POMO

Alle haben einen seriösen Science-Fiction-Film im Stil von Schaffners Original erwartet. Tim Burton hat aber alle hereingelegt, weil er sich über den Stoff lustig gemacht hat. Die größten Stars des Films sind nicht die Menschen, sondern die Affen und das Ende ist nicht schockierend und nachdenklich, sondern popcornmäßig unterhaltsam. Das Funken im Liebesdreieck zwischen dem US-amerikanischen Helden Mark Wahlberg, dem Schimpansen mit wunderschönen Augen Helena Bonham Carter und der einfachen Barbie Estella Warren ist genauso unwiderstehlich wie Tim Roth in der Rolle des Generals Thade ekelhaft ist. Der Film hat eine brillante technische Seite, er ist wild und actionreich und arbeitet mit einer ironischen Leichtigkeit. Am Ende habe ich applaudiert und gelacht. Und in die Augen des Schimpansen Carter habe ich mich fast verliebt – nach der Premiere hat sie mehrere Monate meinen Desktop geschmückt. Nehmen Sie diesen Film nicht besonders ernst. Die Zeiten ändern sich und nicht jeder muss die Geschichte des Planeten der Affen so wie Schaffner sehen.

"Keine Entwicklung, ohne Hilfe. Kein Schritt, ohne Folge. Kein Verlangen, ohne Beschränkung; also gib auf und finde zu dir selbst!" Beim ersten Mal musste ich mich akklimatisieren, ich habe gestaunt und war ein bisschen unsicher. Beim zweiten Mal habe ich die Regeln angenommen, auf denen die bisher unbekannte Filmwelt basierte. Beim dritten, vierten und fünften Mal war es das spirituellste und rührendste emotionale Erlebnis, das ich vor einer Filmleinwand je hatte. Tiger & Dragon ist mehr ein episches Filmgedicht, das man sich immer wieder anschauen kann und das – so ähnlich wie gute Musik – nie seine Wirkung verliert. Ang Lee hat die Motive der unerfüllten Liebe, des Verrats und der Verantwortung genommen und in ein sozial neutrales, spirituell reines Milieu eingefügt, in dem er ihnen eine unglaubliche Dimension verleihen konnte. Die Szene "Ich habe mein ganzes Leben vergeudet…" wird mich für immer begleiten.

John Carpenter hat den klassischen Stoff modernisiert und kommerzialisiert. Die funkenden Augen der Kinder sehen sexy aus, das Schwarz-Weiß-Bild wurde durch ein buntes Milieu und bunte Kostüme der Protagonisten ersetzt, im Film sieht man viele Stars. All das hat aber trotzdem nicht gereicht. Er hat zwar versucht, den Film in einen düsteren und geheimnisvollen Charakter einzuhüllen, siehe seinen traditionell düsteren Soundtrack, dem Ergebnis fehlt aber die Stimmung des Originals. Als ob Carpenter während der Dreharbeiten eines der Kinder hypnotisiert hätte. Interessant ist der Film wahrscheinlich nur für die Fans von Star Wars, die Mark Hamill in der Rolle eines neurotischen Pfarrers sehen möchten.

Beim "Aufdecken der Karten" blieb ich sprachlos und war bis zu dem Nachspann in einer unbeschreiblichen Gänsehaut-Ekstase. Ich wusste nicht, ob ich weinen, vor Freude springen oder nur leise sitzen und das, was ich gesehen habe, genießen soll. Als ich vom Kino nach Hause gekommen bin, habe ich das Licht ausgemacht und den Soundtrack von Thomas Newman angemacht. Ich habe mich hingelegt und versucht, die Ekstase so lange wie möglich zu bewahren. Die Verurteilten ist ein Film, der Ihnen mit einem langsamen Tempo, hinter der Gefängnismauer, in einer Welt mit eigenen Regeln zwei Hauptfiguren und einige Nebenfiguren vorstellt. Dann erklärt er, was ihnen die Begegnung an diesem Ort des Schmerzes und der Hoffnungslosigkeit gebracht hat. Ein Film über "die Hoffnung, die uns Flügel gibt", der Film mit dem überraschendsten, intensivsten und schönsten Finale ever.

Die Besetzung ist ausgezeichnet. Die visuellen Effekte sind erstklassig. Die dramatische Poetik des Films ist auch angenehm – es handelt sich nicht nur um einen weiteren Popcorn-Katastrophenfilm, um ein "Eye-Candy-Boom". Das Drehbuch ist aber zu kompliziert, einfallslos und vorhersehbar. Ich hatte den Eindruck, dass es in letzter Minute geschrieben wurde. Was soll z. B. die Nebenlinie der Geschichte mit der Rettung der Passagiere aus dem Boot durch einen Hubschrauber bedeuten, wenn sie mit dem Rest der Handlung überhaupt nicht zusammenhängt?

Sam Raimi ist ein Genie! Eine kleine Stadt, in der man schön in das Leben aller Bewohner schauen kann, ein Sumpf, ein Mord. Und eine einsame Mutter von drei Kindern, die in Karten Dinge sieht, die sie lieber nicht sehen möchte. Raimi arbeitet mit dem Mosaik der Verdachte und den Fragen der Zuschauer*innen "Wer ist der Mörder?". Er stellt uns die zarte Hauptheldin vor. In ihren Visionen und Albträumen verursacht er bei dem Publikum entweder eine angenehme Gänsehaut oder erstklassige Herzinfarkte und Schocks. Raimi hat sich seinen Traum erfüllt und einen Horrorfilm gedreht, in dem nicht viel Blut fließt, bei dem das Publikum aber bis zur letzten Sekunde gespannt ist. Sein The Gift - Die dunkle Gabe ist eine nostalgische Hommage an Hitchcocks Schule der Thriller-Verfahren in einem Mosaik von exakt definierten Figuren und einem ausgefeilten Plot. Und das Casting! Wenn man die Identität des Mörders nicht zwanzig Minuten vor dem Ende verraten hätte, wäre das Finale des Films noch spannender und schockierender gewesen. Dann wäre es eine Fünf-Sterne-Genre-Delikatesse gewesen.

Die erste Viertelstunde ist ein ausgezeichneter Prolog. Der Prolog endet aber nicht. Aus dem Film wird ein visuell schöner, aber gleichzeitig doofer und geistloser langer Videoclip zu dem einzigartigen Soundtrack von Basil Poledouris. Ein Film, in dem jede Aufnahme fünfmal länger als nötig ist.

Der Stoff ist gut, Sigourney Weaver wie immer großartig, die Tricks mit der Kamera und ihren Objektiven in den Tunneln des Gefängnislabyrinths sind perfekt. Der Film hat auch einen markanten depressiven Charakter, der für Fincher typisch ist. Dieser hat aber nicht das bei Fincher übliche Level erreicht, welches dafür sorgen würde, dass der Film so beeindruckend wie seine Vorgänger ist.

Das Regie-Debüt von John Ottman, dem Cutter und Komponisten der frühen Filme von Bryan Singer (Die üblichen Verdächtigen, Der Musterschüler). Dieses Regie-Debüt ist fürchterlich. Ottman wollte "etwas anderes, etwas hitchcockmäßiges" drehen. Heute redet er sich heraus, dass "er den Film schließlich dem Teenager-Publikum anpassen musste". Die Tatsache, dass er Scream - Schrei! und The Faculty kopiert hat, ist nicht so schlimm. Aber warum ist der Film so unendlich dumm?

An impotent cross between One Flew Over the Cuckoo’s Nest and Gorillas in the Mist.