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Kritiken (3 562)

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Das siebte Zeichen (1988) 

Deutsch Es ist ein Horrorfilm light, der seine berühmteren Vorgänger beäugelt (von Der Exorzist über Das Omen bis hin zu Rosemary's Baby). Gleichzeitig möchte er aber originell sein und das Genre durch etwas Eigenes bereichern, was ihm teilweise gelingt. Das Problem ist, dass das Ganze manchmal wie ein solider Film aussieht und manchmal einen billigen TV-Charakter hat (fast wie eine Folge von X-Factor: Das Unfassbare). Trotz ziemlich kurzer Länge ist der Film ab und zu langwierig und für einige Wenden würde ich den Drehbuchautoren… Trotzdem habe ich nicht das Gefühl, dass mir Das siebte Zeichen anderthalb Stunden meines Lebens gestohlen hat. Manche Szenen sind nämlich (un)angenehm frostig (wenn ich den Film als Teenager gesehen hätte, hätte er mir wahrscheinlich viel mehr gefallen) und das Ende ist super. Demi Moore ist prima.

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Lichter der Großstadt (1931) 

Deutsch Es ist interessant, dass mich Chaplin in kurzen Filmen manchmal langweilt und einige von seinen Gags in die Länge gezogen sind. In Spielfilmen ist dies aber (zum Glück) nicht der Fall ist. Lichter der Großstadt streicheln die Seele des Publikums und bringen es außerdem noch zum Lachen – der Boxwettkampf ist viel besser als in The Champion (1915) und die Partys, die erst in den Morgenstunden enden, sind perfekt… Und dazu die schöne Romantik und das Ende, welches nicht melancholisch bitter ist, sondern irgendwie warm und voller Hoffnung.

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The Cloverfield Paradox (2018) 

Deutsch Na gut, ich werde also die dreieinhalb Sterne nach oben abrunden. The Cloverfield Paradox möchte meiner Meinung nach absichtlich den zweitklassigen Science-Fiction-Hits aus den 50ern die Ehre erweisen. In diesen Filmen hat das Raumschiff ohne eine Saite oder einen Draht nicht im Weltall gehalten und in jedem riesigen Gummimonster hat ein Mitglied des Filmstabs mit dem niedrigsten Lohn geschwitzt. Der Schund-Plot hat mich aber überhaupt nicht gestört und die Schauspieler*innen haben meines Erachtens genau das getan, was man von ihnen verlangt hat. Schade nur, dass das Spielen der ernsten Situation nicht die ganze Zeit gedauert hat und dass es durch unlustige Eskapaden gestört wurde, welche einen amputierten, aber immer noch lebendigen Arm betrafen (die Frage, ob der Arm wieder wachsen wird, gehört eher zu Monty Python oder zu Die Simpsons, nicht hierhin). Sonst war ich ziemlich zufrieden. Das Ende hat mir (außer der letzten Aufnahme) sehr gefallen. Ich würde sagen, dass ich kein Problem damit haben werde, mir den Film irgendwann nochmal anzusehen.

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San Andreas (2015) 

Deutsch The Rock spielt ungefähr so wie Sylvester Stallone in den 90er Jahren (und ist auch so sympathisch). Dennoch hätte damals nicht einmal Stallone in so einem dummen Film gespielt. Ein Klischee neben dem anderen. Der Film verlässt sich darauf, dass das Publikum über seine Effekte staunen wird, welche aber nicht besonders eindrucksvoll sind und ziemlich bald an Reiz verlieren. Und er macht eine todernste Miene. Dem Film fehlt es an Leichtigkeit. Der Komödienton, welcher so gut z. B. bei Roland Emmerich erklingt (2012 hat mir sehr gefallen, obwohl der Film – was die Handlung betrifft – nicht wesentlich geistreicher ist), war bei diesem Film überhaupt nicht zu hören. Als ich aber Alexandra Daddario beobachtet habe, habe ich gezittert.

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Bird Box – Schließe deine Augen (2018) 

Deutsch Dieser Film hat mir ein bisschen mehr als A Quiet Place gefallen, weil er mit einer depressiven Stimmung angefangen, fortgesetzt und auch geendet hat. Er hat nie um jeden Preis Actionszenen gezeigt. Außerdem war das Böse, welches alles verursacht hat, noch mysteriöser. Es blieb die ganze Zeit unbekannt. Dadurch war es interessanter. Super. Und die Szene mit der Autofahrt zum Supermarkt war ausgezeichnet.

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Rosemary's Baby (1968) 

Deutsch Es ist schon länger her, dass ich Levins Buch gelesen habe. Deshalb kann ich nicht exakt vergleichen, inwieweit der Film seiner Vorlage treu ist. Die bedeutendsten Momente habe ich aber erkannt. Und was das Wichtigste ist – die Film-Rosemary hat in mir dieselben Gefühle wie das Buch hervorgerufen. Die beklemmende Paranoia ist dank Polański sowie der perfekten Mia Farrow fast greifbar, die Stimmung einzigartig schwül… Das alles wird durch die sehr seltsame und dabei passende Musik von Krzysztof Komeda verstärkt. Rosemary's Baby bildet zusammen mit Der Exorzist und Das Omen die "unheilige Dreifaltigkeit“ von unvergesslichen Filmen, die mehr als nur Horrorfilme sind.

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Birdman oder (Die unverhoffte Macht der Ahnungslosigkeit) (2014) 

Deutsch Ein ausgezeichneter Film, der aber nicht toll ist – am Ende wird nämlich die Figur von Edward Norton völlig verdrängt (ich mag ihn zwar nicht, hier ist er aber wirklich großartig). Sein Mike erlebt keinen richtigen Abschluss… Und das kann ich Birdman oder (Die unverhoffte Macht der Ahnungslosigkeit) nicht verzeihen. Sonst ist es eine zwar unverhohlene und einfache, dafür aber sehr beeindruckende und perfekt aufgenommene Ohrfeige für die Filmindustrie mit dem ausgezeichneten Michael Keaton (der drei Jahre nach den Dreharbeiten Vulture in Spider-Man gespielt hat, ähm, ähm) und weiteren Schauspieler*innen.

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Aloha - Die Chance auf Glück (2015) 

Deutsch Manche würden schreiben, dass es ab und zu angenehm ist, sich einen Film anzusehen, bei dem man von Anfang an schon irgendwie ahnt, dass er ein gutes Ende haben wird, und bei dem man sich gut fühlt. Ich würde schreiben, dass es notwendig ist. Und nicht nur manchmal. Aloha - Die Chance auf Glück ist genau so ein Film. Das super sympathische Trio Bradley Cooper, Emma Stone und Rachel McAdams, die sonnigen Hawaiiinseln, das Echo der Vergangenheit, lokale Traditionen und Mythen, ein perfekter Soundtrack (von der Musik der "Eingeborenen“ über The Who bis hin zu Elvis, Bowie oder Vedder)… Und ständig das Gefühl, dass der Film kein schlechtes Ende haben wird, egal, wie das Finale aussehen wird. In einem gewissen Sinne kommt mir Aloha wie eine Kombination von Sideways und einem klassischen romantischen Knüller aus den 50er Jahren vor (in dem sich aber wahrscheinlich eine Frau zwischen zwei Männern entscheiden würde).

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Roma (2018) 

Deutsch Die unglaubliche Kraft von diesem Film entspringt meiner Meinung nach aus drei Dingen. Der erste Aspekt ist eine eigentlich ganz gewöhnliche Geschichte einer ganz normalen Hauptheldin, die aber dank ihrer Gewöhnlichkeit dokumentarisch authentisch, persönlich und hundertprozentig wirkungsvoll ist. Der zweite Aspekt ist – ohne zu übertreiben – die meisterhafte Regie von Alfonso Cuarón. Das muss man wirklich sehen. Fast von jeder Aufnahme könnte man ein perfektes künstlerisches Foto machen. Alles ist bis ins kleinste Detail durchdacht und die Schwarzweißkamera macht daraus mit der fleißigen Hilfe vom Ton (Vieles sieht man überhaupt nicht, man hört es nur) eine Augenweide (z. B. aus der monumentalen Szene des Waldbrandes). Der dritte Aspekt ist die "Zusammenarbeit“ von Geschichte und Darbietung – alles ist natürlich, die langen Kamerafahrten und die statischen Aufnahmen lenken die Aufmerksamkeit nicht davon ab, was gerade passiert. Es ergänzt sich schön und bildet eine Einheit. Von Roma habe ich ursprünglich etwas wie Tornatores Der Zauber von Malèna erwartet. Es ist aber ein ganz anderer Film, er ist auf eine völlig andere Art und Weise toll. Und z. B. die Szenen in der Entbindungsstation oder am Strand… So etwas vergisst man einfach nicht.

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The Autopsy of Jane Doe (2016) 

Deutsch Eine gute Idee, eine ausgezeichnete Realisierung und eine bescheidene Länge, welche der Stimmung guttut und bei der sich das Publikum nicht langweilt. Ekel, eine geheimnisvolle Atmosphäre, ein Seziersaal, Leichen, Dunkelheit, ein Gewitter. Sagen Sie selbst – wer könnte solch einer Horroreinladung widerstehen? Ähm. Natürlich waren manche Schreckmomente vorhersagbar oder fast sogar billig. Es gab aber auch Szenen, die meiner Meinung nach niemand erwartet hat. Die allmähliche Enthüllung des ganzen Geheimnisses hat mir echt Spaß gemacht. Brian Cox und Emile Hirsch sind prima.