Inhalte(1)

Die Geschichte von Menschen und Pferden ist fast 6000 Jahre alt. Und es ist nicht nur eine ungewöhnliche Freundschaft, die beide verbindet. Durch seine Geschwindigkeit hat das Pferd den Verlauf der Menschheitsgeschichte massiv beeinflusst. Diese Folge der Reihe TierART beschäftigt sich mit dem Mythos des scheuen Fluchttieres, auf dessen Rücken sprichwörtlich das Glück der Erde liegen soll. Denn: Wer reitet, der ist oben, ist frei, der kann befehlen und auch Kriege führen. Schon früh ging damit der Mensch mit dem Pferd eine heroische Partnerschaft bis in den Tod ein. Die Kunstgeschichte ist voll von Schlachtrössern und männlichen Reitergemälden wie Jacques Louis Davids „Napoleon überquert die Alpen“. Das Pferd als Held und „Partner in crime“ des Menschen. Doch auch ohne Krieg stand das Pferd dem – meist männlichen – Reiter nicht schlecht, als Statussymbol, Sportgerät, Schmuck. Mit Beginn der Industrialisierung wird das Pferd jedoch nutzlos und es beginnt eine schmerzvolle Trennung von Pferd und Mensch.
Fortan hängt es als Kadaver bei Maurizio Cattelan von der Decke oder es ist Bombenopfer in Pablo Picassos „Guernica“. In Amerika hingegen feiert man noch ein letztes Mal den männlichen Herrscher zu Pferde: Der weiße Cowboy als Symbol von Freiheit und Abenteuer. Spätestens mit dem Aufkommen der oft belächelten Pferdemädchen, ist mit diesen Männlichkeitsfantasien aber Schluss. Pferd und Reiterin schwingen sich sogar zur politischen Ikone bei „Black Lives Matter“ auf. Wie stehen Mensch und Pferd heute zueinander? Die deutsch-iranische Künstlerin Yalda Afsah eröffnet mit ihrer Arbeit „Centaur“ den Diskurs über ein neues Miteinander mit Pferden, das Filmteam besucht sie in ihrem Studio. Comedian Aurel Mertz begibt sich auf einen geistreichen und kurzweiligen Parcours durch die wechselhafte Kunstgeschichte der Pferde vom Schlachtross bis zum Pferdemädchen. (3sat)

(mehr)

Galerie (4)