Stanislaus

Bullet Train ist in der Tat ein flotter und blutiger Actioner, der von einem soliden Thema und einer hervorragenden Besetzung profitiert. Das Zugpferd des ganzen Films ist natürlich Brad Pitt, vor allem aber sekundiert ihm Brian Tyree Henry hervorragend. Wenn (oder besser gesagt, falls) sich der Zuschauer auf einen Erzählmodus mit vielen Rückblenden, übertriebener Action (ein bisschen mehr) und dem Aushebeln der Gesetze der Physik (was in Leitchs vorherigem Deadpool 2 verloren gegangen wäre) und manchmal unnötig geschwätzigen und selbstverliebten Charakteren einlässt, wird er diese blitzschnelle Fahrt mit dem Shinkansen-Zug sicher genießen. Mich persönlich hat das Geprotze und die überstarke Betonung des (schwarzen) Humors manchmal gestört, aber ansonsten habe ich Bullet Train sehr genossen. Nicht zuletzt lobe ich die witzigen Gastauftritte mehrerer bekannter Gesichter. P. S. Habe ich mir das nur eingebildet, oder haben die Filmemacher in mehreren Szenen eine unverhohlene Anspielung auf Sieben eingebaut?

In Der Installateur von Tuchlovice schildert Vorel das Leben im Dorf und seine verschiedenen Bewohner mit all ihren Vorzügen und vor allem ihren Negativa. Kohák musste sich wohl nicht groß auf die Hauptrolle vorbereiten, denn auf den ersten Blick und beim Hören macht er den Eindruck eines Dorftölpels. Urlaub am Teich, Alkoholkonsum, rassistische Anspielungen, häusliche Gewalt, dysfunktionale Familienbeziehungen - ich denke, dass sich viele Zuschauer in diesen nicht ganz übertriebenen Szenen aus dem Leben eines (nicht) typischen Tschechen wiederfinden werden.

Avarice ist eine Geschichte über Liebe, Gier, Vergebung und Verrat, wobei die negativen Komponenten den größten Teil des Films überwiegen. Es ist im Wesentlichen der traurige Fall einer zarten und ehrlichen Frau, die das Pech hatte, unter bösen Menschen zu sein. Aber es gibt keine Dunkelheit ohne Licht! Es war wirklich interessant zu sehen, wie sich die von Francesca Bertini gespielte Figur im Laufe des Films veränderte.

Faithless Games doesn't offer anything story-wise that we haven't seen before elsewhere (and better crafted), but I still don't regret seeing this unassuming film. The performances by Zuzana Stivínová and Peter Bebjak were true to their characters, but I was most surprised by the young Kristína Svarinská – I enjoyed watching her childlike but supremely perceptive view of the events around her. Sometimes you have to gain distance to find that what you've left behind is ultimately exactly what you need in life.

The Word might have been lost in the plethora of period dramas if it weren't for the distinctive performance of Gabriela Mikulková, unknown to me, and the unconventional visual concept. The Word is essentially a very intimate film, with dialogues taking place indoors – the scenes in the notary's office were great. I also liked the incorporation of photographs, which seemed to reproduce the scenes in question from a different perspective. Apart from the serious side, the film is also very humorous, thanks to Mikulkova's quirky acting.

River ist ein kunstvoll gedrehter Dokumentarfilm voller schöner Landschaften, bereichert durch einen bezaubernden Soundtrack und begleitet von der hypnotisierenden Stimme von Willem Dafoe. In Anbetracht des derzeitigen Zustands unserer Umwelt darf auch die ökologische Ebene nicht fehlen, mit einem imaginären erhobenen Zeigefinger. Es ist bewundernswert, dass dieses Projekt während der Covid-Maßnahmen unter Mitwirkung von Menschen aus verschiedenen Teilen der Welt entstanden ist.

The Kunstcamera takes us out of everyday reality for fifty minutes and leads us into the terrifying, but at the same time magical world of Jan Švankmajer's fantasy, accompanied by the enchanting music of Vivaldi. The collection at Horní Staňkov Chateau is truly rich and is a legacy of the genius of (not only) the Czech leading artist in the field of surrealism. Audiovisual poetry - fanciful, macabre, fascinating!

Madame Tallien hat als Liebesintrige vor dem Hintergrund (aber vielleicht auch im Vordergrund) der berüchtigten Großen Französischen Revolution die Chance, auch den heutigen Zuschauer zu fesseln, vor allem dank seiner spektakulären Massenszenen und der recht glaubwürdigen Darstellung der historischen Ereignisse. In der Geschichte selbst trifft Schmonzette auf Geschichte, und das Ergebnis ist nicht völlig schlimm. Ich war ziemlich überrascht von der zurückhaltenden Darstellung von Lydia Borelli und den recht sachlichen Zwischentiteln, die in Stummfilmen oft eine Quelle des Humors sind (neben der affektiven schauspielerischen Leistung der Hauptfiguren).

Julie - Eine Frau gibt nicht auf ist ein wahrhaft erschütterndes Sozialdrama, dessen Stärke im beklemmenden Alltag einer geschiedenen Mutter zweier Kinder liegt, die paradoxerweise kaum Luft holen kann, um ihr wenig beneidenswertes hektisches Leben zu bewältigen und zu überleben. Beim Zuschauen war man froh über sein eigenes "problemfreies" Leben. Streiks, Arbeit früh bis spät, Alleinerziehen, fast kein Privatleben usw. usf. Das war schon ziemlich happig! Aber wie man so schön sagt: "Am Ende eines jeden dunklen Tunnels gibt es Licht".

Eliza Petkova hat offensichtlich eine starke Verbindung zu dem Dorf Pirin, wenn sie ihm dieses Drama und später auch einen Dokumentarfilm gewidmet hat. Das Grundgerüst des Films ist nicht außergewöhnlich - er problematisiert die Jugend und den Verlust eines geliebten Menschen - der spezifische Ort und die damit verbundenen Bräuche sind das besondere Element. Die kurze Episode mit dem deutschen Touristen hatte ihren Reiz, ansonsten fand ich den Film trotz des allgegenwärtigen Lokalkolorits in seinem Genre durchschnittlich.