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Marigold 

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Deutsch Der Film ist im Vergleich zum legendären Roman von Václav Řezáč kaum ein würdiger Kamerad, denn der farbenfrohen und nahezu cowboyartige Drive der literarischen Vorlage hat hier Vávra zu einer schematischen und in einigen Momenten unsschauspielbaren erbärmlichen Agitation zusamenkomprimiert, bei der die ausdrucksstarke Atmosphäre der Eroberung des wilden Grenzgebietes mitsamt der unentwegten existenziellen Unsicherheit der "sozialistischen Cowboys" vollends fehlt. Chudíks Darbietung des Charakters ist viel zu posterhaft, es fehlen ihm die allgegenwärtigen Zweifel an Řezáčs Charakter, als es bis zum Äußersten kommt, geht er sofort in Deckung des Schildes der großen Partei und weg ist das innere Drama. Noch nicht einmal der Knopf dreht sich so richtig, da würde doch am liebsten dagegen treten. Die karikierenden Darbietungen der Deutschen, angeführt von der grauenhaften Wölfin Elsa Magerová (Marie Vásová) und dem geisterhaften Albino Walter Prüll (Radovan Lukavský), sind in der Tat großartig. Die Szenen mit der Roten Armee sind deutlich im "Vávra-Stil aufgeblasen", denn der Meister hatte ein Gespür für die Massenszenen, die mit ihrer freudigen Musikalität und ihren rötlich gefärbten Politikton gar ansteckend doof sind. So richtig rindsviehholh ist ebenfalls der Aufbau einiger Dialoge, die zwar auf dem Buch basieren, jedoch aus dem Munde realer Menschen heraus klingen die ideologischen Proklamationen ungeheuerlich lächerlich und amateurhaft. Schade, der tschechoslowakische Film Nástup hätte ein schönes Abenteuerspektakel aus dem Grenzgebiet bis zum geht nicht mehr sein können, aber so ist´s lediglich bei der Ideologie geblieben, welche noch um drei Level höher ist als das geht nicht mehr. ()

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