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Kritiken (2 772)

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Skywalkers: A Love Story (2024) 

Deutsch Sensationell. Die erzählerische Inspiration vom Oscar-Preisträger Free Solo ist offensichtlich. Dieser handelte vom besten Kletterer der Welt und wurde vom besten Outdoor-Regisseur der Welt gedreht. Skywalkers: A Love Story ist ein enthusiastisches Projekt über ein junges Abenteurerpaar, mit vielen Selfie-Videos mit Handys und Drohnen – darunter einige der adrenalingeladensten. Wer den Film auf der großen Leinwand sieht, kann ihn mit ihnen erleben. Ein Adrenalinrausch! Aber was den Film so sensationell macht, ist die Verflechtung ihres tödlichen Hobbys, in dem sie den Sinn des Lebens finden, mit der Liebesbeziehung, die sich zwischen ihnen entwickelt und ihnen durch absolutes Vertrauen und gegenseitige Unterstützung hilft, das Unmögliche zu erreichen. Und auch die Verortung ihrer Instagram-Geschichte in der Zeit vom Beginn der Pandemie bis zum Einmarsch der Russen in die Ukraine (mit dem sie nicht einverstanden sind). Ein großartiger, sehr emotionaler Liebesbrief. [Miami FF]

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Thelma (2024) 

Deutsch Stop! Or My Grandma Will Shoot! Eine nette „Action“-Komödie mit Herz und der großartigen June Squibb. Die 94-jährige Schauspielerin brilliert mit einer Vielzahl von humorvollen Gesten, aber auch mit sensiblen dramatischen Momenten. Ein formelhaftes, aber funktionierendes Zusammenspiel der Charaktere von ihrer Familie und der Bösewichte, mit einem überraschenden Casting des Hauptschufts. Persönlich ziehe ich jedoch die sarkastischeren, kulturell eigenständigeren europäischen Komödien über Senioren vor, wie z. B. Ein Mann namens Ove. [Miami FF]

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The Shameless (2024) 

Deutsch Kann es in Indien so schlimm sein? Die Wiedergeburt der reinen Weiblichkeit in der einzigen möglichen Form des Lebens, die sich den Gesetzen des patriarchalischen Dschungels nicht unterwirft. Familienwerte sind in einigen armen indischen Schichten nicht das, was sie bei uns sind. Und was zunächst verführerisch auf den falschen Weg zu geraten scheint, kann sich im Laufe der Zeit als Rettungsleine erweisen. Auch wenn es unmenschlich traurig ist. Brutales, starkes Drama mit einem Drehbuch, das reich an kulturellen Nuancen ist, herausragenden schauspielerischen Leistungen und kompromissloser Regie. [Cannes FF]

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65 (2023) 

Deutsch Schade, dass viele Szenen dumm sind, weil die Naturkulissen stimmungsvoll und die Monster beeindruckend sind. Die Idee, dass sich die Handlung auf der Erde vor unserer Zivilisation, in der „Dinosaurierzeit“, abspielt, ist prima. Je niedriger das Budget von zweitklassigen Science-Fiction-Filmen ist, desto schlauer müssen sie sein. Hier, bei einer soliden Produktion unter der Leitung von Sam Raimi und mit einem Schauspielstar in der Hauptrolle, ist die fehlende Klugheit ein noch größeres Minus.

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Acide (2023) 

Deutsch Allein schon das Thema des sauren Regens, der durch die Luftverschmutzung verursacht wird, ist für ein Katastrophendrama mit einem ernsten Gesicht zu viel. Das Drehbuch ist uninteressant und arbeitet nur mit Klischees. Je näher das Finale rückt, desto dümmer ist es. Das Ende verwandelt sich in eine ungewollte Parodie. Nur eine Szene ungefähr in der Mitte des Films, in der unerwartet eine wichtige Figur stirbt, ist emotiv und berührt das Publikum. Ein unterdurchschnittlicher und überflüssiger französischer Genrefilm. [Cannes FF]

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Air - der große Wurf (2023) 

Deutsch Ein frisches Unternehmerabenteuer mit einem maximalen feel-good Happyend. Aus einer US-amerikanischen Zeit, die wir jetzt am sympathischsten finden. Air - der große Wurf ist nicht so lustig und so verführerisch amoralisch wie The Wolf of Wall Street, er deckt keine interessante Kuriosität wie Die Kunst zu gewinnen - Moneyball auf. Es ist aber eine wahre Geschichte vom amerikanischen Traum mit einer geschickten Regie und Darsteller*innen, die ihre Rollen genossen haben. „Booorn in the USA!“

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Anatomie eines Falls (2023) 

Deutsch Eine weitere ausgezeichnete Schauspielleistung von Sandra Hüller. Dieses Jahr gab es in der Wettbewerbssektion in Cannes zwei Filme, in denen sie spielt (der zweite ist The Zone of Interest). Obwohl sie die Hauptfigur ist, weiß man die ganze Zeit nicht, ob sie schuldig ist oder nicht. Ihr Gesicht und ihr Ausdruck sind mehr oder weniger kalt, man spürt, dass sie eine Mörderin ist. Sie spielt aber völlig natürlich eine Unschuldige. Eine ausgezeichnete Entscheidung war schon ihr Casting. Ansonsten hat der Film viele Dialoge und eine längere Laufzeit, die auch den Gerichtsprozess mit einer interessanten, prozeduralen Ermittlung des tragischen Ereignisses enthält. Die Regie ist hochwertig und arbeitet mit der Uneindeutigkeit bei der schwierigen Suche nach der Wahrheit. [Cannes FF]

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Animalia (2023) 

Deutsch Wenn europäische Produktionen Genrefilme mit Fantasy- oder Science-Fiction-Elementen drehen möchten, ist das Ergebnis selten gut. Es hat nicht viel gefehlt und dieser Film wäre auch eine Katastrophe gewesen. Die Gründe, warum sich die Menschen in Tiere verwandeln, werden nicht erklärt. Der Film ist auch eher naiv als interessant. Er ist vorhersehbar und die Handlung hat ein klischeehaftes Schema. Es fehlt eine Arthouse-Dimension, die z. B. aus dem schwedisch-norwegischen Werk Border ein ausgezeichnetes „Tier-Gleichnis“ gemacht hat. [Karlovy Vary IFF]

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Asphalt City (2023) 

Deutsch Eine Hommage an aufopferungsvolle Sanitäter für ihren Einsatz in einer psychisch außerordentlich anstrengenden Arbeit. Besonders in New York, wo sie von den Drogensüchtigen und Kriminellen, die sie retten, eher gehasst als wertgeschätzt werden. Mehr Stress und Grauen als in Scorseses Bringing Out the Dead - Nächte der Erinnerung, deren Intensität in jeder Szene maximal gesteigert wird. Die Schauspieler*innen strengen sich an. Eine konstante melancholische Stimmung der Hoffnungslosigkeit, ein nicht nachlassender dramatischer Drive, aber auch eine leichte Oberflächlichkeit und das Übernehmen von Elementen aus anderen Werken. Am besten haben mir die intimen Szenen der Berührungen von nackten Körpern gefallen, die alles heilen, was um sie herum schlecht ist. [Cannes FF]

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Barbie (2023) 

Deutsch Die Erforschung der realen Welt durch Figuren aus der Barbie-Welt ist anregend, originell und verspricht eine schlaue, erfrischende und originelle Satire, welche die Pseudoprobleme der gegenwärtigen (westlichen) Gesellschaft reflektiert. Der folgende „Konflikt der Geschlechter“ und seine kindische Lösung, zu welcher der Film greift, haben aber das Potenzial der erwähnten Dinge kaputtgemacht. Schade. Sogar die Ausgewogenheit der Unterhaltung für Kinder und Erwachsene funktioniert hier nicht. Der Film ist nicht für Kinder bestimmt. Man sollte aber froh sein, dass nach der Pandemie viele Zuschauer*innen in die Kinos zurückkehren. Dafür bedanke ich mich bei Barbie. Und ein besonders großes Lob hat der Autor der genialen Marketing-Idee „Barbenheimer“ verdient. Mission: Impossible 7 - Dead Reckoning Teil Eins wurde in den Hintergrund gedrängt – das haben die eifrigen Kolleginnen und Kollegen von Tom Cruise nicht verdient.