Vor nicht allzu langer Zeit haben wir an dieser Stelle über die irrsinnigen Arbeitsbedingungen bei Spider-Man: Across the Spider-Verse geschrieben, inzwischen wird bei jedem zweiten Marvel-Film, der anläuft, darüber geklagt, dass die VFX-Mitarbeiter überlastet sind, nicht mithalten können und deshalb die Qualität der Tricks in diesen Filmen abnimmt. Aber das ist kein reines Problem von Comic-Produktionen, der Ansturm auf die VFX-Firmen war in den letzten Jahren so groß, dass die Beschwerden ständig zunehmen und viele Experten diesen Teil der Filmindustrie oft als tickende Zeitbombe bezeichnen.
Vor dem Hintergrund dieser wachsenden Probleme und der beiden aktuellen Streiks in Hollywood ist es wahrscheinlich keine Überraschung, dass die VFX-Mitarbeiter bei Marvel die Geduld verloren und beschlossen haben, eine eigene Gewerkschaft zu gründen. Es ist das erste Mal, dass sich Menschen aus der Branche zusammentun, um für sich selbst gerechtere Bedingungen, Gehaltsgarantien und eine bessere Aufsicht zu fordern, also etwas, das in den meisten anderen Bereichen der Filmindustrie üblich ist. Die VFX-Beschäftigten möchten sich unter das Dach der International Alliance of Theatrical Stage Employees (IATSE) begeben, die rund 168.000 Techniker, Handwerker und Künstler in Nordamerika vertritt.
Obwohl es sich um eine sehr kleine Gruppe interner Marvel-Mitarbeiter handelt (etwa fünfzig), könnte dies ein historischer erster Schritt für die VFX-Branche sein, der im Laufe der Zeit zur Aufnahme von viel mehr Menschen führen könnte. Immerhin haben sich die Animatoren letztes Jahr auf genau dieselbe Weise der Gewerkschaft angeschlossen. In jedem Fall ist es ein großes Ausrufezeichen für die Studios und eine weitere Warnung, dass die Zeit kommt, in der Menschen nicht mehr alles mit sich machen lassen.
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