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In 1965, the funeral of a farmer expropriated and evicted from his native village in 1951 becomes a public expression of the disapproval of the violent practices of the Communist regime. This dark ballad that ended up “in the safe” shows the perpetrators of injustice refusing to admit the guilt for ruining the lives of the others. (Summer Film School)

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Marigold 

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Deutsch Ein starkes, offenes, desillusionierendes Werk, eben genauso wie in den literarischen 1960er. Ich kenne Kantůrkovás literarisches Vorbild zwar nicht, jedoch Wut und Trauer entspricht recht gut einer anderen (und zu Unrecht vernachlässigten) Sechziger-Prosa - der "Heilige Nacht“ von Jan Procházka. Auch hierin finden wir das Motiv der kollektivisierenden Schuld, das Motiv eines Zerfalls der alten Ordnung und das Motiv einer irreparablen Katastrophe, zu der es keine Katharsis gibt. In Erzählung des Regisseurs Sirový konzentriert sich zu einem scheinbar überraschend großen Teil der Tragik auf einen negativen Charakter, aber Somrs Dever passt in die Tradition der desillusionierend dargestellten Beamtenfiguren (ein ähnlich tragischer Bauer Picin endet mit Procházka). Wut und Trauer ist nicht nur eine Geschichte über das Scheitern des Kommunismus als einer Ideologie, die das Dorf hat umgestalten wollen, sondern auch ein Bild dessen, wie sich am Dorf als Ort der traditionellen Ordnung Narben bilden. Der abschließende Trauerzug der Dorfbewohner stellt eine Art vergebliche Geste dar, einen Versuch, ein moralisches Versagen zu Zeiten der Kollektivierung zu beheben, als viele Menschen der Gier erlagen. Ihr Vertrauen auf die Tradition des Trauerzuges als Manifestierung der Zugehörigkeit zum zu Unrecht vernichteten Bauern Chladil ist zutiefst von Falschheit durchdrungen. Paradoxerweise avancieren zu den tatsächlich Leidenden somit Devera (den seine Parteigenossen den Menschenmassen zuwerfen, während sie sich wiederum in der Obhut des Turmes befinden und alles beobachten), seine Frau Tonka (welche das Schuldgefühl nicht zu überwinden vermag) und nicht zu allerletzt Chladils Frau Matilda. Ihre Tränen, die von Karnevalsfreuden zynisch umrahmt werden, sind das einzige wirkliche Anzeichen einer Katharsis, die allerdings zu keinerlei Erleichterung führt, sondern lediglich der scheinbar starken Figur ihrer Maske der Unberührbarkeit abnehmen (ebenso wie ihr Weinen in einem zerstörten Obstgarten). Sirový malt in ähnlicher Weise wie Procházka ein Bild des Dorfes, das sich am Nullpunkt befindet, als der Kommunismus versagte, der demütige Glaube an Gott verschwand somit und was blieb, war lediglich das Tohuwabohu der Schuld sowie der Automatismus einer Tradition. Es war noch nicht einmal der Diebstahl von Land und Eigentum, welcher die schlimmsten Narben im Gesicht des Dorfes verursachte, denn diese verursachte der irreversible moralische Untergang, für den es keine Absolution gibt. Somit bleibt wie im Falle Procházkas "Heilige Nacht" lediglich eine Kraft gültig und unerschütterlich - die Natur sowie die sich hieraus ergebenden Traditionen (Karneval, Demut vor dem Todes). Es handelt sich um ein in der Tat untröstliches Bild, das in Sirovýs Film im breiteren Kontext zu interpretieren ist, in Richtung des gesamten gesellschaftlichen Horizonts. Zumindest ist dies meine "Lesart“ des Filmes Wut und Trauer... definitiv nicht nur als moralische Verurteilung des Kommunismus, sondern als tiefergehender Blick unterhalb des einfachen Schemas von Verbrechen / Verbrecher und Bestrafung. () (weniger) (mehr)

gudaulin 

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Englisch A man who obstructed so much even when he was alive is so malicious that he continues to obstruct even after death. The stubborn widow's decision to bury her husband as a victim of collectivization in their native village is a test for the regime, to see if it has learned to treat its presumed and actual opponents more humanely since the times of harsh Stalinism, to see if it has understood that it is better to persuade and set an example rather than to command and punish. It is a bitter and unpleasant intimate story, yet also a film that I consider to be one of the most significant artistic testimonies about the 1950s in Czechoslovakia. It is one of the gems of Czech cinema of the late 1960s and at the same time a film that was one of the first to be placed in the vault. Overall impression: 95%. ()

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