Tonikaku Kawaii - Season 1

Nach Hayate kommt Kenjiro Hata mit einer weiteren romantischen Komödie, aber diesmal konzentriert er sich mehr auf die Romantik als auf den Spaß. In die Ehe treten beide Helden sehr schnell ein, und da beide sehr schüchtern sind, entwickelt sich deren Beziehung dementsprechend langsam. Spannung sucht man hier auch vergeblich, es handelt über alltägliche und gewöhnliche Dinge, die zur allmählichen Annäherung führen und das größte Problem stellen nur die unglaublich schwachen Versuche der Schwester der Heldin dar, deren Beziehung kaputtzumachen, was jedoch nur wenige Folgen dauert. Selbst Themen, die in anderen romantischen Werken am Drama ersticken, z. B. ein romantischer Rivale/Rivalin, werden in Tonikawa binnen weniger Minuten geregelt. Das Hauptaugenmerk liegt auf dem zentralen Paar, das in gewisser Weise interessant rüber kommt, für einige süß, aber für die meisten Leute, die von Anime-Geschichten etwas anderes als nur eine schnulzige Romanze erwarten, die etwas Tieferes und Interessanteres suchen, ist es eigentlich ziemlich patschig. Die Hauptfigur befindet sich irgendwo an der Grenze zwischen einer schreienden Jungfer und einem eher sympathischen jungen Mann, der keine Angst hat, sein Maul auf zu machen und Gefühlen freien Lauf zu lassen. Die Hauptheldin ist seltsam, gewöhnlich, aber in vielerlei Hinsicht auch eine perspektive Ehefrau (fürsorglich, fleißig, verständnisvoll ...), die sich jeder Mann wünschen würde und die auch kein Problem damit hat, volles Rohr zu sagen, was sie denkt und fühlt. Und somit komme ich zur interessanten Überschneidung, die viele Romanzen vermissen, aber Tonikawa nicht - Die Hauptfiguren sprechen offen über ihre Gefühle, Freuden und Sorgen. Kein endloser Cringe, wo der eine dem anderem nicht seine Gedanken und Gefühle preisgeben kann. Kein ellenlanges Warten auf ‘nen Kuss in der letzten Folge. Dieses Paar hat einfach eine gesunde und funktionierende Beziehung, die zeigt, wie wichtig Kommunikation ist und wie ich denke, man es so machen sollte. Mit Ehrlichkeit kommt am weitesten und Beziehungen müssen auf Vertrauen beruhen! Meiner Meinung nach zeigt dieses Paar es ausgezeichnet und ihre gegenseitige Interaktion zu beobachten ist erfrischend. Obwohl es oft schnulzig und kindisch unschuldig ist (unglaublich, wenn man nimmt, das er 20 und sie 16 sind). Am Ende langweilte ich mich also nicht, ich fand etwas, das mir Spaß machte, dank dem mir die kleinen romantischen Schritte zu gute kamen und auch das Tempo passte. Humor gab's nicht so viel, einige der Witze waren ziemlich schlaff, aber am Ende passten sie tatsächlich zur Gesamtstimmung. Etwas für grenzenlose Romantiker und diejenigen, die ein naives, fast märchenhaftes Rezept für eine glückliche Ehe suchen ... 6/10 (28.02.2023)