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Kritiken (3 560)

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The Highwaymen (2019) 

Deutsch Solche Filme liebe ich – eine stille, langsame Melancholie, nostalgische Erinnerungen an alte Zeiten, unglaublich sympathische Hauptfiguren und ihre interessante Geschichte. Jeder weiß oder ahnt, wie es ausgehen wird. Es geht aber nicht um das Ziel, sondern um den Weg selbst. The Highwaymen ist ein ausgezeichneter Western über zwei ausgediente Cowboys und ihre (letzte?) Arbeit. Kevin Costner und Woody Harrelson glänzen in ihm (vielen Dank an denjenigen, der auf die Idee gekommen ist, diese zwei zusammenzuführen). Von Bonnie und Clyde hält der Film Abstand, was aber nur gut ist – sie ziehen auf sich nicht so viel Aufmerksamkeit und wirken wie ein schleichendes und unberechenbares Böse (am nächsten gelangt man zu ihnen, wenn zu ihnen auch Hamer und Gault gelangen; dann ist es aber natürlich zu spät). Sie sind nicht nur wegen ihren (auch potenziellen zukünftigen) Taten gefährlich, sondern auch deshalb, weil aus ihnen Promis geworden sind. In der ganzen scheinbar klaren und bekannten Geschichte gibt es viele Fragezeichen sowie Ausrufezeichen, die immer gelten. Ich habe den Eindruck, dass es nicht nur der beste Netflix-Film ist, den ich bisher gesehen habe, sondern auch einer der besten Filme überhaupt. Zum Beispiel die Szene mit Clydes Vater könnte ich mir immer wieder ansehen.

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Filmový dobrodruh Karel Zeman (2015) 

Deutsch Eine würdevolle Ehrenerweisung unserem Meister der Fantasie. Der Dokumentarfilm wollte offensichtlich nicht alles umfassen (und er konnte es auch nicht). Deshalb konzentriert er sich hauptsächlich auf Zemans Liebe zum Erzählen von Geschichten und auf die Liebe des Publikums und der Kolleg*innen zu seinem Werk. Terry Gilliam habe ich seine Begeisterung restlos geglaubt, Tim Burton weniger – es ist nicht so, dass ich an ihm zweifeln würde (z. B. in Batman gibt es eine Szene, wo der Hauptheld in einer Zeichentrickfilmgestalt erschient, was wie bei Zeman aussieht). Es ist eher deshalb, weil seine drei vier kurzen Sätze aus der Sendung Na plovárně herausgeschnitten wurden und eigentlich nichtssagend sind. Den uninteressanten Kamil Fila müsste ich in dem Film überhaupt nicht haben. Sein Raum würde ich Karel Zeman selbst widmen, der von der Aufnahme vielleicht mehr als nur den Abschlusssatz sagen konnte.

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The Mule (2018) 

Deutsch Danke, Opa. – Gern geschehen, Lesben. Clint Eastwood ist immer eine gute Wahl. Obwohl The Mule (wenn ich ihn mit den letzten Filmen vergleiche, in denen er gespielt hat) nicht so stark wie Gran Torino oder Million Dollar Baby ist, ist er zum Glück viel besser als Back In The Game. Es ist ein unterhaltsamer und rührender Film mit einer behaglichen Stimmung, in dem es auch hier und da Spannung gibt. Die Hauptrolle sowie die Regie hat ein unglaublich bewundernswerter Kerl übernommen. Earl Stone ist einer von seinen sympathischsten Helden.

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Money Monster (2016) 

Deutsch Dieser Film ist ungefähr auf dem Niveau von Mad City – nicht besonders originell oder überraschend, dafür aber ein gut gespielter und ohne Probleme aufgenommener Streifen mit einem guten Gedanken. George Clooney und Julia Roberts sind eines der Traumpaare und sie würden die Aufmerksamkeit auf praktisch alles ziehen. Deshalb ist es gut, dass sie ihr Star-Potenzial nicht vergeuden. Beim Drehbuch gefiel es mir, dass sich alles in realer Zeit abspielt. Ich habe mich auch über all die schwarzhumorigen und satirischen Witze gefreut.

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Red Sparrow (2018) 

Deutsch Ein angenehmer Oldschool-Spionagethriller, in dem es nicht um Action geht, sondern um Spannung und darum, wer, wen, warum und wie überlistet. Der Film hat mir gefallen und Jennifer Lawrence und Joel Edgerton waren super. Besonders hervorheben möchte ich den Soundtrack von James Newton Howard – er hat sich stark von Tschaikowski inspiriert und wenn man seine Ouvertüre in einem Konzert der klassischen russischen Musik aufführen würde, würde kaum jemand bemerken, dass sie da nicht hingehört.

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Love, Death & Robots (2019) (Serie) 

Deutsch Ich mag kurze Erzählungen. Es ist eine ziemlich schwierige Disziplin, weil die Autoren das Interesse der Zuschauer*innen wecken müssen. Sie sollten das Publikum auch überraschen und eine gute Geschichte starten, die dann auch irgendwie abgeschlossen werden muss, damit sich die Zuschauer*innen am Ende nicht bestohlen fühlen. Den meisten Erzählungen aus Love, Death & Robots ist das alles gelungen. Egal, ob der Kurzfilm pure Action (ernst oder witzig), eine Komödie über einen Joghurt, welcher zum Weltherrscher wurde, eine Geschichte von drei Roboter-Touristen in einer postapokalyptischen Welt oder ein Horrorfilm pur mit Dracula war, den wir so noch nie gesehen haben; egal ob im Film Werwolf-Soldaten oder eine einsame Astronautin waren; egal, ob es eine philosophische Überlegung oder eine magische Geistergeschichte in der Wüste war… Alles hat auf mich irgendwie eingewirkt. Die Vielfältigkeit der Drehbuchautor*innen, Regisseur*innen und Trickfilmzeichner*innen hat das Projekt pfiffig gemacht. Fast jeder Film hat einen anderen Stil der Animation und ein anderes Konzept. Einmal wird liebevoll Alien - Das unheimliche Wesen aus einer fremden Welt zitiert, ein anderes Mal mit derselben Liebe Terminator parodiert… Viele von den Filmen werde ich mir nochmal ansehen.

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Operation Finale (2018) 

Deutsch Wenn dieser Stoff Steven Spielberg in die Hände gefallen wäre, konnte daraus ohne weiteres ein zweites München werden. Das bedeutet aber nicht, dass Operation Finale ein schlechter Film ist. Überhaupt nicht. Die Geschichte hat was zu erzählen und sie wurde sehr gut aufgenommen. Dem Film hilft auch die ausgezeichnete Musik von Alexandre Desplat. Bei der Schauspielbesetzung dominieren Ben Kingsley und Oscar Isaac. Die anderen, weniger bekannten Schauspieler*innen sind überhaupt nicht schlecht und gehen in ihren Rollen nicht unter. An manche Dinge muss ständig erinnert werden und dies ist eine gute Erinnerung – egal, ob sie mit den Fakten übereinstimmt oder nicht.

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Skleněný pokoj (2019) 

Deutsch Das Buch habe ich nicht gelesen, aber die Hauptbotschaft des Films lautet meiner Meinung folgendermaßen: wenn man etwas Gutes oder Schönes erwerben möchte, muss man sehr oft Opfer bringen. Dieser Gedanke taucht in The Glass Room gleich am Anfang auf und wird durch die letzte Szene bestätigt. Ich hatte kein Problem damit, mich mit ihm zu identifizieren. Außerdem hat der Film ein Weltniveau. Carice van Houten, die mir schon in vielen Filmen gefallen hat, ist absolut hinreißend. Und dazu die Villa Tugendhat als attraktiver Schauplatz sowie ein schweigender Zeuge von all den Ereignissen… Der Film ist gelungen, obwohl man in ihm auch ausgesprochene Filmklischees findet (z. B. die Liebesszene in der Nacht zum 21. 8. 1968).

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Chucky - Die Mörderpuppe (1988) 

Deutsch Mehr als eine gute Idee, eine sympathisch direkte Art und Weise (Stellen, wo man sich ausruhen könnte, gibt es hier nicht, in Chucky - Die Mörderpuppe passiert ständig irgendetwas – manchmal ist es besser, manchmal schlechter) und ausgezeichnete Tricks, die ich auch heute noch einfach bewundern muss. Wenn Chucky zum ersten Mal "völlig“ lebendig wird, ist es wirklich fast ein Schock. Ich kann mich noch gut daran erinnern, was diese Szene mit mir gemacht hat, als ich noch ein Teenager war. Vielleicht würde es mir mehr gefallen, wenn die Geschichte mit Andy, der verdächtigt wird, einen Mord begangen zu haben, ausführlicher wäre und wenn vor allem die erwachsenen Figuren ein bisschen mehr nachdenken würden. Andererseits würde es dem Film einen großen Teil von seinem Zauber nehmen. Er ist auch so super.

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Hard Powder (2019) 

Deutsch Ich weiß zwar immer noch nicht, warum dieses Remake entstanden ist, das Wichtigste ist aber, dass es wieder ein ausgezeichneter Film ist. So wie das Original. Wenn ich Hard Powder mit Einer nach dem anderen vergleiche, muss ich sogar sagen, dass der erstgenannte Film den anderen in einer Hinsicht übertroffen hat. In welcher? Mit den Indianern. Sie sorgen für eine seltsame melancholische Poetik, eine betrübte und zynische Sehnsucht nach alten Zeiten. Deshalb haben sie mir in der Geschichte besser als die Serben beim letzten Mal gefallen. Besser ist auch die Musik – George Fenton hat einen ausgezeichneten Soundtrack komponiert, den ich mir schon eine gewisse Zeit anhöre und es noch eine gewisse Zeit machen werde. Liam Neeson ist in der Hauptrolle hervorragend, obwohl er natürlich so etwas schon öfters gespielt hat. Er hat es aber nicht in so einem Film gespielt, was er wahrscheinlich selbst wusste, als er das Angebot für diese Rolle bekam. Ich vermute, dass es ihm Spaß gemacht hat (wenn er bei der Vergeltung im Finale lacht, muss man mit ihm lachen). Bei der Regie hat Hans Petter Moland eigentlich nichts Neues gezeigt. Er hat einfach das wiederholt, was bewährt ist. Manchmal hat er es ein bisschen verbessert (falls es überhaupt möglich war). Das Wichtigste ist, dass er die Laune des Films so gestaltet hat, wie er es wollte, und dass die Art und Weise, wie aus einer leisen Depression allmählich eine schwarze Komödie und dann eine fast crazy Show wird, beeindruckend ist.