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Diese Folge erzählt davon, wie der Hund mehr als jedes andere Tier jegliche Bedürfnisse der Menschen scheinbar befriedigt. Und dafür abgöttisch geliebt wird. Der Hund ist aus dem Leben des Menschen nicht wegzudenken – und ebenso wenig aus der Kunst. Die Jahrhundertkünstler Pablo Picasso, Andy Warhol und David Hockney haben eines gemeinsam: Sie alle waren stolze Besitzer eines Dackels. Und sie haben ihre vierbeinigen Wegbegleiter exzessiv gemalt, fotografiert oder auf Porzellan verewigt. Auf die Frage, warum Andy Warhol Mitte der 1970er-Jahre plötzlich begann, seine Dackel Archie und Amos abzubilden, antwortete er: „Ich bin der Menschen müde geworden.“ Die Meisterwerke aristokratischer Windhunde der italienischen Renaissance, verwöhnter Möpse des französischen Rokokos und blitzlichtheischender Künstler-Dackel der Moderne offenbaren einiges über die wechselvolle Geschichte des Menschen und seines besten Freundes: Im Altertum als Gottheit verehrt, später als Jäger, Wächter, Helfer, treuer Begleiter geschätzt – und schließlich vermenschlicht.
Der US-amerikanische Fotograf William Wegman steckte seine „Weimaraner“-Hunde gar in Menschenkleidung und machte sie mit seiner ikonografischen Fotoreihe zu Supermodels und Mischwesen zwischen Hund und Mensch. Kam bei Johann Wolfgang von Goethe der Teufel noch in Pudel-Gestalt auf die Bühne, erscheint im 21. Jahrhundert des „Pudels Kern“ der Mensch als das teuflischere Wesen. Der britische Künstler David Shrigley stellte einen ausgestopften Jack Russel ins Museum: Das possierliche Kerlchen hält ein Plakat in der Pfote und verkündet: „Ich bin tot!“ Der Frankfurter Konzeptkünstler Jochem Hendricks lässt unterdessen ein Dobermann-Pärchen einen Dackel und Pudel fressen und eine Meute präparierter Kampfhunde Angst und Schrecken verbreiten. Geht dieser Tage eine der ganz großen Liebesgeschichten vor die Hunde? Komiker und Kunstliebhaber Aurel Mertz präsentiert einen Film mit… nun ja, Biss! (3sat)

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