Kawaii dake dža nai Šikimori-san

Soweit auch das Konzept von Shikimori interessant sein mag, ist aber letztendlich die größte Überraschung wohl, dass es nur eine gewöhnliche, etwas naive und durchschnittliche Welpen-Liebesgeschichte ist. Dabei hätte es interessant sein können, die klassischen und klischeehaften Rollen in romantischen Serien mal umzukehren, indem die Heldin die coole und manchmal harte Protagonistin ist, während der Held der empfindsame Junge ist der in Schwierigkeiten steckt, den sie gelegentlich retten muss. Das klingt eigentlich gut, aber hier funktioniert es nicht sonderlich gut. Es stellt sich heraus, dass die Wiederholung von Situationen, in denen der Prinz die Prinzessin vor verschiedenen Gefahren rettet, genauso langweilig sein kann, auch wenn die Heldin der Prinz und der Held die Prinzessin ist. Die Rollen spielen keine Rolle, irgendwann wird alles gleich. Außerdem hat diese Serie ein ähnliches Problem wie zum Beispiel Tonikawa - es ist alles sehr gewöhnlich, naiv und beim Zuschauen habe ich das Gefühl, dass es abgesehen von langsamen Schritten zur Entwicklung der Beziehung des Hauptpaares im Grunde genommen um gar nichts geht. Es ist angenehm zum Chillen, wahrscheinlich auch nett zum Anschauen, aber ohne Tiefe und Drama macht es ziemlich einschläfernd. Es gibt keine Spannung, man hat keine Angst um die Beziehung der Helden und jede Bedrohung wird auf zu sonnige Weise innerhalb von zwei Folgen gelöst. Die Romantik funktioniert ziemlich gut, es kann auch manchmal niedlich sein, aber ich habe am Ende den Eindruck, dass Kamija die interessanteste Verbindung zum Hauptcharakter hatte, auch wenn alles einfach ausgelaufen ist. Insgesamt ist Shikimori's Not Just a Cutie für mich nur eine leicht überdurchschnittliche Serie, bei der ich sicherlich weitere Folgen sehen würde, aber es ist auch ziemlich wahrscheinlich, dass ich in einem Monat nicht mehr daran denken werde. 5,9/10 (10.07.2022)