Obwohl David Zaslav, der neue Leiter von Warner Bros. Discovery, immer wieder behauptet hat, dass das Studio die Marke Harry Potter seit dem Ende von Harry Potter und die Heiligtümer des Todes – Teil 2 nicht mehr angerührt habe (und selbst dann bringt er die seit der Premiere dazwischen liegenden Jahre etwas durcheinander), ist es in Wahrheit so, dass es die Reihe Phantastische Tierwesen und wo sie zu finden sind gab, die eindeutig in die Welt von Harry Potter gehört. Immerhin wurden die Drehbücher von Rowling selbst geschrieben und von David Yates, dem Regisseur der meisten Potter-Filme, umgesetzt. Nun war er es, der endgültig bestätigt hat, dass die Reihe de facto tot sei.
Als das Studio ankündigte, dass die Fans mit fünf Filmen mit diesen Helden verwöhnt werden sollten, haben sich schon viele an die Stirn gegriffen. Umso mehr, als sich herausstellte, dass sich die Reihe, was Qualität und finanzielle Ergebnisse angeht, bereits mit dem zweiten Film auf einer schmerzhaften Abwärtskurve befand. Während der erste Film weltweit 811 Millionen Dollar in den Kinos einspielte, waren es beim zweiten Film schon nur noch 648 Millionen Dollar und beim dritten Film 404 Millionen Dollar. Der dritte Teil erhielt dann zwar von ausländischen Kritikern etwas bessere Bewertungen, aber mit einem Budget von 200 Millionen Dollar ohne Werbung war das sinnlos - und so war schon wenige Wochen nach der Premiere klar, dass so kein Zug nach Hogwarts mehr fahren würde.
Bis jetzt hat niemand offiziell Stellung bezogen, aber jetzt, während der Promotion seines neuen Films Pain Hustlers, sagte Yates, dass niemand jemals damit gerechnet habe, alle fünf Filme zu drehen. Der Filmemacher erklärte mehr oder weniger, dass es sich dabei um etwas handele, das der Drehbuchautor einmal auf einer Pressekonferenz zusammengeschustert und das alle überrascht habe. Aber die anderen seien mehr oder weniger froh gewesen, bis zum dritten Film gelangt zu sein, und alles, was darüber hinausging, sei immer davon abhängig gewesen, wie die vorherigen Teile laufen würden. Und in Anbetracht der Tatsache, dass diese überhaupt nicht gut gelaufen waren, war diese Zwischenlösung völlig logisch.
Wie bereits erwähnt hat das Studio definitiv nicht vor, die Marke ruhen zu lassen. Ein Reboot der ursprünglichen Buchserie ist bereits für HBOs Max (oder einfach nur Max) in Entwicklung, aber es würde wohl niemanden überraschen, wenn es in Zukunft Spin-offs und andere Filme geben würde. Ob Zaslav bis dahin noch am Ruder ist oder ob die Warner Bros. bis dahin einen neuen Besitzer finden, wird sich wohl erst in den nächsten Monaten oder Jahren entscheiden.
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