Meist gefolgt Genres / Typen / Herkünfte

  • Komödie
  • Drama
  • Action
  • Animation
  • Krimi

Kritiken (3 561)

Plakat

Die fast vergessene Welt (2009) 

Deutsch Szenen, bei denen ich mich wirklich amüsiert habe, könnte ich an einer Hand abzählen (die Talkshow am Anfang und am Ende, der schlaue Tyrannosaurus, die Szene mit der Mücke…). Sonst handelt es sich meiner Meinung nach um einen schwachen Ferrell-Film, in dem es viele eklige Witze (alle, in denen es um die Ausscheidung geht – ich mag das einfach nicht) und viele peinliche Witze gibt. Die Tricks sind nicht schlecht. Der Film ist schön bunt und im Großen und Ganzen besser als z. B. Die Reise zum Mittelpunkt der Erde mit Brendan Fraser. Das ist aber kein besonderes Lob. Zwei und ein Stück.

Plakat

Die drei Musketiere (2011) 

Deutsch Als ich mir Die drei Musketiere zum zweitem Mal angeschaut habe, fand ich den Film besser als beim ersten Mal. Beim zweiten Mal habe ich nämlich schon gewusst, was mich erwartet – ein fürchterlich schwachsinniger, aber ziemlich unterhaltsamer Streifen mit Luftschiffkämpfen, mit Actionszenen, die alles in Andersons Resident Evil-Filmen übertrumpfen, mit sympathischen Helden und schönen Dekollet…ähm Frauen. Warum nicht.

Plakat

Contagion (2011) 

Deutsch Ständig wundert sich jemand, dass ich Angst vor öffentlichen Verkehrsmitteln habe, dass ich keine Stangen anfasse, dass mich jede hustende Person erschreckt und dass ich mir die Hände gründlicher als ein Arzt vor dem Betreten des OP-Saals wasche. Und da haben wir’s. Alle Achtung, Steven Soderbergh, dieser Film ist richtig gut. Das Virus lauert hinter jeder Ecke, ein gewöhnliches Handschütteln oder das Benutzen einer Kreditkarte kann eine tödliche Gefahr darstellen, Dutzende, Hunderte, Tausende und Hunderttausende Menschen sterben… Und ich habe mich nicht gelangweilt. Contagion ist eigentlich ein klassischer Katastrophenfilm. Früher wurden viele solche Filme gedreht. So wie in Der Tag, an dem die Welt unterging, Flammendes Inferno oder Der Tödliche Schwarm findet man auch in Contagion viele bekannte Gesichter. Sie sollten die Zuschauer*innen anlocken, haben aber dem Drehbuch einen Bärendienst erwiesen. Wegen der Darsteller*innen interessieren das Publikum auch die Figuren, die sonst völlig normal wären. Es ist eigentlich auch egal, dass keine von ihnen die Hauptfigur ist. Die Handlung, die sich so abspielt, wie man erwartet (die Ansteckung – das Sterben – das Gegenmittel – ein Fragezeichen), sieht zwar gewöhnlich aus, ist aber gleichzeitig angenehm dramatisch. Dank der kalten und beunruhigenden Regie, Kamera und Musik wirkt sie auch irgendwie schwer. Es ist sehr schade, dass Contagion nicht mindestens eine halbe Stunde länger ist. Der Geschichte sowie den Figuren hätte das sicherlich gutgetan. Vielleicht wäre das Finale auch nicht so überstürzt gewesen. Ansonsten habe ich nichts zu bemängeln.

Plakat

Der Mann aus dem 1. Jahrhundert (1961) 

Deutsch Wieder ein Hummer! Ein niedlicher satirischer Film mit dem unwiderstehlichen Miloš Kopecký (alles, was er sagt, ist herrlich), gut und ab und zu sehr witzig geschrieben, mit sehr gut gelungenen Tricks und einer wirklich tollen und im Rahmen der Möglichkeiten glaubwürdigen Maske von Radovan Lukavský. Die besten Filme von Oldřich Lipský sollten noch kommen. Es wäre aber sehr schade, wenn man Der Mann aus dem 1. Jahrhundert vergessen würde.

Plakat

Čertova nevěsta (2011) 

Deutsch Ein weiteres neues tschechisches Märchen, das schlecht ist. Nach zehn Minuten habe ich nur noch auf František Němec gewartet, der ungefähr eine Stunde später erschienen ist. Seine Schauspielleistung war zweifellos die beste im ganzen Film. Den Rest würde ich gern vergessen. Zdeněk Troška dreht weiterhin Filme, die vor allem ihm interessant vorkommen. Er arbeitet mit Drehbüchern, deren Witze hauptsächlich er witzig findet und die im Großen und Ganzen wahrscheinlich auch nur ihm gefallen. Außerdem hat sich in The Devil's Bride Troškas Bad Joke-Zeit unschön widerspiegelt. Die Dialoge sind manchmal pervers zweideutig und möchtegernwitzig. Die Figuren sprechen überflüssig grob, sie stoßen gegen Bäume, was lustig sein soll, und springen herum. Die Teufel verhalten sich natürlich wie Idioten und haben einen Sprachfehler…Das Einzige, was an diesem Film gut ist, sind František Němec und die Musik.

Plakat

Der Spion, der aus der Kälte kam (1965) 

Deutsch Für langsame Spionagefilme aus dem Kalten Krieg nehme ich mir immer gern Zeit. Dieser war aber für meinen Geschmack zu langsam. Richard Burton ist natürlich ausgezeichnet. Der Regisseur Ritt hat versucht, die Kamera in ziemlich interessante Positionen zu stellen. Er hat auch Perspektiven gesucht, die den Film wenigstens ein bisschen beleben würden. Sonst ließ mich aber Der Spion, der aus der Kälte kam ziemlich kalt. Es hat mich nicht gestört, dass es in dem Film praktisch keine Action gibt. Von Anfang an habe ich aber auf eine Szene gewartet, die wenigstens ein bisschen dramatisch oder spannend wäre. So einen Moment gibt es erst am Ende vor dem Gericht, wo es zu einer Konfrontation des schlauen Strafverteidigers (gespielt von Jiří Voskovec) mit den Zeugen kommt. Vier Sterne.

Plakat

Down With Love - Zum Teufel mit der Liebe (2003) 

Deutsch Diese Komödie / Parodie / Ehrung ist (zusammen mit den Filmen über Austin Powers) einer der Filme mit der bezauberndsten Stilisierung, die ich in den letzten Jahren gesehen habe. Von den Logos 20th Century Fox und CinemaScope am Anfang über den Zeichentrickvorspann, Renée Zellweger und Ewan McGregor, die ihre Rollen in vollen Zügen genießen, die bunten Kostüme und farblich aufeinander abgestimmte Szenen, die Musik, die fast ständig zu hören ist und das Geschehen in dem Film genau so ergänzt, wie man es damals gemacht hat, Kleinigkeiten wie die Rückprojektion bei Autofahrten, die riesigen Fenster von Hotelzimmern und das gemalte New York bis hin zu dem schön verrückten Drehbuch, das voll von crazy Figuren und Gags ist, der Wendung am Ende oder den Musical-Nummern… Alles hat unglaublich viel Stil. In jeder Szene spürt man die Stimmung der (überwiegend) schwarzweißen süßen Romanzen. Dieser Film ist einfach unwiderstehlich und die Liebhaber*innen dieses Genres (damit meine ich aber keine zeitgenössischen romantischen Komödien) sollten wirklich keine Minute zögern. Im Hinblick auf die vielen Wortspiele kann ich mir momentan nicht vorstellen, wie der Film in der deutschen Fassung aussieht. Ich habe aber vor, mir auch die synchronisierte Version anzuschauen. Besonders neugierig bin ich darauf, wie man den Dialog mit den Zeitschriftentiteln "Know" und "Now" gelöst hat.

Plakat

Ärliga blå ögon (1977) (Serie) 

Deutsch Ärliga blå ögon bedeutet für mich keine Nostalgie. Es ist aber trotzdem eine angenehme Serie zum Entspannen. Drei von den insgesamt sechs Folgen fand ich wirklich gut und einfallsreich (die erste, die fünfte und die sechste). Die restlichen waren alle irgendwie gleich, aber nicht ausgesprochen langweilig. Die Hauptdarstellerin würde ich wahrscheinlich in jeder Verkleidung (außer der allerletzten) für glaubwürdig halten. Am meisten habe ich sie aber in der Passage bewundert, in der aus einer grauen Maus, der Studentin Berit, die gelangweilt ist, nicht tanzen kann und es auch nicht will, im Handumdrehen eine bezaubernde und unbändige Volkstänzerin wird. Das war eine fantastische Verwandlung. Drei und ein Stück.

Plakat

Is Anybody There? (2008) 

Deutsch Wenn in einem noch so dummen Streifen Michael Caine erscheint, ist für mich der Film dank seiner Anwesenheit immer ein bisschen erträglicher. Daraus mache ich kein Geheimnis. Deshalb habe ich bei Is Anybody There? damit gerechnet, dass es sich wahrscheinlich um keinen außergewöhnlichen Film handeln wird (er wird hier nicht besonders gut bewertet) und dass es einfach ein nächstes Puz­zle­teil der Filmografie meines Lieblingsschauspielers sein wird. Und wissen Sie was? Der Film ist wirklich nichts Besonderes, aber ich fand ihn sehr angenehm. Er ist gleichermaßen nett wie traurig oder witzig. Caine (der wieder absolut alles mit nur einem Blick spielen kann) hat in dem kleinen Jungen einen ziemlich fähigen Schauspielkollegen gefunden. Das Haus voller alter Menschen, welches der Sensenmann besucht, war interessant depressiv. Manchmal kam es mir wie ein Gegenteil des Waisenhauses im Film Gottes Werk und Teufels Beitrag vor. Der Film ist weder zu lang noch zu kurz. Das Drehbuch arbeitet mit dem schwarzen Humor so, dass sich niemand beleidigt fühlen kann. Der Film ringt dem Publikum keine überflüssigen Emotionen ab, er schafft es aber, eine menschliche Wärme zu verbreiten. Meine dreieinhalb Sterne runde ich auf. Mit einem anderen Schauspieler in der Hauptrolle hätte ich es aber nicht getan.

Plakat

The Ides of March - Tage des Verrats (2011) 

Deutsch George Clooney kann eigentlich nichts dafür, weil er sowohl vor als auch hinter der Kamera gut war. The Ides of March - Tage des Verrats ist aber meiner Meinung nach seine bisher am wenigsten gelungene Regiearbeit. Aus meiner Sicht ist an allem hauptsächlich die Themenwahl schuld. Politischer Schmutz, Intrigen und die Tatsache, dass derjenige, der (nicht nur) während des Wahlkampfes lächelt und alles gut meint, ein Gauner sein kann – das ist doch nichts Neues. Während der 100 Minuten ist in The Ides of March - Tage des Verrats eigentlich nichts Überraschendes passiert. Die Handlung hatte keine richtige Steigerung und außerdem hatte ich das Gefühl, dass ein großer Teil der Geschichte fehlt. Besonders das Finale war überstürzt und nichtssagend. Dennoch ist der Film sehr gut aufgenommen und gespielt. Er wird von Desplats toller Musik begleitet und man kann auf gar keinen Fall sagen, dass er langweilig ist. Es ist nur so, dass er im Vergleich zu Clooneys vorherigen Werken nichts Besonderes ist.__PS: Ryan Gosling wirkt unglaublich unsympathisch, was aber wahrscheinlich gewollt war.