Scorsese denkt erneut an Sinatra

Der legendäre amerikanische Regisseur Martin Scorsese (GoodFellas, Casino) feierte letztes Jahr mit seinem spektakulären Killers of the Flower Moon einen Erfolg und sucht nun erneut nach einer Gelegenheit, mit seinem bereits praktisch Hofschauspieler Leonardo DiCaprio zusammenzuarbeiten. Dabei könnte er an ein altes Projekt anknüpfen, mit dem beide Filmemacher schon seit einigen Jahren in Verbindung gebracht werden, obwohl sie es nie geschafft haben, diesen Koloss auf die Beine zu stellen. Die Rede ist von einem Biopic namens Sinatra, in dem Scorsese unter anderem das abwechslungsreiche Leben und die Karriere eines der berühmtesten amerikanischen Sänger des 20. Jahrhunderts und Oscar-prämierten Schauspielers, Frank Sinatra, beleuchten möchte.

Natürlich soll die Rolle von keinem Geringeren als Leonardo DiCaprio gespielt werden, und nach neuesten Informationen könnte ihm die Oscar-Preisträgerin Jennifer Lawrence (No Hard Feelings, Don't Look Up!) als Sinatras zweite Frau Ava Gardner zur Seite stehen. Interessanterweise ist die Figur der Ava Gardner schon einmal in Scorseses Filmografie aufgetaucht, und zwar 2004 in dem Biopic Aviator, gespielt von Kate Beckinsale. Ohne große Überraschungen sind mehrere Studios sehr an dem Sinatra-Projekt interessiert (darunter Apple, wo Killers of the Flower Moon gedreht wurde), doch einigen Quellen zufolge wäre Sony Pictures im Moment am ehesten bereit, die Produktion zu unterstützen.

Scorseses Pläne, diesen Film (ebenfalls mit Leonardo DiCaprio in der Hauptrolle) zu drehen, reichen mindestens bis 2008 zurück, wenn nicht noch weiter. Allerdings scheinen alle bisherigen Vorbereitungen von der Tochter des Sängers Tina Sinatra vereitelt worden yu sein, die derzeit das letzte Wort über den Nachlass ihres Vaters hat. Die Darstellung bestimmter Aspekte des reichen Lebens des Sängers auf der großen Leinwand hat ihr offenbar noch nicht gefallen. Der Regisseur selbst behauptete 2016 in einem Interview, dass der geplante Film aufgrund der Ablehnung durch die Familie wohl endgültig auf Eis liegt. Die Tatsache, dass in diesen Tagen wieder über das Projekt gesprochen wird, deutet jedoch darauf hin, dass nach all den Jahren zumindest ein wenig Bewegung in die Sache gekommen zu sein scheint. Wir werden sehen, wie sich diese Geschichte hinter den Kulissen weiter entwickelt.

An kreativem Elan mangelt es dem einundachtzigjährigen Martin Scorsese sicher nicht, und Sinatra dürfte sogar nur eines der beiden konkreten Filmprojekte sein, denen der Oscar-Preisträger derzeit am nächsten ist. Das andere ist ein noch geplanter, noch unbetitelter Film, der sich um die Figur Jesu Christi dreht. Über dessen Ankündigung haben wir hier vor knapp einem Jahr geschrieben. Inzwischen sind weitere Details dazu aufgetaucht, was den Schwerpunkt und die Besetzung der Hauptrollen angeht. Offenbar soll Scorsese damit zu seinem mehrere Jahre alten Silence zurückkehren, denn das Buch desselben japanischen Autors, Shusaku Endo, soll die Grundlage für den geplanten Film bilden.

Was die Besetzung angeht, denkt Martin Scorsese angeblich darüber nach, wieder mit dem Schauspieler Andrew Garfield (tick, tick...BOOM!, Hacksaw Ridge - Die Entscheidung) zu arbeiten, aber es ist noch nicht bestätigt, ob er die biblische Titelfigur spielen wird. Auf jeden Fall soll Miles Teller (Top Gun: Maverick, Whiplash) für eine der anderen Rollen im Gespräch sein. Die Dreharbeiten zu diesem narrativen Film könnten noch in diesem Jahr an Drehorten in Italien, Ägypten und Israel beginnen. Drücken wir Marty die Daumen, dass zumindest bei diesem Projekt alles gut geht, damit er uns dann auch den bereits erwähnten, bisher problematischen Sinatra servieren kann.