POMO

Eine Geschichte von zwei jungen Leuten, die versuchen, durch Bolivien im Krieg zur Küste zu kommen, um zum ersten Mal das Meer zu sehen. Und um sich mit dem Vater zu treffen, der vor langer Zeit, ohne ein Wort zu sagen, weggegangen ist. Schwächer und banaler als es klingt. Eine naive Wahrnehmung vom Krieg ohne Kontext. [Sitges FF]

Ein mit Liebe gemachtes Werk, welches mit sich bewegenden gemalten Bildern, sorgfältig geleiteten Stimmen der Schauspielerinnen und Schauspieler und der traditionell tiefen, schicksalhaften Musik von Mansell arbeitet. Der Rahmen von einem Krimi, ein Geheimnis, irreführende Fragen, vielfältige Figuren, welche der Hauptheld trifft, schöne poetische Gedanken von van Goghs Briefen, die er vor seinem Tod geschrieben hat. Das Herz des Films ist van Goghs Leben, sein Outsider-Dasein, in dem er an sich selbst zweifelte und sich deswegen quälte. Eine Existenz mit einer außergewöhnlichen Wahrnehmung des Lebens und der Fähigkeit, das positive Gesicht der Seele in ein Kunstwerk zu übertragen. Die dramatische Geschichte, die von dem heute gefeierten Künstler handelt, ist für die Zuschauer*innen besonders attraktiv. Und nicht nur für diejenigen, die sich unverstanden fühlen und sich nach Anerkennung und Akzeptanz sehnen. Der Song "Starry Starry Night" von der Sängerin Lianne La Havas schließt das Ganze wunderschön ab.

Es ist eher ein Quatschen über nichts als über das Leben. Die Figuren sind sympathisch, das Milieu sollte den Zuschauer*innen eigentlich gefallen. Beides wurde aber nicht ausreichend genutzt. Den blödesten Kram labert hier Lynch. Das, was er sagt, verbindet den Film nicht mit Motiven aus seinem Schaffen. Ich kann mir das in einer poetischeren, sinnvolleren Auffassung mit Atmosphäre von Jim Jarmusch vorstellen. Das ist eine super Vorstellung.

Die Dunkelheit ist wirkungsvoll, aber die Darstellung der Auseinandersetzung mit dem Trauma und den Folgen des Kriegs in Bosnien ist nicht gut gelungen. Im ersten Drittel kann man die WTF-Anknüpfung der Szenen irgendwie rechtfertigen, aber der Eindruck einer schlechten Regie bleibt. Ein überflüssiger und scheinbar beunruhigender Epilog, der im Kontext zu der Handlung keinen Sinn ergibt, bestätigt das nur. [Sitges FF]

Auch wenn sich zum Schluss die Hauptfigur nicht als eine reife verzweifelte Frau ohne ein Bewusstsein über ihre eigene Persönlichkeit und ohne die Fähigkeit, Einflüsse der Personen in ihrem Umfeld auf ihr Leben einzuschätzen, entpuppen würde, bliebe dieser Film nur ein uninteressantes konversationsreiches Werk mit banalen Gedanken und Überlegungen zum Irren in Beziehungen, was wir irgendwie alle kennen (und im Kino möchten wird es höchstens in einer originellen Packung mit einer Pointe sehen, was bei diesem Film überhaupt nicht der Fall ist).

Bestimmt kein hinreißender, aber sicher ein interessanter Einblick in die Regeln der orthodoxen jüdischen Gemeinde in Brooklyn. Im Film entscheidet ein Rabbiner darüber, ob ein kleiner Junge bei seinem Vater bleiben darf. Der Vater ist der Hauptheld des Films, der vor mehr als einem Jahr zum Witwer wurde und ein ungeschickter Pechvogel ist…

Ein gut geschriebenes und gespieltes "Insider“-Drama über die unethische Einstellung eines Konzerns gegenüber seinen Angestellten, die er loswerden möchte (sie aber nicht unbegründet kündigen kann). Eine attraktive visuelle Seite oder eine Genre-Atmosphäre gibt es hier nicht, es ist "nur“ ein hochwertiger Film mit vielen Dialogen.

Der Regisseur Vladimir nimmt das Geschehen sensibel, mit Teilnahme auf und Imogen spielt fehlerlos. Der Stoff ist aber schrecklich abgeleiert. [Spoiler!] Eine Teenage-Obdachlose mit einem schönen Gesicht und einem Sohn schlägt sich auf dem US-amerikanischen Land durch. Wenn sie eine gewisse Sicherheit und ein potenzielles Zuhause findet, taucht unerwartet ihr problematischer Boyfriend auf (den sie vor kurzem verlassen hat). Und weil sie ihn immer noch irgendwie liebt, lässt sie alle ihre Hoffnungen und Aussichten sausen…

Ein Film, der ein zu ernstes Gesicht macht, wenn man bedenkt, dass er nur eine kurze dramatische Szene hat (die Schläge vom Mafioso), und ein zu schlaues Gesicht im Hinblick darauf, dass er in den Dialogen 20 Sekunden dafür braucht, was man in fünf Sekunden sagen kann (ohne dass die Pointe verloren geht). Also wenn man nicht auf oberflächlichen Effekten bauen möchte, sondern eine glaubhafte Geschichte mit einem ausreichenden sozialen Aspekt und einer gedanklichen Reflexion der Moral der Figuren erzählen möchte. Das gelingt ihm auch nicht besonders gut. The Wolf of Wall Street ohne satirischen Abstand, Witz, Energie und eine menschliche Dimension der Figuren. Aber mit so vielen sexy Kostümen und Ausschnitten, dass man sich bestimmt nicht langweilen wird.

Das zu machen würde sich auch Edgar Wright nicht trauen! Eine anarchistisch antifamiliäre schwarze Komödie im Stil von Snyders Dawn of the Dead, in der nicht die Zombies für ein Massaker sorgen, sondern die Eltern ihre Kinder niedermetzeln. Die müssen sich vor den verrückten moms & dads retten und wir drücken ihnen die Daumen! Eine Satire aus einer US-amerikanischen Vorstadt, die sich manchmal die Eltern wünschen würden (sorry, kids!). Ein super Soundtrack, ab und zu parodistisch familiär spielbergmäßig, die meiste Zeit aber modern elektronisch mit einer angenehmen Atmosphäre. Gute Schnitt- und Videoclip-Tricks. Ein Unsinn, aber prima ausgefeilt und hauptsächlich mutig! [Sitges FF]