Optik, die House of Flying Daggers zu einem sehenswerten Filme macht - auch weil er im Gegensatz zu Hero mehr mit der Realität zu tun hat - sowohl die Kämpfe als auch die Szenerie sehen ein bisschen mehr wie von diesem Planeten aus, da es offensichtlich weniger CGI und Wire-Fu gibt, was überhaupt nicht schlecht ist. Kamera und Choreographie triumphieren. Andererseits ist der Soundtrack manchmal ein wenig zu konventionell. Das Ergebnis? Eine Enttäuschung für meine Wenigkeit, aber dennoch ein interessanter Film. (10.12.2004)

Over half of the running time is a standard developing love story, intertwined with more (withered meadow) or less (Peony Pavilion) fascinating scenes, as well as a jaw-dropping fight - Bamboo Forest. However, there are shocking twists, floods of emotions, and above all, a brilliant snowy ending. But this game with the audience is definitely not for everyone. (10.01.2006)

This movie is nothing short of a work of art to me. It doesn't matter that there is almost zero story, or that the plot is easily predictable, because the visuals are absolutely perfect. Romance abounds here, but the fight scenes were still the biggest spectacle for me. For example, the one in the bamboo grove is one I won't soon forget. A feast for the eyes with fantastic music. Beautiful colors. 5 stars. (22.09.2011)

A beautiful love story with breathtaking scenery, perfectly mastered fights and a captivating atmosphere. Story-wise this part is much better than the preceding Hero, but at the end it does get a little too overcomplicated. But what really took my breath away was the perfect harmony of the colors. Maybe even more than in the above mentioned Hero. The fight in the bamboo forest was breathtaking. (24.04.2007)

Eastern romanticism demands a special place in the heart, which I do not possess despite all my efforts and tolerance. House of the Flying Daggers is a technically inconsistent and narratively empty and simple film that will only interest an ordinary, uninterested viewer with its beautiful colours, costumes, and sets. The acting is dull, the emotions are annoyingly forced (the insanely stilted language may have played a role), and there is no final catharsis to speak of. The absence of gravity was somehow halfway there, and that bothered me the most. Some fights are properly intense, but then everything is ruined with poorly executed and absolutely unnecessary acrobatic stunts, tasteless slow-motion shots, and silly visual effects. (10.09.2006)